Stadtverordnete: Mehrheit für Weiterverkauf “Lindenhof”

Wenn Sie auf Szene Ahrensburg zurückblättern und zum Beispiel hier wie dort nachlesen, dann sind Sie im Thema “Lindenhof”. Und über dieses Thema wurde gestern in der Stadtverordneten-Versammlung diskutiert und abgestimmt. Dabei sorgten CDU & Grüne gegen die Stimmen der anderen drei Fraktionen dafür, dass der Lindenhof in die Hände eines Großinvestors fällt.

Alter und neuer Bürgermeister: Michael Sarach wurde gestern in seinem Amt bestätigt und vereidigt.

Alter und neuer Bürgermeister: Michael Sarach wurde gestern in seinem Amt für weitere sechs Jahre bestätigt und vereidigt.

Ich bin kein Politiker. Ich sitze also in keiner “nicht öffentlichen Sitzung” hinter verschlossenen Türen und habe als Normalbürger nur einen Einblick, indem ich lese, höre und denke. Und nach Lesen und Hören  denke ich: Der gestrige Beschluss der Stadtverordneten ist eine ausgemachte Dummheit. Ohne Not wurde hier einem Geschäft zugestimmt, für das letztlich die Stadt und damit wir Bürger haften. Hier wurde zum Wohl von Investoren entschieden, nicht zum Wohle der Stadt. So, wie wir das ja schon beim Erlenhof erlebt haben und erleben.

Was Peter Egan (WAB), Achim Reuber (SPD), Hartmut Möller (SPD) und Thomas Bellizzi (FDP) leidenschaftlich vorgetragen haben, war für mich inhaltsreicher und überzeugender als die Gegenstimme von Tobias Koch (CDU), der mal wieder mit Kindern argumentiert hat: Kein Geld in der Kasse, keine Mehrausgaben für Kitas. Und die Grünen folgten dem CDU-Fraktionschef wie die Lemminge. (Meine Vermutung: Die Grünen freuen sich über den Wegfall der Lindenhof-Parkplätze, sodass weniger Autos in die Stadt kommen.)

WABler Peter Egan, der große Lichtblick unter den Stadtverordneten, forderte namentliche Abstimmung. Und so werden wir in einigen Jahren (vielleicht auch schon Monaten) nachlesen können, wer für die Bebauung des Lindenhofs die persönliche Verantwortung trägt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. April 2016

19 Gedanken zu „Stadtverordnete: Mehrheit für Weiterverkauf “Lindenhof”

  1. Thomas Groth

    Wenn sich die Grünen da mal nicht irren. Dem Argument Leerstand verringern (siehe Ahrensburg.TV) mag ich nicht folgen. Die teilweise seit Jahren leerstehenden Geschäftsräume im Umfeld der Post / auf dem Fußgängerweg zum Bahnhof werden dadurch mit Sicherheit nicht attraktiver. Es ist eher eine Sache des Konzeptes, des Angebotes und der meist horrenden Mietforderungen (die Geschäftsinhaber müssen die meiste Zeit dafür aufwenden, die Kosten zu kompensieren). Genügend Laufkundschaft sollte auch heute schon vorhanden sein.

    Von Herrn Koch bzw. der CDU bin ich ziemlich enttäuscht. Die sollten doch eigentlich das Wohl der Geschäftsleute besonders im Auge haben. Weniger Parkplätze = wenigerKunden. Und die 60 Parkplätze werden sicherlich für 15 bis 20tausend Euro an die Wohnungskäufer veräußert statt Besuchern der Innenstadt zur Verfügung zu stehen. Ich hoffe, dass ich mit dieser Vermutung verkehrt liege.

  2. Grimm

    Man bekommt das Gefühl: Der heimliche Herrscher der Stadt ist Tobias Koch (CDU). Seine Vasallen in der Fraktion folgen ihm mit gesenktem Blick auf Schritt und Tritt, und den Grünen hat er möglicherweise im Gegenzug etwas Schönes versprochen – vielleicht neue Klingeln fürs Fahrrad? 😉 Und wenn der Lindenhof böse Folgen mit sich bringt, dann wird Herr Koch wie damals der alte Pilatus reagieren und rechtzeitig seine Hände in Unschuld waschen.

