Die Laterne steht am Rathausplatz in Ahrensburg. Sie ist das Symbol der Schieflage, die zwischen Verwaltung und Politik einerseits und uns Bürgern andererseits besteht. Denn das, was Beamte und Freizeitpolitiker tun, geht den meisten Bürgern total am Arm vorbei.
Apropos Tor: Der Tor sitzt im Rathaus und glaubt, alles richtig zu machen. So hatte er dermaleinst mit den Bürgern ein Spielchen getrieben unter dem Motto: „Wie gestalte ich mir meinen Rathausplatz?“ Damals haben sich nicht nur Mitarbeiter der städtischen Verwaltung in dieser Aktion engagiert, sondern auch viele Bürger haben nachgedacht und mitgemacht. Und? Alles für die Tonne. Und der Rathausplatz ist seither kein Thema mehr, obwohl hier echter Handlungsbedarf besteht inkl. Wochenmarkt.
Ein anderes Thema war jetzt das Rathaus. Ein Minderheiten-Thema, weshalb die Stormarn-Redaktion es heute folgerichtig als Aufmacher ihres drolligen Blättchens bringt. Und der (gefühlte) Pressesprecher des Bürgermeisters, nämlich der Wendler aus der Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt, bestätigt: „Der Einladung des Bürgermeisters, waren am sommerlich warmen Mai-Abend kaum mehr als 20 besonders interessierte Besucher gefolgt – in etwa so viele, wie nebenan zeitgleich vor dem Einwohnermeldeamt warteten.“ (Klar, wenn es geregnet hätte, wäre das Rathaus rappeldickevoll gewesen, Herr Wendler – ha! ha! ha!)
Ein Arbeits- und Armutszeugnis zugleich für den amtierenden Bürgermeister, der auf der Homepage der Stadt und in den Medien für diese Veranstaltung geworben hatte. Und „kaum mehr als 20“ Bürger waren gekommen, von denen vermutlich mehr als die Hälfte nur „Pflichtbesucher“ gewesen sind.
Ja, Herr Sarach, wer die Bürger jahrelang zum Narren hält, darf sich nicht wundern, wenn irgendwann nur noch ein paar ältere Herrschaften aus Pflichtbewusstsein erscheinen, wenn der Meister der Bürger ruft. Und die nächste Veranstaltung in ähnlicher Sache machen Sie dann am besten gleich im Rosenhof! Oder auf dem städtischen Friedhof.
Ach ja, dass der Wendler offenbar ein bisschen schusselig ist, beweist er mit seiner Online-Überschrift und also lautend: „Architekt Karl-Heinz Scheuermann würdigt Substanz des Ahrensburger Rathauses. Weil wenig gemacht wurde, blieb Schutzwürdiges erhalten“ – siehe die Abbildung!
Es dürfte in Ahrensburg bekannt sein, dass der Architekt unseres Rathauses, nämlich Karl-Heinz Scheuermann, bereits im Januar 2003 gestorben ist, wie der Wendler in seinem eigenen Archiv hätte feststellen können. Wieso also kann Scheuermann im Mai 2016 die Substanz des Ahrensburger Rathauses würdigen…?!
In diesem Zusammenhang: Karl-Heinz Scheuermann war auch Gründer des Vereins Kunstfreunde Ahrensburg e. V., der regelmäßige Kunstausstellungen im Foyer des Rathauses gemacht hat. Ich war der letzte Vorsitzende des Verstands der Kunstfreunde und habe den Verein am Ende meiner Amtszeit ruhen lassen, weil der Tor im Rathaus den Blaumann auf dem Rondeel scheinbar mehr liebt als Bürger, die sich gemeinnützig im Rathaus engagieren.
By the way: Im Ahrensburger Rathaus muss sich bis heute eine umfangreiche Sammlung zeitgenössischer Kunstwerke befinden, denn früher hatte die Verwaltung aus jeder Ausstellung ein Werk angekauft. Es ruht also ein Schatz im Rathaus, den man vielleicht mal versilbern könnte, um von dem Erlös die eine oder andere soziale Einrichtung zu versehen. (Das ist sehr ernst gemeint, Herr Sarach!)
Mit diesem peinlichen Faux Pas – Herrn Scheuermann betreffend – hat sich die Redaktion bzw. Herr Wendler endgültig ins Abseits gestellt.
Wenn hier nicht umgehend eine Entschuldigung auf der ersten Seite erfolgt, rückt sich die Redaktion in ein noch schlechteres Licht, als sie es – zumindest bei mir – ohnehin schon getan hat.
Kaum mehr als 20 Besucher waren gekommen von den rund 34.000 Einwohnern, die Ahrensburg hat. Gibt es in Ahrensburg nicht allein 31 Stadtverordnete? Und? Warum waren die nicht komplett vertreten, sondern nur die SPD-Fraktion mit 8 Mitgliedern, um ihren Gut-gemacht-Genossen zu unterstützen?
Ich fasse mich an den Kopf und frage mich: Wo ist das Wir-Gefühl geblieben, das es früher mal in unserer Stadt gegeben hat, bevor der Mann aus Schwerin gekommen ist?
Immerhin hat er alle Kraft zusammen genommen und sich nicht auf einem Foto ablichten lassen.
