Was hat Gregor Gysi mit Götz von Berlichingen zu tun?

Dass Gregor Gysi in Ahrensburg gewesen ist zwecks Promotion für sein neues Buch, habe ich Ihnen ja bereits berichtet. Heute erreichte mich dazu das Foto eines freundlichen Lesers von Szene Ahrensburg, auf dem zu erkennen ist, dass der LINKE Politiker sich in Ahrensburg mit einer neuen Frisur präsentiert hat – klicke auf die Abbildung!

Hätte ich dieses Foto selber gemacht, ich hätte mich nicht getraut, es zu veröffentlichen, denn man hätte denken können, dass ich mit Photoshop etwas nachgeholfen hätte. Aber nein, hier war es ein Zeichen des Himmels nach dem berühmten Zitat aus Götz von Berlichingen, wo Johann Wolfgang von Goethe über Gregor Gysi geschrieben hat: “Wo viel Licht ist, ist starker Schatten.” Und wenn Gregor Gysi im Licht steht, hat ihn der Schatten aus seiner Vergangenheit eingeholt. Denn der Mann war seit 1967 Mitglied der SED. Und auf dem Sonderparteitag am 9. Dezember 1989 wurde Gysi mit 95,3 Prozent der Delegiertenstimmen zum Vorsitzenden der SED gewählt.

Ja, liebe Leser, es gibt Politiker in unserem Lande, die stehen so weit links, dass sie fast schon wieder rechts rauskommen. Und weil wir im Bilde auch noch Shakespeare sehen, fällt mir dazu ein Zitat ein von König Heinrich IV., welcher sprach: “Wenn dem Lamm der Löwe liebkost, so hört das Lamm nie auf, ihm nachzugehn.” Und dieses Wort widme ich allen, die in der Gysi-Veranstaltung im Marstall gewesen sind, moderiert von der linken Blaufrau Pepper.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Mai 2016

16 Gedanken zu „Was hat Gregor Gysi mit Götz von Berlichingen zu tun?

  1. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    beider Vornamen fangen mit “G” an. Das erinnert mich an Gustav Gans. Ich gehe jetzt wieder an die Sonne.
    Das sollten Sie auch tun, statt im Kämmerlein zu bloggen. Das gibt Farbe. Dann sehen Sie am Samstag beim ersten Großhansdorfer Weinfest nicht so blass aus.
    Mit sonnigen Grüßen
    Wolfgang König

  2. H.J. Lange

    Nun aber mal ehrlich Herr Dzubilla,
    wieso betiteln Sie Frau Pepper als “links” ?
    Mit “links” wurde früher eine bestimmte politische Grundhaltung bezeichnet, die dem gesellschaftlichen Allgemeinwohl verpflichtet war.
    Wo dagegen Frau Pepper zu verorten ist, ist mir ein Rätsel . . . . .
    HJL

      1. H.J. Lange

        Hallo Herr Dzubilla,
        ja, dem DUDEN und auch Ihnen stimme ich zu:
        Eine “linke” Person ist “falsch, verkehrt, anrüchig, fragwürdig; nicht vertrauenswürdig”.
        Und so habe auch ich es Ihrer früheren SPD-Bürgermeisterin Pepper nachgewiesen. Beispielsweise Untreue gemäß § 266 StGB.
        Frage also: Hat man Herrn Gysi vor Beginn der Veranstaltung darauf hingewiesen, mit wem er sich aufs Podium setzt – oder waren die Verkaufszahlen seines Buches wichtiger ?
        HJL

  3. Thomas H.

    Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg ,einer der beliebtesten Politiker in Deutschland, war früher einmal Mitglied im KB. Die waren allesamt Anhänger eines politischen Umsturzes.

    Auch Sarah Wagenknecht, einst glühende Kommunistin, ist auf dem Boden des Grundgesetztes angekommen und hat gerade einen Bestseller über Ökonomie geschrieben.

    Kann man derartige Entwicklungen nicht auch als Erfolg für den Rechtsstaat sehen?

    Beste Grüße
    Thomas H.

  4. Thomas H.

    Hallo Herr Dzubilla,
    Hier noch ein Nachtrag : Sie sollten Gregor Gysi nicht auf eine Ebene stellen mit Uschi Pepper von der hiesigen Kleinstadt- SPD. Sie mögen politich von Gysi halten, was Sie wollen, aber der Mann ist ein brillanter Kopf und war einer der besten Redner im Bundestag.
    Beste Grüße und schöne Pfingstfeiertage
    Thomas H.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Hallo Thomas H. – ich sehe es grundsätzlich anders, nämlich so: Politiker im 3. Reich, die der NSDAP angehörten, hatten nach Kriegsende nichts mehr in der deutschen Politik zu suchen, gerade auch dann, wenn sie brillante Redner waren. Das gilt für mich auch für SEDler nach Ende der Diktatur in der DDR. Denn die SED war, wie Sie wissen, ein Verein von Verbrechern und Mördern. Da hilft es auch nicht mehr, wenn aus einem Saulus ein Paulus wird, weil es sich damit besser leben lässt.
      Schöne Pfingsten auch Ihnen! Harald Dzubilla

  5. Thomas H.

    Hallo Herr Dzubilla,
    Hier muss ich Ihnen widersprechen. Ihr Vergleich ist nicht angemessen. Herr Gysi ist nicht vorbestraft.
    Beste Grüße
    Thomas H.

  6. Thomas H.

    Hallo Herr Dzubilla,
    Gregor Gysi wurde auch immer wieder unterstellt, er sei Stasi-Spitzel gewesen. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat sich aber geweigert , ein Strafverfahren gegen Gysi zu eröffnen.
    Beste Grüße
    Thomas H.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Gregor Gysi war aktives (!) Mitglied der SED, die für Mauer, Stacheldraht und Schießbefehl verantwortlich war und Menschen eingesperrt hat, die nur mit ihrer Familie im freien Teil Deutschlands zusammen sein wollten. Und die Stasi war der verlängerte Arm der SED. Warum ist das alles so schnell in Vergessenheit geraten…?

