Die Ahrensburger Innenstadt war gut besucht heute Nacht, die als “Blue Night” angekündigt worden war. Auch in den Geschäften tummelten sich zahlreiche Menschen. Und in einigen Restaurants war am Abend kein Platz mehr ohne Wartezeit zu bekommen. So gesehen spricht viel für die “Blue Night” als Ahrensburger Event. Das Einzige, was überhaupt nicht gestimmt hat, war das Blue Light in der Shopping-Night.
Okay, Rathaus, Stadtbücherei und das Schloss waren blau angestrahlt. Das hat uns Bürger rund 18.000 Euro gekostet, warum auch immer. Doch wo war das blaue Licht in den Einkaufsstraßen…? Dort standen an einigen Läden kleine Funzeln, die weniger Licht ausstrahlten als eine bessere Taschenlampe. Und für diesen Spielkram haben die Läden 50 bzw. 70 Euro an die Firma Sound & Light bezahlt? Verdienen die Geschäftsleute vielleicht zuviel Geld in Ahrensburg…?!
Wenn ich es mal über den Daumen rechne, dann hat Sven Runge für das Verleihen seiner Akku-Lampen in einer Nacht 3.500 Euro kassiert. Meine Empfehlung, Herr Runge: Wenn Sie Ihre Funzeln wieder abholen, dann zahlen Sie das Geld bitte zurück! Und das Stadtforum wäre gut beraten, das blaue Licht im nächsten Jahr von einer professionellen Firma machen zu lassen, damit es wirklich eine Blue Night in Ahrensburg wird! Ein Peterwagen mit Blaulicht auf dem Rondeel hätte das besser gemacht als Sound & Light mit allen Lampen zusammen. Aber “blue” bedeutet ja nicht nur “blau”, sondern auch “traurig”. Und ein Trauerspiel war die Beleuchtung auf jeden Fall.
Es gab aber auch Highlights in der Nacht. Beispielsweise Boogie-Woogie-Titan Axel Zwingenberger, der über zwei Stunden live in der Rathausstraße in die Tasten gegriffen hat, moderiert von Martin Hoefling (AhrensburgTV). Allein das war es schon wert, in die Innenstadt zu kommen! Und in der Manhagener Allee spielte ein Duo handgemachte Musik mit Gesang, was die Beiden richtig geil gemacht haben. Traurig dagegen die Musikanten im stillgelegten Fischladen vom CCA. Nein, sie waren bestimmt nicht schlecht, aber an dieser toten Ecke gab es einfach kein Publikum. Im Gegensatz zur Hamburger Straße vor Nessler, wo die Musiker verdienten Applaus bekamen.
Eröffnet war auch das DELISCHHUUS, und zwar dort, wo vordem Deli-Boy gewesen ist. Wir sind dort heute nicht eingekehrt, und ein Blick durch die Schaufenster wirkte wenig einladend. Nein, nicht, weil der Bürgermeister dort am Tisch saß, sondern das stillose Ambiente wirkt wie eine billige Kantine. Wenn das Essen dort analog zur Einrichtung ist, dann wage ich zu behaupten: Das wird nix, Herr Kroschke!
Das Stormarner Tageblatt hat schon sowas geahnt. Das Blatt brachte ein Bild, wie eine Blue Night aussehen sollte und schrieb dazu: “Kunden erleben ihr blaues Wunder”. Was richtig blau war in der Nacht, das waren ein paar Herren am Glühweinstand.
Immerhin: HEUTE ist Ahrensburg blau, was meint: Der Himmel über der Stadt! 😉
Hallo Herr Dzubilla,
Können Sie jetzt verstehen, dass wir dagegen waren 18000 € für diese Veranstaltung auszugeben?
Die blaue Beleuchtung hätte nicht Not getan.
Gruß
Christian Schmidt
Ich sach ma so, lieber Herr Schmidt: Ein attraktives Event bringt viele Kunden in die Stadt. Viele Kunden bringen viel Geld in die Kasse der Läden. Die Läden versteuern das Geld. Und so kommt die Kohle zurück in die Stadtkasse. Return on investment, nennt man das. 😉 Gruß – Harald Dzubilla
Die Stadt war proppevoll, weil viele Leute, wir auch, sich die “Blue Night” anschauen wollten.
Die Aktion mit dem blauen Licht war schlichtweg ein Witz, aber man war nun schon mal da und hat dann auch etwas verzehrt bzw. gekauft.
Deshalb war die Aktion sicherlich auch erfolgreich, denn wie man die Leute in die Stadt gelockt hat, spielt hinterher auch keine große Rolle.
Ein zweites Mal wird es aber sicherlich nicht funktionieren, denn bis auf Rathaus und Schloss war die blaue Beleuchtung ziemlich mickerig. Auf der Photomontage in der Zeitung sah es jedenfalls besser aus, aber Werbung zeigt eben nicht immer die Realität.