Seit über sieben Jahren berichte ich auf Szene Ahrensburg darüber, warum so vieles in unserer Stadt nicht vorankommt. Und nun kommt der Wendler und stellt im 3. Buch Abendblatt auf einer ganze n Seite die Frage: “Ahrensburg – Warum kommt in dieser Stadt vieles nicht voran?” – siehe die Abbildung!
Und der Wendler gibt seine persönlichen Prognosen ab. So erklärt er unter seinem Punkt 9, warum in dieser Stadt vieles nicht vorankommt, dass das Kino in der Bahnhofsstraße erst im Jahre 2020 vorankommen wird. Und im selben Jahr ist nach Wendler-Prognose auch das neue Badlantic gebaut worden, in dem, so der Redakteur, “den Stadtverordneten … das Wasser bis zum Halse” steht. Wie der Wendler das meint, verrät er seinen Lesern allerdings nicht.
Zu Punkt 4 Beimoor-Süd schreibt der Wendler: “Die Stadt entschied sich 2015, ihre 23 Hektar (88b) an die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS) zu verkaufen, die das Gebiet im Sinne Ahrensburgs vermarktet”. Und wie sieht die Vermarktung im Sinne Ahrensburgs aus? Der Wendler: Die WAS “will im Herbst mit der Erschließung beginnen und dort bereits Ende 2017 Gewerbeflächen anbieten.” Dazu die Prognose vom Wendler: “Es kommt nicht nur auf das Wie an, sondern auch auf die WAS. Deshalb wird in Ahrensburg bald zusätzliche Gewerbesteuer fließen.”
Was für ein Nonsens wird hier verzapft! Wie kann es “im Sinne Ahrensburgs” sein, wenn das Grundstück im Jahre 2015 an die WAS verschleudert wurde, die mit der Vermarktung erst 2017 – also zwei Jahre später! – beginnen will?! Klar, bis dahin hat sich der Wert des Areals noch einmal gesteigert – leider nicht zu Gunsten der Stadt, sondern in die Kasse der WAS. Und: “Deshalb wird in Ahrensburg bald zusätzliche Gewerbesteuer fließen”? Hä? “Bald”…? Zuerst einmal muss verkauft werden. Dann muss gebaut werden. Und erst dann können die Firmen Einnahmen erwirtschaften. Aaaber: Die Gewinne werden erst einmal geschmälert durch die hohen Investitionskosten, wenn ich betriebswirtschaftlich richtig informiert bin. Und so werden die ersten Gewerbesteuern wohl zum Sankt-Nimmerleins-Tag in der Stadtkasse landen, nämlich dann, wenn der heutige “Gut gemacht!”-Bürgermeister schon lange von seiner Pension lebt. Hätte die Stadt das Gelände dagegen in eigener Regie vermarktet, dann hätte man schon heute gutes Geld in der Kasse allein durch den Verkauf gehabt.
Und da sind wir bei Punkt 11 der Gründe, warum es in Ahrensburg nicht vorankommt: Die Stadt hat keinen Gestalter im Rathaus sitzen, sondern einen Verwalter an der Spitze. Der macht quasi “Dienst nach Vorschrift”. Und der Bürgermeister wird vom Wendler sorgfältig gedeckt, denn auf seiner ganzen Seite lastet der Schreiber die von ihm angeführten Versäumnisse keineswegs dem Verwaltungschef an, wie auch das Thema Stadtmarketing nirgendwo auftaucht! Genauso wenig das Thema Millionen-Ruine hinter dem Marstall. (Für das Geld hätte man zum Beispiel drei Moorwanderweg-Brücken bauen können – ohne Folgekosten!)
Nein, meine lieben Mitbürger, die Schuld, warum vieles in Ahrensburg nicht vorankommt, haben nach Wendlers unmaßgeblicher Meinung einzig und allein die Politiker der Stadt. Der Bürgermeister von Ahrensburg ist ja nur die Marionette der Stadtverordneten, dem der Wendler eilfertig zur Seite stehen muss wie schon so häufig in Vergangenheit! 😉
Dass auch Waldemar Bonsels und Alfred Rust für Lutz Wendler nicht zu den Punkten zählen, warum in Ahrensburg bis heute marketingmäßig nichts vorangekommen ist, zeigt mir, dass der Mann keinen echten Durchblick hat, wie unsere Stadt hätte gutes Geld hätte verdienen können. Aber Hauptsache Kino, denn dann wird nach Prognose des Wendler alles gut in Ahrensburg.
Wenn ich das Abendblatt nicht im Abo beziehen würde, hätte ich die heutige Ausgabe an den Kiosk zurückgebracht.
Es geht halt wieder mal um Hofberichterstattung , um den Bürgermeister zu decken und mögliche Kritik von der Verwaltung abzuwenden. Sonst könnten Stadtverordnete oder Bürger ja irgendwann darauf stoßen , dass der Verkauf von Beimoor-Süd an die WAS zum Schleuderrpreis von gerade einmal 7 Millionen rechtswidrig, weil ohne öffentliche Ausschreibung, über die Bühne ging.
Jetzt ist der Verkauf schon über ein Jahr her, und es ist nichts passiert. Jeder andere Käufer hätte die Vermarktung vermutlich schneller hingekriegt und weitaus mehr an die Stadt bezahlt. Schließlich wurde der Wert von Beimoor-Süd vor dem Verkauf in der Stormarnbeilage um die 14 Millionen und höher geschätzt.
