Wenn eine Zeitung oder Zeitschrift über ein Restaurant schreibt, was erwartet der Leser dann? Dass alles toll, alles prima und deliziös ist…? Oder will der Leser auch wissen, was es an dem Restaurant zu bemängeln gibt – bei Speisen und Getränken genauso wie bei Preisen, Service und Ambiente?
Wenn Sie die BILD-Zeitung lesen, dann kennen sie auch die Serie über Restaurants in Hamburg, wo zwei Redakteure des Magazins “Feinschmecker” zum Essen gehen und hernach in kurzen, pointierten Sätzen ihre Erfahrungen und Meinungen schreiben im Guten wie im Schlechten. Das ist für den Leser wirklich hilfreich.
Wenn Sie dagegen heute lesen, was Imke Kuhlmann im 3. Buch Abendblatt im Rahmen einer Serie über das Restaurant vom Wentorf-Reinbeker Golf-Club fabuliert, dann bleibt Ihnen der Mund vor Staunen offen stehen: Alles ist toll, alles prima und deliziös! Es ist von A bis Z ein Werbetext. Sogar für den Golf-Club wird noch Reklame gemacht. Und für so einen PR-Beitrag muss der Abendblatt-Leser zahlen. Ich bin sicher: Imke Kuhlmann wurde für ihren Gefälligkeitsbericht zu einem Gratis-Mahl eingeladen mit Wellcome-Drink, stimmt’s….?
Wenn über dem Text wenigstens das Wort “Anzeige” gesetzt wäre, sodass der Leser gleich erkennt, dass hier nur Positives abgesondert wird, dann wüsste man wenigstens von vornherein, was man dort liest!
Den Namen “Imke Kuhlmann” habe ich zum ersten Mal gelesen. Ist das eine neue Redakteurin der Stormarnbeilage? Oder eine Praktikantin…?
Wenn Sie das mit der “Praktikantin” scherzhaft gemeint haben sollten, dann kann ich da noch was draufsetzen, und zwar Realsatire: Imke Kuhlmann ist Inhaberin der Firma Kuhlmann-Kommunikation in Wentorf. Sie bietet ihren Kunden “Strategie, Konzept, Kreation oder Text” an und macht “Kommunikation über Ihr Produkt, Ihre Dienstleistung, Ihr Unternehmen.” Und es würde mich nicht wundern, wenn das Unternehmen, über das sie die Dienstleistung erbracht hat, zu ihren Kunden gehört. Möglicherweise ist sie sogar Mitglied im Golfclub Reinbek-Wentorf. Hier der Link: http://www.kuhlmann-kommunikation.de/
Und Hinnerk Klingel bekommt nun bestimmt Essenmarken und einen Schnupperkursus im Club. Hoffentlich bekommt er auch ‘n Golfball an seinen Hinterkopf, damit er endlich aufwacht und überlegt, ob er diese Schleichwerbung wirklich fortsetzen will! 😉
Vielleicht ist das die neue Kantine der Stormarnredaktion, für die dieser PR-Beitrag verfasst wurde? Leider kann man die Personen am Esstisch nicht erkennen. :–)