Hallo Herr Dzubilla,
darüber, dass Sie „der letzte Vorsitzende des Verstands der Kunstfreunde“ waren, kann unter der geneigten Leserschaft von „Szene Ahrensburg“ kaum ein Zweifel herrschen. Aber welchen „städtischen Friedhof“ Sie als potentiellen Versammlungsort kennen, würde mich als zugezogener Ahrensburger doch interessieren. Bisher weiß ich nur von einem aktiv betriebenen Friedhof der Ev.-Luth. Kirchengemeinde in Ahrensburg und vielleicht ist es besser, wenn das so bleibt.
Mit den besten Wünschen zu den bevorstehenden Pfingsttagen und nachbarlichen Grüßen
Wolfgang Schrimpff
Lieber Herr Dr. Schrimpff – Sie haben natürlich Recht! Und würde der Friedhof der Stadt unterstehen, dann wäre es dort vermutlich so
totöde wie auf dem städtischen Wochenmarkt. Und ich möchte dann dort nicht mal begraben sein! 😉Schöne Pfingsttage auch für Sie und Ihre Familie!
Liebe Grüße
Harald Dzubilla
Hähä, jetzt haben die Dummies von der Stormarn-Online-Redaktion den Scheuermann gegen einen lebenden Architekten ausgetauscht. Und bestimmt kriegt Dzubilla jetzt Informationshonorar vom Abendblatt! 😉
Ganz bestimmt, Martens! Zumal die Redaktion die von Herrn Dzubilla schon vor Jahren angeprangerten Missstände plötzlich als eigene Entdeckungen und Erkenntnisse – der Anschein wird zumindest erweckt – öffentlich macht.
Wer sind die Herren auf dem Foto? Erstaunlich schnell (es dauerte nicht einmal einen Tag 😉 ) wurde der peinliche Fehler, den Namen des Architekten betreffend, korrigiert. Aber die Namen der abgebildeten Herren fehlen noch immer. Das ist doch nun wirklich schlichteste Redaktionsarbeit!
Aber beim HA bekommt man offensichtlich – ganz gleich, wo man hinguckt – nichts mehr auf die Reihe. Meine Kündigung ist angekommen – was ich daran merke, dass ich nur noch Überschriften online abrufen kann – aber die 7.90€ wurden erneut eingezogen. Die ???bank? Schnarcht und ignoriert schriftlich eingereichte Widerrufserklärungen genauso, obwohl sie den Eingang bestätigt hat.
Haben andere Leser ähnliche Erfahrungen gemacht?
Und überhaupt:
Die Stadtverordneten haben den Vertrag für die 500.000 Euro-Toilette gekündigt – um Geldmittel freizuschaufeln – um eine ganz ganz tolle mobile Mikrofonanlage bezahlen zu können.
Deren Fehlen haben nun auch die “20 besonders interessierten Besucher” im Rathausfoyer festellen müssen. All die gut-gemachten Worte der Vortragenden konnten leider nur zur Hälfte verstanden werden – akustisch.
Jetzt wird aber alles besser-gemacht.
Hallo, Herr Dzubilla,
hatten Sie nicht erst vor einigen Wochen die Laterne in die Senkrechte gebracht? Da ist wohl das Ordnungsamt gekommen und den regulären Zustand wieder hergestellt.
Ich habe mich gestern auch gewundert, dass der alte Scheuemann wieder auferstanden ist und mir gedacht, da kommt noch was. Es ist geschehen. Meinen Sie, dass Herr Sarach so lange bleibt, dass wir ihm auf dem Friedhof begegnen?
20 interessierte Führungsbesucher im Rathaus, davon acht von der SPD, 11Rathausmitarbeiter und Herr Wendler???????????
Hat die Firma Dixi nicht auch behindertengerechte Toiletten?
Ich hatte jetzt den Lacher des Tages. Auf nach Pfingsten zum Ochsengrillen.
Allen ein frohes Pfingstfest
Wolfgang König
Hallo Herr König,
Sie haben als Besucherin Frau Andres vergessen zu erwähnen.
Ausgerechnet mich hier unten hat man gefragt, warum sie so “braun gebrannt” aussah.
Dafür gibt es 2 Erklärungen:
1. Sie hatte einen tollen Urlaub.
2. Mangels vom Chef zugeteilter Arbeit konnte sie häufig am besonnten Bürofenster stehen.
Hallo, Maulwurf: 3. Sie war während der Arbeitszeit in den Ahrensburger Sonnenstudios, um deren Eignung für den Tourismus zu testen.
🙂 🙂 🙂
Der Bürgermeister will den Bürgern einreden, sie könnten mitbestimmen bei einer Neugestaltung des Rathauses. Wie aber soll das gehen? Wenn ein Bürger das Rathaus blau streichen möchte, ein anderer es aufstocken will und wieder ein anderer einen Garten aufs Dach wünscht – wird dann das alles so umgesetzt?
Natürlich Quatsch. Solche Veranstaltungen haben reine Alibi-Funktion. Und je mehr Bürger mit unterschiedlichen Wünschen und Meinungen kommen, desto weniger finden sie Gehör. Und die Verwaltung macht dann, was sie ohnehin gewollt hat, und erklärt: Die Bürger konnten ja mitbestimmen.
Was also sollte diese alberne Aktion, Herr Bürgermeister, mit der Sie sich nun lächerlich gemacht haben, weil nur rund 20 von 34.000 Bürgern Ihrem Aufruf gefolgt waren?