Es war in Hamburg, und zwar auf der Reeperbahn nachts um halb eins, als meinem Mädel und mich der kleine Hunger überfiel. Und vor der Wahl zwischen Kentucky Fried Chicken und McDonald’s entschieden wir Nachtbummler uns für die BigMac-Residenz, um dort ein paar Chicken Wings zu verzehren.
Bevor meine mir Angetraute und ich mit dem Essen begonnen hatten, waren wir auf die Toilette gegangen, um uns dort die Hände zu reinigen. Denn bekanntlich isst man bei McDonald’s nicht mit Messer und Gabel, sondern mit den Fingern wie dermaleinst im Mittelalter. Und während wir anschließend aßen, kam die Klofrau aus der Toilette ins Restaurant gestürmt und rief einem jungen Mann hinterher: „He, nach dem Geschäft aber die Hände waschen!“
Allgemeines Grinsen der Gäste im vollbesetzten Lokal. Und der Schmutzfink beeilte sich, aus dem Restaurant zu kommen, wohin er offensichtlich nicht zum Füllen seines Magens, sondern nur zum Entleeren seines Darmes gekommen war.
Da ich ein phantasievoller Mensch bin, begann sofort das Kino in meinem Kopf zu laufen: Leute, die sich bei McDonald’s nicht die Hände waschen, mit denen sie dann die Toilettentür öffnen, hinterlassen am Türdrücker böse Spuren. Diese Keime bekommt der nächste Besucher nach dem Händewaschen an seine Finger, mit denen er anschließend seinen BigMäc bzw. die Chicken Wings oder McNuggets isst…!
So ist uns der Appetit bei McDonald’s vergangen. Und solange sich in der Ahrensburger Filiale die Schwingtür der Toiletten nicht automatisich öffnet, werden wir auch nicht hineingehen, denn das Anlegen von Schutzhandschuhen ist zu umständlich.
Die Alternative: Zu jedem Essen gibt es automatisch ein feuchtes Tuch aufs Tablett, wie das häufig in japanischen Restaurants üblich ist, mit dem man sich die Hände vor dem Essen säubern kann. (Bei KFC ist ein winziges Feuchttüchlein üblich, wie die älteren Leser von Szene Ahrensburg es noch in Erinnerung haben aus dem “Wienerwald”, der mal dort im Bahnhof residiert hat, wo heute Schweinske “die Sau rauslässt”.
Nun, Herr Dzubilla, da haben Sie mal wieder einen Nerv bei mir getroffen – das Verhalten von Benutzern – und vor allem Benutzerinnen – von Toiletten, z.B. in Gaststätten, betreffend!
Vor Jahren sah ich im TV eine Reportage über “Klofrauen” auf der Reeperbahn, die einmütig sagten, dass die Herren reinlicher und höflicher sind als die Frauen.
Persönlicher Eindruck – obwohl ich nicht weiß, wie es auf Herrentoiletten aussieht – manche Frauen wissen nicht einmal, dass man ein gebrauchtes Papierhandtuch oder Taschentuch in den bereitstehenden Abfalleimer zu entsorgen hat. Es wäre nicht der Erwähnung wert, wenn es sich um zwielichtige Kneipen handelt – aber ich rede von gastronomischen Einrichtungen, in denen Frauen sitzen, die bestimmt – ihrem Auftreten und Äußeren nach zu beurteilen – zu Hause jedes Staubkorn mit Vehemenz verfolgen – oder verfolgen lassen!
Aber das habe ich schon an meinen Arbeitsplätzen beobachten dürfen:
Leute (Frauen), die zu Hause penibel jedem Fleckchen hinterherwischen, überlassen großzügig die Reinigung der von ihnen verschmutzten Gemeinschaftsküche den genervten Nachfolgerinnen.
Auch sogenannten “gebildeten” Menschen ist nicht unbedingt der Sinn und Zweck einer Toilettenbürste bekannt.
Es gibt da einen treffenden Cartoon von Loriot, den ich an meiner letzten Arbeitsstätte aus gegebenem Anlass an den Türen der Damentoiletten befestigt habe.
Herr Dzubilla, vielleicht können Sie diesen Cartoon einmal als Ergänzung zu meinem Kommentar anfügen?
PS. Der Besuch heute in einem gutbürgerlichen Clublokal in Ahrensburg hat das oben Gesagte bestätigt. Einfach nur zum Fremdschämen, wie manche Frauen Toiletten hinterlassen!
PPS: Wenn man “Toilettenbürstenbenutzungsanweisung” googlet, stößt man blitzschnell auf den von mir oben erwähnten Cartoon.
Welch ein Thema…! 🙂
Hallo, Herr Dzubilla, Sie waren also mit Ihrer Tochter nachts um halb eins auf der Reeperbahn, um bei McDonald`s einen BigMac zu speisen! Das habe ich früher auch getan und diese monströsen Dinger so zusammendrücken müssen, dass sie in der Fläche vier mal so groß wurden, um mir die Mundwinkel nicht einzureißen. Es gibt günstige Gummihandschuhe.
Weder mit meiner Tochter, noch einen BigMäc. 🙂