Frage: Glauben Sie, liebe Mitbürger, dass der Bürgermeister von Ahrensburg alle Beschlussvorlagen, die an die Politiker der Stadt zur Beratung und Abstimmung gegeben werden, tatsächlich vorher liest? Falls Michael Sarach das wirklich tut, dann weiß er offensichtlich nicht immer, was er dabei tut.
Heute Abend liegt dem Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss eine Beschlussvorlage des Bürgermeisters vor, bei der Frau Haebenbrock-Sommer als federführend genannt wird. Unter Punkt 6 der Tagesordnung lesen wir: „Verlegung von zwei weiteren Stolpersteinen – für Opfer des Nationalismus“ – siehe die Abbildungen, wie sie öffentlich im Bürgerinformations-System der Stadt zu finden sind!
“Nationalismus”? Was für ein Unfug! Es geht bei den Opfern Dorle und Fritz Ulrich Rath zweifelsohne um Opfer des Nationalsozialismus im Nazi-Deutschland.
Vielleicht schaut der Herr Bürgermeister sich mal an, was der Unterschied ist zwischen Nationalismus und Nationalsozialismus, damit er beim nächsten Mal nicht wieder so einen Unsinn über die Homepage unserer Stadt verbreitet, für den man sich als Bürger schämen muss.
Warum bis heute keiner der Empfänger des Antrages denselben reklamiert hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Möglicherweise lesen die Damen und Herren solche Anträge erst nach der Sitzung…?
Wenn unser Bürgermeister alles Papier lesen würde/müsste, was er unterschreibt, bräuchte er mindestens allein dafür einen 48-Stunden-Tag. Seine Dachterrasse soll schon voller Papierschwalben liegen. Ob das der Spatz vom Rathausdach bestätigen kann?
Hallo, Wölfchen! Papierschwalben? Ich sehe ganze Papierordner, sodass man schon von Papieradlern reden könnte! 😉
Aber mal Scherz beiseite: Nach dieser Beschlussvorlage kann doch gar nicht abgestimmt werden, weil sie inhaltlich falsch ist. Oder was sagst Du als ehemaliger Stadtverordneter dazu: Hättest Du hier abgestimmt?
Lieber Spatz,
Dzubilla kann man bisher leider nur lesen, aber nicht hören,
denn dann würden mich alle Leser lautschallend lachen hören:
Denn der Ahrensburger SPD-Bürgermeister gut-gemacht unterschreibt gegebenenfalls sogar Beschlussvorlagen, in die seine ohnmächtigen MitarbeiterInnen den Anzeigentext an die Staatsanwaltschaft gleich einarbeiten.
Sie lassen ihn z.B. unterschreiben, dass er dem lieben Investor “besondere Vorteile” verschaffen will.
Und lieber Spatz, dieser Vorlage haben die guten Stadtverordneten zugestimmt.
Ich kann allerdings nicht sagen, ob diese Volksvertreter zwar lesen können, aber im Zweifel nicht das verstehen, über das sie abstimmen.
Und noch einen ?
Viele Beschlussvorlagen sind dermaßen schlecht, dass sie bereits wegen fehlender umfassender Information bis schlicht täuschendem Text gem. Gemeindeordnung schon vor Sitzungsbeginn zurückgewiesen werden müssten.
Dass das nicht passiert – darüber wacht der Stadtjurist T. Reich –
oder hab ich jetzt doch etwas verwechselt ?
HJL
Hallo, mein Spatz,
bei “Wölfchen” wird mir immer ganz warm uns Herz! Das weckt Erinnerungen.
Die Wortwahl ist, wie festgestellt, unrichtig. Inhaltlich fehlt mir nur der Einbauort. Die Verantwortlichen für den Einbau werden schon wissen, wo sie was sie tun. Der Bürger muss sich halt durchfragen. Ich hätte zugestimmt, um das Projekt nicht zu verzögern. Es gibt viel wichtigere Projekte, wo keiner hinterfragt hat.
Öffnungen für Stolpersteine hätten wir genug auf den Gehwegen Hagener Allee/Brücke zum Bahnhof.
Hallo Herr König, liebe Szeneleser,
der Bildungs,- Kultur- und Sportausschuss hat zugestimmt. Die Verlegung findet am 22.4. 2016 vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Rath, in der Waldstr.8 um 12 Uhr statt. Alle Ahrensburger sind herzlich eingeladen!
Einen schönen Tag wünscht
Jürgen Plage
Normalerweise werden Stolpersteine an der ehemaligen Wohnadresse unser jüdischen Mitbürger verlegt. Im Falle des Kornhändlers Herrn Lehmann befindet sich der Stolperstein aber an der Arbeitsstätte (=Kornspeicher) und nicht am eigentlichen Wohnhaus. Es wird Zeit das mal richtig zu stellen : Der Gang des Erinnern könnte wenigstens am Wohnhaus von Herrn Lehmann beginnen und natürlich an der Speicherpassage wie gewohnt zur dann folgenden Veranstaltung enden. Auch eine Bildprojektion auf das Haus wo früher die Synagoge stand (mit den Umrissen jener Synagoge) könnte gemacht werden. Erwähnt soll hier auch sein, dass Ahrensburg schon 1925 eine Niederlassung der NSDAP hatte. Um noch mal auf den Stolperstein für Herrn Lehmann zurück zu kommen : Wurde der Künstler der die Steine verlegt von den ortsansässigen Bürgern nicht ausreichend über die Lebensumstände des Herrn Lehmann informiert ?