Eines der Grundübel in Ahrensburg ist die fehlende Transparenz bei Entscheidungen der Verwaltung, vor allem bei der Vergabe von stadteigenen Grundstücken. Die Stormarnbeilage lenkt mit derartigen Artikeln , die eindeutig zugunsten der Verwaltung geschrieben sind, von den Ursachen der Probleme ab.
Man erinnere sich: Vor dem Verkauf von Beimoor-Süd an die WAS berichtete die Stormarnbeilage stolz, dass der Bürgermeister ein Jahr lang “Geheimverhandlungen mit der WAS” geführt hat. Weder damals noch heute wurde dieser Deal von der Stormarnbeilage kritisch beleuchtet. Aller Voraussicht nach ist für diesen Verkauf auch bis heute kein Cent in die Stadtkasse von Ahrensburg geflossen.
Die Stormarnbeilage erzeugt dicke Nebelschwaden!
Wenn ein Vorgang , wie der Verkauf von Beimoor-Süd , auf Szene-Ahrensburg kritisiert wurde, erscheint meist kurze Zeit später in der Stormarnbeilage ein Artikel, in dem der gleiche Vorgang über den grünen Klee gelobt wird.
Bekanntlich haben CDU und Grüne für die Lindenhofbebauung gestimmt. In der Stormarnbeilage wird das die “schwarzgrüne Fortschrittskoalition” genannt. Dümmer gehts nimmer. Was die weitere Vernichtung von öffentlichen Parkplätzen mit Fortschritt zu tun haben soll, bleibt ein Geheimnis der Stormarnbeilage.
Damit soll der Bürger manipuliert werden.
Hallo Herr Dzubilla,
der Artikel liest sich über weite Strecken so, als sei er direkt von der Verwaltung in Auftrag gegeben worden. Tatsächlich geht es am Lindenhof nicht weiter, weil die Verwaltung und die Investoren es nach sieben Jahren Planungszeit immer noch nicht geschafft haben, einen korrekten B-Plan vorzulegen.
Die Stormarnbeilage gibt offen zu, dass der Investor für das städtische Grundstück “alte Reitbahn” von der Verwaltung aus dem Hut gezaubert wurde. Kein Wort darüber, dass die Stadt dazu verpflichtet gewesen wäre, eine öffentliche Ausschreibung vorzunehmen, bei der von den Bewerbern eine fertige Planung und exakte Preisangebote vorzulegen gewesen wären. So bewegt sich die Planung von Anfang an in einer rechtlichen Grauzone, die wieder auf ein jahrelanges Gemauschel zwischen Investor und Vewaltung hinauslaufen dürfte. Besonders schlimm ist in diesem Zusammenhang , dass die Preisverhandlungen erst nach der Anhandgabe an den Investor stattfinden.
Der Irrsinn bei der Vergabe des Grundstücks “Alte Reitbahn” liegt darin, dass es überhaupt zu Preisverhandlungen kommen muss. Im Falle einer Ausschreibung bekommt derjenige Bewerber die Anhandgabe , der das beste Preisangebot und die beste Planung abgeliefert hat. Die Anhandgabe ohne vorherige Festlegung des Kaufpreises läuft aber zum wiederholten Mal darauf hinaus, dass ein Investor das Grundstück aller Voraussicht nach weit unterhalb des Marktwertes erhält. Der aktuelle Marktwert des Grundstücks kann nur dann herausgefunden werden, wenn mehrere Bewerber die Chance haben, ein Preisangebot abzugeben. Hier wird das Wettbewerbsprinzip, das im EU-Recht zwingend vorgeschrieben ist, von der Ahrensburger Verwaltung und den Stadtverordneten konsequent unterlaufen.
Die Stormarnbeilage warnt immer wieder davor, dass Investoren sich aus Ahrensburg zurückziehen könnten, wenn die Planungen zu lange dauern würden. Im Falle des Lindenhofparkplatzes wäre das mit Sicherheit das Beste, was Ahrensburg passieren könnte. Dann könnte die Stadt das Sahnegrundstück öffentlich ausschreiben und auf diesem Weg den aktuellen Marktpreis erzielen. Das wäre vermutlich das Doppelte des bisher vereinbarten Preises.
Das ist schon merkwürdig in Ahrensburg: Der Bürgermeister und die Stadtverordneten verhökern das Eigentum der Bürger zu Dumpingpreisen, wie man aus verklausulierten Zeitungsmeldungen erschließen kann. Und dann lassen sich die Verkäufer auch noch von den Käufern darauf festnageln, die Kaufsumme vor den Eigentümern geheim zu halten. Würde etwas Derartiges in der Privatwirtschaft passieren, würde man die Verkäufer sofort in die Wüste schicken. In Ahrensburg bekommt der Chefverkäufer dagegen ein hohes Bürgermeistergehalt und in wenigen Jahren eine dicke Pension.
Vorige Woche ist im MARKT bereits ein ellenlager Leserbrief erschienen, der Ahrensburg nach dem Schema Fortschritt-Rückschritt einordnet. Danach ist Fortschritt, was de Verwaltung will, und Rückschritt, was die Kritiker der Verwaltung wollen. Passt genau zu dem Begriff der “Fortschrittskoalition” in diesem Artikel. Ich bin mir ziemlich sicher , dass diese Sprachregelung demnächst in weiteren Artikeln und Leserbriefen auftaucht.
Und was ist die Folge von dem Ganzen? Ahrensburg ist pleite. Das pfeifen doch die Spatzen von den Dächern