  3. Observator

    So lasset uns nun aufmerksam verfolgen, bei welcher Abstimmung die CDU den GRÜNEN demnächst an die Seite tritt! 😉

  4. Martens

    Wenn man sich heute im Abendblatt den Bericht über die aktuellen Immobilienpreise in Stormarn anschaut, dann ist es der reinste Wahnsinn, was CDU und Grüne gestern beschlossen haben. Das geht eindeutig zu Lasten der Stadt. Hätte man das Grundstück zurückgenommen, hätte man spielend 500.000 Euro mehr dafür erlösen können. So macht der neue Investor dieses Geschäft. Und die Bürger von Ahrensburg verschlafen das alles.

  5. Thomas H.

    Na, war das nicht vorherzusehen? Irgendein Dummer findet sich immer, um in Ahrensburg die gewünschte Mehrheit zu sichern. Dass es diesesmal die Grünen sind, wundert nicht. Das ehemals kritische Potential der Grünen ist schon lange nicht mehr vorhanden.
    Die Investoren wussten im Vorfeld , wie die Abstimmung ausgehen würde.
    Beste Grüße
    Thomas H.

  6. Britta S.

    Wie sich die Fälle Erlenhof und Lindenhof doch gleichen, In beiden Fällen war Tobias Koch die treibende Kraft, um für die Investoren das Projekt zu sichern. Und in beiden Fällen wurden die Grundstücke an andere Investoren weiterverkauft, bevor überhaupt nur irgendeine Baumaßnahme erfolgte- verbunden mit satten Gewinnen der anfänglichen Investoren (LEG, Hoch-Tief-Konsortium). Als Finanzexperze der CDU weiß Tobias Koch genau, dass damit der Stadt Ahrensburg Geld entzogen wird. Warum also treibt er derartige Maßnahmen voran?
    Der Erlenhof ist zum finanziellen Desaster für die Stadt Ahrensburg geworden. Beim Lindenhof wird es wohl ähnlich ausgehen. Und Tobias Koch steht bereits für den nächsten Grundstücksverkauf bereit!
    Britta

  7. Frieda B.

    Die Vertreter von CDU und Grünen unterstützen mit ihrem ” Ja ” zu diesem Vertrag die Bodenspekulation in Ahrensburg. Die Verlierer sind die Bürger der Stadt, die für das Gelände einen viel zu geringen Preis bekommen. Die Gewinner sind die beiden Investoren: die erste Firma, weil sie durch den Weiterverkauf vor Baubeginn bereits Kasse gemacht hat. Die zweite Firma, weil sie keine Grunderwerbssteuer bezahlen muss.
    Wenn Grundstücke wieterverkauft werden, bevor überhaupt gebaut wird, ist das immer ein klares Indiz für Bodenspekulation, die immer zulasten des ursprünglichen Eigentümers, in diesem Fall die Bürger der Stadt Ahrensburg, geht.
    CDU und die Grünen rechnen mit dem kurzen Gedächtnis der Bürger. Da könnten sie sich aber getäuscht haben!
    Frieda

  8. Fritz aus Ahrensburg

    Wäre es nicht sinnvoll, den Landesrechnungshof auf die Vorgänge in Ahrensburg aufmerksam zu machen?

  9. Graf Pimmelmann

    Es würde mich nicht verwundern, wenn die Deutsche Bank das Projekt finanziert. Vielleicht weiß Herr Koch hier Näheres…….???

  10. Thomas H.

    Bei Grundstücksverkäufen wird generell Grunderwerbssteuer fällig. Hier hat man die Steuer dem neuen Investor erlassen.. Machen sich die Grünen und die CDU hier nicht der Beihilfe zur Steuerhinterziehung schuldig?
    Beste Grüße
    Thomas H.

    1. J. P. Kirchhoff

      CDU und Grüne haben also bloß einem Investor geholfen, Grunderwerbsteuer zu sparen? Was für ein Interesse haben diese beiden Parteien daran? Bekommen die dadurch Spendengelder in ihre Parteikassen?

  11. Hans Wurst

    Gibt es auf Landesebene Verbindungen zum Investor bzw. Weiterkäufer?
    Danke, Herr Koch, für ihr Engagement, Kinder (Hortplätze) gegen Investitionen (kurzfristiges Geld im Stadtsäckel) auszuspielen. Ziehen Sie sich doch bitte aus der Kommunalpolitik zurück. Mit dieser Art von Abstimmungsverhalten sorgen Sie eher für Unmut als für Zustimmung bei den örtlichen Bürgern. Die Landtagswahl ist zwar erst in gut einem Jahr, doch werden sich hoffentlich viele Wähler an Taten erinnern.
    Schade, dass ich kurzfristig terminlich nicht an der Diskussion zum Innenstadtkonzept Ahrensburg am letzten Sonntag im P.-R.-H. seitens der CDU Ahrensburg teilnehmen konnte.
    Herr Koch möchte für die Fraktionsvorsitzenden der Bürgerschaft den Dialog mit dem BM wieder aufnehmen, doch wie kommt der Wegfall der vielen Parkplätze bei den Mitgliedern des Stadtforums (Interessenvereinigung Ahrensburger Kaufleute) ohne offensichtlichen Dialog an? Ich kann mich noch gut erinnern: http://www.abendblatt.de/region/stormarn/article128402958/Ahrensburger-Kaufleute-fordern-mehr-Parkplaetze.html

