“Sensationell”, was das 3. Buch Abendblatt heute als Aufmacher bringt, nämlich: “Stellplätze an Stormarns Bahnhöfen überfüllt”. Und “sensationell” ist diese Feststellung bezüglich Ahrensburg und des Parkhauses Alter Lokschuppen: Seit Jahren ist bekannt und auf Szene Ahrensburg nachzulesen, dass dieses Parkhaus am Tage bis auf den letzten Platz belegt ist. Und nun haben das auch drei (!) Reporterinnen der Stormarn-Redaktion übereinstimmend festgestellt. 😉
Mehr noch: Es wird sogar die Stimme einer Autofahrerin zitiert, die darauf hinweist, dass das alles noch schlimmer wird, wenn das Lindenhof-Gelände bebaut wird. Und es ist schon erstaunlich, dass die Redaktion da nicht selber drauf gekommen ist und die Stadtverwaltung schon vor Monaten gefragt hat, wo denn nun die Ersatzparkplätze entstehen werden.
Bemerkenswert ist auch Folgendes: Der Beitrag über die überfüllten Parkplätze an Stormarns Bahnhöfen erscheint zu der Zeit, da die Ahrensburger U-Bahnhöfe Ost und West gesperrt sind, weshalb diese in der Berichterstattung keinen Raum finden. Nicht mal am Rande des Beitrags wird darauf hingewiesen.
Und auch der gesamte Bericht ist kein eigenes Thema der Redaktion, sondern die Piraten-Fraktion in der Landesregierung hat das Blatt darauf hingewiesen und fordert, dass das Land kein Geld mehr zahlt für Bahnhofsumbau, wenn dabei nicht gleichzeitig auch Stellplätze entstehen.
Seit Jahren erschließt Ahrensburg ein Baugebiet nach dem anderen. Die Menschen, die in diese Baugebiete ziehen, sind größtenteils Neubürger, die aus Hamburg kommen. Weder Verwaltung noch Stadtverordnete haben je einen Gedanken darauf verschwendet, dass diese Neubürger auch weiterhin ihre Arbeitsplätze in Hamburg haben und deshalb pendeln müssen.
Was ist das eigentlich für eine Verwaltung, die zwar von der Notwendigkeit immer neuer Baugebiete und von Innenstadtverdichtung spricht, aber seit vielen Jahren das Nächstliegende versäumt hat , nämlich für bessere Verkehrswege und eine besssere Parkplatzsituation zu sorgen? Was im Ahrensburger Rathaus und von seiten der externen Planer in puncto Parkplätze betrieben wird, ist pure Stümperei.
Und jeder sieht den Anlass doch:
Das Sommerloch, das Sommerloch! 😉
Warum diese Parkplatznot im alten Lokschuppen sogar in der Ferienzeit herrscht, dazu in der Stormarnbeilage kein Ton!
Die Parkplätze sind seltsamerweise auch in der Urlaubszeit überfüllt, weil viele Eltern im Heim bleiben und mit ihren Familien mit der S-Bahn nach Hamburg fahren. Ahrensburg bietet nur Staus. Solange hier kein mutiger Bürgermeister ist, der auch einmal seine höchstdotierten Mitstreiter auf die Hörner nimmt (Nur an Frauen traut er sich ran, wenn ihm diese quer kommen.), kommt keine Bewegung in die Abläufe und so versinken Projekte in dem zähen Verwaltungssumpf. Und die Parteien beharken sich im Vorwahlkampf. Ob die noch aus dem Kopf wissen, wann sie wie wofür und wogegen mit welchen Mehrheiten gestimmt haben, möchte ich bezweifeln. Vielleicht sollte da einmal ein Gutachten angefordert werden.
Wenn der Bürgermeister nicht mehr weiter weiß, bestellt er sich bei seinen externen Beratern ein Gutachten. Und die Gutachter finden auf einmal heraus, dass es in der Ahrensburger Innenstadt zu viele Parkplätze gibt. Und mit welchem Trick kommen die Gutachter zu diesem Ergebnis? Sie zählen die Privatparkplätze, die der Öffentlichkeit gar nicht zur Verfügung gestellt werden , einfach als Innenstadtparkplätze mit ( siehe private Tiefgarage unter dem Rathausplatz). Da die Stadtverordneten eine derartigen Stuss blind glauben , ist das Chaos in der Ahrensburger Innenstadt auch zukünftig garantiert .
Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Parkplatzproblematik hat es von Seiten der Verwaltung bis heute nicht gegeben. Und die Stadtverordneten haben sie auch bis heute nicht eingefordert.