Vielleicht haben Sie die nachstehende Notiz gestern auch in der Bild-Zeitung gelesen: Die katholische und evangelische Kirche in Deutschland kassierten im vergangenen Jahr 692 Mio. Euro mehr von ihren Mitgliedern als im Jahr davor. Und das ohne Mehrarbeit, sondern einzig und allein, weil die braven Schäfchen der Gemeinden so fleißig arbeiten und ihre Kirchensteuern zahlen.
Und nun soll Propst Buhl nicht wieder kommen und jammern, die Kirche hätte kein Geld und müsse sich deshalb von Gotteshäusern trennen wie z. B. von der Sankt Johannes Kirche! Im Gegenteil: Die Kirche könnte dem Förderverein möglicherweise ein wenig unter die Arme greifen und sich an den laufenden Kosten für das Kirchengebäude beteiligen, finden Sie nicht auch?!
Aber lieber Herr Dzubilla,
Ihr erahnter Buhl-Ruf “kein Geld” wäre doch nun wirklich berechtigt.
Die Mehreinnahmen der Kirchen aufgrund gestiegener Löhne ist doch nur die eine Seite.
Auf der anderen Seite steigen natürlich auch die Löhne der Kirchenadministration.
Und “Rekord-Einnahmen” müssen schließlich mit einem höheren Aufwand verwaltet und in die richtigen Kirchen-Kanäle geleitet werden. Geldausgeben kann richtig mühsam sein.
Da ist der Verkaufs-Erlös aus einem “verschimmelten” Gemeindehaus St. Johannes nur ein Tropfen auf dem heißen Kirchenpflaster. Es ist schlicht unwirtschaftlich, den einfachen Kirchenmitgliedern auch noch den Verbleib des Verkaufserlöses erklären zu müssen.
Und die wirkliche Not der Kirchen ist auch an den neuesten Veröffentlichungen über deren mickrige Milliarden-Vermögen abzulesen.
Wissen Sie denn überhaupt, wie viele überflüssige Kirchen-Immobilien die getriebene Kirchen-Administration allein in Ahrensburg erhalten muss ?
Verstehen Sie dann doch bitte auch, dass “kein Geld” für den Erhalt der St. Johanneskirche da ist. Schließlich ist noch nicht einmal Geld für eine dortige Kirchentoilette im Säckel:
Notdurft kommt zwar von Not. Aber die kann ein protestantischer Gottesdienstbesucher aushalten. Die anderen Mitglieder brauchen wir nicht.
HJL
Liebe Herren Lange und Dzubilla,
Sie brauchen gar nicht so zynisch kommentieren: Wieviele katholische und evangelische Gemeinden gibt es wohl in Deutschland? Runtergerechnet sind das Mehreinnahmen von vielleicht 100.000 Euro, für die aber nach dem Vorwegabzug von ca. 60 % etwa 40 T€ pro Gemeinde übrigbleiben. Wenn man Glück hat, deckt das gerade mal die Mehrkosten für die tariflichen Löhne in diesem Jahr!