Am vergangenen Montag haben sie nach langer Sommerpause wieder einmal getagt, unsere Damen und Herren Stadtverordneten. Von den 31 Mitgliedern der Stadtverordneten-Versammlung waren allerdings nur 24 präsent, was bedeutet: 20% aller Stadtvertreter haben geglänzt, und zwar durch Abwesenheit. Genauso wie ich.
Ich empfehle Ihnen, mal auf ahrensburgTV zu schalten und sich dort den ersten Wortbeitrag anzuhören. Er stammt von Thomas Bellizzi (FDP), der Stellung nimmt zum vorgelegten Einzelhandelskonzept der Stadt und festhält, dass das Gutachten der Firma Dr. Lademann & Partner für die blaue Tonne ist. Denn: Innerhalb von 2 Tagen wurden dafür gerade mal 125 Personen gefragt. Danach lassen sich in der Tat keine sinnvollen Entscheidungen treffen, wie Bellizzi betont. Und falsche Entscheidungen wären fatal für den Einzelhandel und damit auch für uns Bürger.
Ahrensburg hat rund 34.000 Einwohner, wobei Kinder natürlich nicht in de Befragung einbezogen werden. Aber selbstverständlich muss auch das Ahrensburger Umland befragt werden. Und insgesamt muss sich eine fundamentale Stichprobe ergeben, die man natürlich nicht willkürlich innerhalb von zwei Tagen interviewen kann – womöglich noch allein auf Rondeel und Rathausplatz. Wenn die Stadt also ein Gutachten erstellen lässt, das weder Hand noch Fuß hat, dann fragt man sich als Bürger ernsthaft, ob man unsere Verwaltung noch ernst nehmen kann. Zumal solche Gutachten Schlechtachten auch noch viel Geld kosten.
Der WAB-Stadtverordnete Peter Egan spricht bei ahrensburgTV von hoher Kaufkraft in Ahrensburg und dass die Verkaufsfläche in den letzten 12 Jahren um 38% erhöht wurde. Außerdem betont Egan, dass Ahrensburg jedes Jahr etwa 3.000 neue Einwohner bekommt, wobei 2.000 alte wegziehen. Damit, so rechnet Egan, hat der Ahrensburger Einzelhandel 3.000 potentielle neue Kunden.
Hierzu merke ich an: Peter Egan informiert nicht darüber, wieviel % der Kaufkraft nach Hamburg und speziell zunehmend im Internet verschwindet. Und was die Verkaufsfläche betrifft, so handelt es sich bei der von Egan genannten Vergrößerung vermutlich neben dem CCA auch um die Flächen, die außerhalb der Innenstadt entstanden sind wie z. B. das Zentrum um Lidl in der Hamburger Straße und das am Beimoorweg beim Dänischen Bettenlager. (Frage: Wurde auch die Autowaschanlage mitgezählt?) Und wenn Herr Egan von 3.000 potentiellen neuen Kunden spricht, dann vergaß er, die 2.000 alten abzuziehen.
Recht hat Peter Egan, wenn er das Thema Parkplätze heraufbeschwört, obwohl das 3. Buch Abendblatt heute kurioserweise vermeldet, dass Egan der Meinung ist, man sollte nicht “ständig die Gefahren von Wachstum und Parkplatznot heraufbeschwören.” Und wer das Hamburger Abendblatt online liest, der erfährt dort: “Bürgermeister Michael Sarach spricht zu den Stadtverordneten Lutz Wendler” – obwohl es doch “dem” heißen muss! 😉