Stellen Sie sich vor, liebe Mitbürger, Sie gehen in ein Restaurant, suchen sich dort ein Menü auf der Speisekarte aus und bestellen. Der Ober verlangt Vorkasse, sprich: Sie müssen Ihr Essen bezahlen, obwohl Sie es noch gar nicht bekommen, geschweige denn, verzehrt haben. Und dann warten Sie auf Ihr Essen: Stundenlang, tagelang. Und auf Ihre mehrfache Reklamation erklärt Ihnen der Kellner: „Das tut uns sehr leid, wir werden uns schnellstmöglich um Ihr Anliegen kümmern.“
Sie halten das für einen Witz? Dann sind Sie kein Online-Abonnent vom Hamburger Abendblatt! Das habe ich bestellt, meine Rechnung im voraus bezahlt und … bekomme seit drei Tagen keinen Zugang, weil mein Code plötzlich nicht mehr funktioniert. Und auf meine Mail bekam ich bereits zum wiederholten Male die Antwort: „Das tut uns sehr leid, wir werden uns schnellstmöglich um Ihr Anliegen kümmern.“
Der Leser fühlt sich verarscht. Und betrogen, denn er hat im voraus bezahlt und bekommt die „Ware“ nicht. (Andere würden hier deutlich von “Betrug” reden!) Und das scheint dem Verlag offensichtlich egal zu sein, denn unter „schnellstmöglich“ verstehe ich so schnell wie möglich. Und das scheint offenbar unmöglich zu sein.
Update 16. 4. 2016, 14 Uhr: Da sage noch mal jemand, Szene Ahrensburg würde nichts bewirken! Nach dem voranstehenden Blog-Eintrag hat der Verlag den Zugang zum Hamburger Abendblatt wieder freigeschaltet, und zwar für alle.
Ich teile Ihr Schicksal! Übrigens – das Online-Abo kostet plötzlich 9.90 € statt bis jetzt 7.90 € – eine satte Erhöhung um ca. 25%! Mit so einer saftigen Preiserhöhung kann nicht einmal die Bahn mithalten.
Die erhöhen ihre Preise offenbar im Verhältnis zur fallenden Druckauflage… 😉
Das Problem beim Abendblatt ist technischer Natur. Das Login-System ist unsauber programmiert. Bei mir ging es, nachdem
– ich (wie in einer vom Abendblatt fehlerhaft mehrfach ausgesandten Mail beschrieben) mit der dort mitgeteilten neuen Account-Nr einen neuen Account eingerichtet habe
– am Browser den bisherigen Account abgemeldet habe
– alle Cookies gelöscht habe, die *.abendblatt.de nutzt
– Browser neu gestartet habe
– mit neuem Account angemeldet habe.
Der “Support” beim Abendblatt ist bestenfalls ein schlechter Witz. Schon die Reaktionsgeschwindigkeit ist (es handelt sich ja nun um eine Tages- und keine Wochenzeitung) sagen wir mal suboptimal. Und inhaltlich glatte 6. Auch die technische Basis ist bitter. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich in den vergangenen Jahren nicht reinkam und nach Tagen bis Wochen dann neue Kundennummer zugewiesen bekam, damit es wieder geht … das passiert eben alles, wenn Printmedien geistig auch im Internetzeitalter Printmedien bleiben.