Gestern ist Erika Berger gestorben. Sie werden sich wundern, warum ich dazu einen Blog-Eintrag auf Szene Ahrensburg mache, was den einfachen Grund hat: Mit Erika Berger, die eigentlich Erika Mahkorn hieß, bin ich einen Teil meines Berufsweges gegangen. Und weil ich sie als besonders liebenswerte und natürlich gebliebene Kollegin kennen- und schätzen gelernt habe, geht ihr plötzlicher Tod mir nahe.
Ihr Mann Richard Mahkorn war damals Chefredakteur von NEUE REVUE. Und seine Frau Erika arbeitete als freie Journalistin die für die Redaktion, u. a. als deutsche Ghostwriterin der US-Sexberaterin Dr. Ruth Westheimer, die zu jener Zeit regelmäßig in NEUE REVUE das machte, was früher mal Oswalt Kolle, der erste deutsche Sex-Papst gemacht hatte, nämlich Volksaufklärung in Sachen Sexualität.
Und dann kam der Tag, als Erika Berger bei RTL war zu Probeaufnahmen für eine Sendung mit dem Titel: “Eine Chance für die Liebe”. Und der Zufall wollte es, dass ich just an jenem Tage mit ihr und ihrem Mann zum Abendessen verabredet war. Das Thema RTL war natürlich das Gesprächsthema des Abends. Erika Berger war fröhlich, aufgeregt und optimistisch, dass es so klappen würde, wie es dann ja auch geklappt hatte. Und Gatte Richard war stolz wie Bolle auf die Frau Gemahlin. Und nach dem Essen waren wir noch in ihrer Wohnung mit Blick über die Außenalster und tranken Champagner auf das Wohl und den Erfolg von Erika Berger.
Schon wenige Wochen danach sprach ganz Deutschland über Erika Berger; ihre Sex-Lehrstunde war das ganz ganz geile Thema bei RTL, und das Volk saß vor dem Bildschirm wie elektrisiert.
Bald danach ging Richard Mahkorn als Chefredateur zur QUICK nach München, wo wir weiterhin als Kollegen zusammengearbeitet haben. Doch die QUICK wurde dann eingestellt (wie später auch die NEUE REVUE), und Mahkorn wurde Kommunikationsdirektor von RTL in Köln. Da hatten wir beruflich Abstand voneinander.
Jahre später traf ich das Ehepaar Mahkorn bei einem Event von RTL. Richard Mahkorn benahm sich damals etwas distanziert, aber Erika Berger fiel mir in die Arme, als hätten wir uns nie aus den Augen verloren; und wir plauderten über die gute alte Zeit damals in Hamburg.
Eine großartige, eine tolle und liebenswürdige Frau! Der liebe Gott wird sie bestimmt in seine Arme nehmen.