Ich habe schon mal eine Geschichte geschrieben. Habe ich damit aber auch „Geschichte geschrieben“? Notabene: Wenn jemand Geschichte geschrieben hat, dann hat er für die Menschheit etwas Entscheidendes geleistet oder bedeutet. Wie zum Beispiel Wilhelm Conrad Röntgen, der die Menschen „durchschaute“, nachdem er die nach ihm benannten Röntgenstrahlen entdeckt hat.
Heute lesen wir ein Advertorial in der Stormarn-Belage über die Radiologische Praxis Wegener/Leichert in Ahrensburg, dass eben diese Praxis „50 Jahre Medizingeschichte geschrieben“ hat – siehe die Abbildung des Werbebeitrages, verfasst von Michelle Ohl, offenbar eine neue Gesellschaftskolumnistin der Beilage.
Ich habe den großen Bericht gelesen, in dem eigentlich nur steht, dass der Sohn dem Vater als Arzt gefolgt ist und heute eben eine radiologische Praxis in Ahrensburg betreibt. Weder Vater noch Sohn haben dabei Medizingeschichte geschrieben, denn sie haben weder neue technische Diagnostik entdeckt, noch haben sie die Sonographie erfunden noch die Computertomographie entdeckt oder die Magnetresonanztomographie. Was sie getan haben: Sie haben mit dieser Technik gearbeitet und tun es auch heute noch.
Frage: Schreibt man 50 Jahre Medizingeschichte, wenn der Vater als Arzt begonnen hat und der Sohn die Praxis weiterführt? Oder anders gefragt: Wenn in Ahrensburg ein Obst- und Gemüseladen im Familienbetrieb seinen 50. Geburtstag feiert, hat er dann auch 50 Jahre Vitamingeschichte geschrieben, Frau Ohl…?
Meine Erfahrung mit der radiologischen Diagnostik: Vor Jahren hatte ich mal Probleme mit meinem rechten Bein. Der Orthopäde im selben Haus schickte mich zum Radiologen. Resultat: Mein Bein sollte umgehend operiert werden. Weil ich dann nicht so schnell einen Termin für eine OP in der Klinik bekam, hatte ich Glück: Vier Wochen später war mein Bein wieder völlig beschwerdefrei und ist es auch heute noch.
Habe ich damit vielleicht Medizingeschichte geschrieben? Dann darf Michelle Ohl gern einen riesengroßen Beitrag über mich in der Stormarn-Beilage bringen!
Medizingeschichten, verehrter Herr Dzubilla, schreibt nicht der Arzt, sondern seine Patienten. Wie zum Beispiel hier: http://www.jameda.de/ahrensburg/aerzte/radiologen-bildgebende-verfahren/dr-matthias-wegener/bewertungen/80069298_1/ Wobei ich vermute, dass die einzige positive Bewertung (nur Note 1, haha!) von einer zufriedenen Mitarbeiterin dieser Praxis stammen könnte. 😉
Da die Mitarbeiterinnen ALLE (von einer Ausnahme abgesehen – was die Freundlichkeit betrifft) auf mich weder einen freundlichen – geschweige denn zufriedenenen – Eindruck machten, gehe ich mal davon aus, dass diese eins-igartige Bewertung von einem Familienmitglied oder einem gutem Freund stammt! Oder vielleicht sogar von Herrn W. selbst? Wer weiß?
Dass die Herrschaften besagter radiologischer Praxis die Unverfrorenheit besitzen, sich großartig darstellen zu lassen, ist wieder ein Fall unglaublicher Dreistigkeit! Nicht nur ich habe wenig erfreuliche Rundumerfahrungen mit diesen Herren (sen. und jun.) gemacht. Jeweils 1x – und nie wieder! Entsprechende Ärztebeurteilungsportale bestätigen meine durch und durch negativen Erfahrungen mit dieser Praxis!
Die nächste radiologische Praxis mit gutem Ruf gibt es schon in Rahlstedt – lieber etwas länger warten oder eine längere Anfahrtszeit in Kauf nehmen – dafür aber wie ein Mensch behandelt werden und nicht wie ein gefühlloses Stück Fleisch und zudem noch eine äußerst fragwürdige Diagnose bekommen.
Über dem Artikel von Frau Ohl muss das Wort “Anzeige” stehen!
PS. zu meinem Kommentar von 15.19 Uhr: Der MARKT sollte mal inkognito eine Reporterin als “Patientin” in die Praxis schicken. Sie sollte etwas älter sein – ansonsten ist es egal, ob Privatpatientin oder KP – wobei ich mich seinerzeit gefragt habe, ob man als Kassenpatientin NOCH schlechter behandelt werden kann!
Wieso der MARKT? Das ist doch ein Werbe- und kein Anti-Werbeblatt?!
Frau Pepper hat ebenfalls in Ahrensburg ca. 12 Jahre lang Geschichte geschrieben. Herr Thiele sogar noch länger. Lange werden wir unsere Freude an ihren Erfolgen haben. Die ihnen Nahestehenden sind voller Lob.