Die Stadtbücherei ist eine öffentliche Einrichtung, die aus Steuergeldern finanziert wird. Und wenn die Stadtbücherei Ahrensburg über ihrem Portal eine Werbefläche an Firmen vermietet, dann muss das meiner Meinung nach a) von den Stadtverordneten grundsätzlich genehmigt werden, und b) müssen die Erlöse dafür in den städtischen Haushalt fließen. Und ich füge noch hinzu: Die Werbung an dieser Stelle muss auch Sinn machen.
Im Moment wird an der Stadtbücherei der Moderator und Kabarettist Wolfgang Trepper plakatiert. Warum? Wir lesen, dass er ein Gastspiel in Ahrensburg gibt, und zwar im Marstall.
So, und nun kommt’s: Wegen der 2 (zwei) Stunden, die Trepper am 3. November 2016 in Ahrensburg auftritt, wird er rund 2 (zwei) Monate lang überlebensgroß neben dem Ahrensburger Rathaus an der Stadtbücherei aufgehängt. Warum? Vielleicht, weil Herr Trepper von nebenan berichtet, also Bad Stories über Sarach & Co erzählt…? Und wer bezahlt die Blow-up-Werbung – Herr Trepper vielleicht? Oder die Buchhandlung Stojan, die am Verkauf der Karten verdient und dort ebenfalls plakatiert wird…? Oder ticketmaster.de…?
Mein Gefühl sagt mir: Hier stimmt etwas nicht, meine lieben Mitbürger! Denn es kann nicht sein, dass an bevorzugter Stelle in der City für einen Mann acht Wochen lang geworben wird, weil der für zwei Stunden in Ahrensburg seine Döntjes erzählt! Und für die Gebühren – sie betragen rund 2.000 Euro – werden nach meiner Vermutung nicht in der Stadtkasse landen, sondern dafür bekommt Michael Sarach möglicherweise von Wolfgang Trepper eine Freikarte in der ersten Reihe.
Postskriptum: Für 2.000 Euro, liebe Leser, da muss eine alte Frau nicht nur lange für stricken – für 2.000 Euro könnte man einer Kita in Ahrensburg eine Riesenfreude machen!
Werbung gratis wäre ja noch schöner, wenn man berücksichtigt, dass Bürger auf dem Rathausplatz NICHT gratis parken dürfen. Warum also sollte eine Vorstellung des Herrn Trepper, wo der Eintritt nicht frei ist, von der Stadt subventioniert werden???
Warum diese Aufregung, denn schließlich stehen auch am Kreisel Stormarnstraße Fritz-Reuter-Straße und erneut zwei überaus wichtige Schilder und wohl überlegt mitten auf der Fahrbahntrennung. Sie weisen die Autofahrer unübersehbar aufdringlich auf die nächsten Blut-Spende-Termine hin. Das ist doch eine sehr sinnvolle Sache. Warum sollte das Rathaus für die Genehmigung Gebühren verlangen ?
Schließlich könnten die Autofahrer selbst von ihrem gespendeten Blut profitieren. Das ist dann der Fall, wenn sie mit dem linken Auge das Plakat studieren und mit dem anderen Auge die dort etwas unübersichtliche Verkehrssituation. Sollte es dabei zu einem Unfall kommen, wäre doch zum Glück sofort klar, wo frisches Blut auf die Opfer wartet.
Und ich hatte schon gedacht, wir haben wieder Bürgermeisterwahl in Ahrensburg, und Trepper wäre der Kandidat für das Rathaus. Schade, dass dem nicht so ist, denn besser als Sarach würde Trepper es bestimmt machen. Zumindest hätten wir dann mehr zu lachen. 🙂