  12. Fritz aus Ahrensburg

    Und was ist, wenn das Grundstück in den nächsten Monaten nochmals unter der Hand an einen weiteren Investor weiterverkaft wird? Gibt es dann wieder einen neuen Vertrag mit der Stadt Ahrensburg und wieder den Erlass der Grunderwerbssteuer?

  13. Britta

    Hallo Fritz,
    davon ist auszugehen.
    Wenn es weiter so läuft wie bisher, dann hat der jeweils nächste Investor wieder ein Rücktrittsrecht, das ihm erlaubt, innerhalb von 22 Monaten vom Vertrag zurückzutreten, wenn ihm das Verhalten der Stadt nicht passt. Es sieht ganz danach aus, dass die Stadt sich mit diesem Vertrag auch an den zweiten Investor ausgeliefert hat. Und Tobias Koch findet solche Rücktrittsklauseln nicht ungewöhnlich. So steht das zumindest in der heutigen Stormarnbeilage.
    Britta

  14. H.J. Lange

    Ahrensburgs „Familie“ hat verschiedene „Systeme“ entwickelt, rechtswidrige Abschöpfungen kassenwirksam zu realisieren. Beispielsweise sind dabei die Grundstücks-Verkäufer die gemäß Strafgesetzbuch Betrogenen. Gewinner ist der jeweilige Investor. Der Zwischenhändler bleibt vorerst noch im Dunkel. Wer könnte das sein?

    Beispiel SPD-Peppers-Rampengasse:
    Die Stadt hatte gegenüber ALDI einen kleinen, der Allgemeinheit gehörenden Parkplatz an den Investor S. verkauft.
    Der Quadratmeterpreis war abgestimmt auf den B-Plan 43 5. Änderung.
    Tatsächlich hatte Frau Pepper (rechtswidrig) fast das Doppelte des Zulässigen genehmigt.
    Den dadurch gestiegenen Grundstückpreis hatte sich wer geteilt ?
    Preisfrage: Die Allgemeinheit als Verkäufer wurde also von welcher Frau betrogen ?
    Preisfrage: Wurde auch der andere Verkäufer betrogen, die Familie H. ?

    Beispiel SPD-Sarachs-Altes Klinikgelände:
    Der Verkäufer (Parkklinik) konnte als Betrogene ebenfalls nicht ahnen, dass dem Investor rechtswidrig das Doppelte von dem genehmigt wurde, was zum Zeitpunkt des Grundstücksverkauf zulässig war.
    Preisfrage: Wer wurde von wem zu wessen „besonderen Vorteil“ betrogen ?
    Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese „besonderen Vorteile“ (zugunsten des Investors) von den Stadtverordneten bewusst beschlossen worden sind.
    Alle konten es in der Beschlussvorlage lesen.
    HJL

  15. Thomas H.

    Ist es nicht merkwürdig, dass auf dem Lindenhofgelände neben dem Bahnhof ein siebenstöckiges Gebäude gebaut werden soll? Das ist die Bauhöhe, die in der Hamburger Innenstadt üblich ist, aber in einer Kleinstadt völlig überdimensioniert ist. Der Bahnhof wird nach der Fertigstellung des neuen Gebäudes zwergenhaft aussehen. Man merke: Je mehr Höhe, je mehr Bauvolumen , desto mehr Gewinn für den Investor.
    Und erst jetzt haben die Bürger erfahren, dass ein Stockwerk ausschließlich für Büros geplant ist. Früher wurde uns erzählt, dass hier ausschließlich Wohnungen gebaut werden sollen. Mit dem zusätzlichen Stockwerk kann der Investor zusätzliche Gewinne erwirtschaften, denn Büromieten sind besonders hoch. Und besonders dann, wenn der Investor für dieses Stockwerk mit den Büros und für die zukünftigen Läden im Erdgeschoss keinen einzigen Parkplatz stellen muss.
    Beste Grüße
    Thomas H.

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