Es gibt Berichte in der Presse, die muss man dreimal lesen, um zu erkennen, dass alles, was dort steht, tatsächlich den Tatsachen entspricht. So wie heute im MARKT, dem ich entnommen habe, dass eine auswärtige Firma an Ahrensburger Firmen eine Werbefläche an einer sogenannten „fahrenden Litfaßsäule“ verkauft hat, die nun im Foto vorgeführt wird – siehe die Abbildung!
Der Vorgang ist folgender: Die auswärtige Werbefirma, die möglichst viele Werbeflächen auf einem Auto anbringen möchte, könnte das gar nicht tun, wenn diese „Litfaßsäule“ überhaupt nicht rollen würde, und zwar in der Stadt, wo die Werbung treibenden Firmen auch ansässig sind. Und was macht die Werbefirma daraufhin? Ganz einfach: Sie stellt das Fahrzeug dem örtlichen Bauhof zur Verfügung – ob mit oder ohne Benzin- und Wartungskosten, weiß ich nicht. Und die Mitarbeiter der städtischen Firma fahren dann die Werbung für das auswärtige Unternehmen durch die Stadt, bezahlt von örtlichen Firmen … an das auswärtige Unternehmen, das damit ein gaaanz dickes Geschäft macht!
Wie beknackt das ist, lässt sich denken und rechnen. Denn der Bauhof könnte auch selber an die örtlichen Firmen herantreten und die Werbung auf einem eigenen Fahrzeug des Bauhofes anbringen. Das hätte den Vorteil, dass der Bauhof damit echt Geld verdienen und davon ein Fahrzeug selber kaufen könnte, mit dem nun die auswärtige Firma abkassiert.
Die betreffende Firma heißt “Promobil”, was auch der Name einer Zeitschrift ist, die mit diesem Reklamegeschäft aber nichts zu tun hat. Und der MARKT, der im Wettbewerb mit der Firma Promobil steht, ist auch noch so naiv und berichtet wohlwollend über die Aktion seines Konkurrenten. Fehlt eigentlich nur noch der Hinweis: Die beteiligten Firmen können für diese rollende Werbung natürlich weniger Anzeigen schalten im MARKT, denn der rollt ja nicht durch die Stadt. 😉
Und das Highlight zum Schluss: Ich weiß es nicht, vermute es aber stark, dass die Werbefirma Promobil zuerst an die Stadtverwaltung herangetreten war und hernach an die örtlichen Firmen mit dem Hinweis, der da sinngemäß gelautet hat: “Der Bürgermeister von Ahrensburg empfiehlt diese Werbung zum Wohle der Stadt!” Also ähnlich wie damals beim “Rathaus Journal”, wo die Hamburger Firma Wiener Kontor ein dickes Geschäft mit der Werbung gemacht hat, von der die Stadt keinen Cent gesehen hat.
So ein Reklameauto hatten wir vor Jahren schon einmal in Ahrensburg. Es wurde in der Presse vor dem Rathaus stehend vorgestellt. Sogar die WAB hatte Reklame darauf – teure Reklame. Die Reklame kann nur jemand , wenn das Fahrzeug hält. Doch wer liest heute schon Reklame?
„Ich weiß es nicht, vermute es aber stark,“
Immerhin wissen Sie, dass Sie nichts wissen!!
Womit Sie mir bestätigen, dass ich ein Philosoph bin: https://de.wikipedia.org/wiki/Ich_wei%C3%9F,_dass_ich_nichts_wei%C3%9F