      Postskriptum: Die Verdienste von Gregor Gysi sind unzweifelhaft folgende: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/gregor-gysi-kleine-huldigung-eines-grossen-vorsitzenden-a-1057317.html

  7. Anne Frey

    Lieber Herr Dzubilla,
    Ich habe die Auseinandersetzung zu Gregor Gysi in diesem Blog mit Interesse gelesen. Dazu fällt mir ein, dass vor Jahren in Ahrensburg eine intensive Diskussion über den berühmten Archäologen Alfred Rust geführt wurde. Ich sehe Parallelen zwsichen dieser Diskussion über Alfred Rust und der jetzigen Diskussion über Gregor Gysi. Alfred Rust wurde von den hiesigen Parteien zur persona non grata erklärt, obwohl er keinerlei Verbrechen begangen hat. Tatsächlich hatte er sich aber mit dem damaligen Regime arrangiert und war in das Ahnenerbe und in die SS, einer nachweislich verbrecherischen Organisation , eingetreten.
    Im Gegensatz zu vielen Ahrensburger Politikern wäre ich nie auf die Idee gekommen, Alfred Rust deshalb die persönliche Integrität abzusprechen. Schließlich hatte er sich keiner Verbrechen schuldig gemacht und hat nach dem Ende des Krieges die Entnazifizierung unbeschadet überstanden und als aufrechter Demokrat in Ahrensburg gelebt. Ich habe den Eindruck, dass Sie jetzt genau das gleiche Verfahren, das die Ahrensburger Politiker gegenüber Dr. Alfred Rust anwandten , gegenüber Gregor Gysi anwenden.

    Es geht hier nicht darum, die Verbrechen der DDR und der SED in irgendeiner Weise klein zu reden. Es ist auch zu befürchten, dass viele Täter aus der DDR-Zeit unbeschadet davongekommen sind und heute ein vergnügtes Leben führen. Bei der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit wurden auch sicher viele Fehler gemacht. Wenn Sie aber dies alles auf Gregor Gysi projiziieren, machen Sie den gleichen Fehler , die die selbsternannten Rust-Verfolger und Kritiker damals machten.
    Entscheidend ist doch immer die Frage, ob der Einzelne sich nachweislich schuldig gemacht hat. Und diese Entscheidung muss den Gerichten überlassen werden. Zum Glück gilt das Prinzip der Kollektivschuld nicht, denn dann hätte man nach dem zweiten Weltkrieg alle Parteimitglieder, also fast die Hälfte der Bevölkerung, einsperren müssen und nach dem Fall der DDR ebenso. Zudem sollte für ehemalige SED-Mitglieder das Gleiche gelten, was man ehemaligen NSDAP-Mitgliedern zugetraut hat: dass sie aufrichtige Demokraten werden.
    Ich wünsche Ihnen schöne Pfingsttage
    Anne Frey

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Liebe Anne Frey –

      vielen Dank für Ihren ausführlichen und sachdienlichen Kommentar. Ich widerspreche Ihrer Meinung nicht, will aber meine Meinung erläutern.

      Im 3. Reich waren viele Künstler und auch Wissenschaftler gezwungen, mit den Wölfen zu heulen, wollten sie weiterhin unbehelligt in Deutschland arbeiten und nicht ins Ausland gehen müssen wie so viele es getan haben. Nach dem Kriege wurden diese Parteimitglieder höchstens als Mitläufer bezeichnet und bekamen dafür keine Strafe, denn sie waren ja passive Mitglieder der Partei wie die meisten Deutschen damals.

      Und genau das ist es: passive Mitglieder! Gregor Gysi dagegen war aktives Mitglied der SED; er war kein Wissenschaftler wie Rust, sondern er war Politiker. Ob er dabei persönlich Schlechtes oder Strafbares getan hat, kann ich nicht beurteilen, weil ich es gar nicht weiß. Ich weiß aber, dass der Mann nach der Wende wieder politisch tätig geworden ist. Er, der aktive SED-Politiker. Alfred Rust dagegen hat weder in der Nazizeit politisch gewirkt noch nach dem Ende des Krieges ein politisches Amt in einer rechten Partei wie der NPD übernommen, sondern er hat unpolitisch gearbeitet.

      Gregor Gysis Weg vom Saulus zum Paulus, liebe Frau Frey, ist weniger eine Frage von Recht und Gesetz, sondern eher eine Frage von Anstand und Moral. Und wer in der SED aktiv tätig gewesen ist, handelt in meinen Augen unmoralisch, wenn er nach der Wende in der deutschen Politik tätig wird, egal, ob er sich dabei persönlich der Verbrechen und Morde der SED schuldig gemacht hat oder nicht und sich heute auf dem Boden des Grundgesetzes bewegt.

      Freundliche Grüße und fröhliche Pfingsten!

      Harald Dzubilla

  8. H.J. Lange

    Ihren eigenartigen Gedankenaustausch über die aus der Zeit gefallenen Herren Gysi und Rust unterbreche ich und richte meinen anklagenden Finger auf die “linke” Ex-Bürgermeisterin Pepper, die weiterhin auf öffentliche Podien gesetzt wird.
    Ich wiederhole: Eine „linke“ Person ist „falsch, verkehrt, anrüchig, fragwürdig; nicht vertrauenswürdig“.
    Frau Pepper hatte als Amtsträgerin geplant gegen das Allgemeinwohl verstoßen.
    Nachweise weiterhin bei mir.
    HJL

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