Eigentlich mache ich ja vorrangig Werbung für Ahrensburger Geschäfte, indem ich Anregungen gebe, wie die Innenstadt-Läden mehr Kunden bekommen könnten. Heute aber muss ich unbedingt auf einen Laden in Trittau hinweisen, der auch neu in Bargteheide ist, nämlich Schmelzer Hörsysteme.
Schmelzer wirbt: “Hören hält jung!” Und wie das in der Praxis ausschaut, erkennen wir in der Anzeige. Dort sehen wir die Rentnerin Clara B. (84), die durch ihr Hörgerät von Schmelzer künstlich jung gehalten wird.
Allerdings gibt es auch einen Nachteil zu berichten: Das Hörgerät ist von einem Ausmaß, dass man es schwerlich mit sich herumtragen kann – siehe die Abbildung!
Und die Blumen im Bilde, was haben die zu bedeuten? Ich vermute: Clara B. (84) hat den Herrn oben rechts im Bilde geheiratet, und die Blumenkinder haben den Anzeigenlesern kräftig Blüten in die Augen gestreut.
Hallo, Herr Dzubilla,
so wie es in Brillen-Studios Sehtests gibt, so gibt es mindestens drei Geschäfte in Ahrensburg, die Hörtests anbieten – und in der logischen Folge auch gleich Höhrgeräte. Das erinnert mich irgendwie an die VW-Diesel-Prüfprogramm-Manipulation. Ich sollte auch einmal durch eine verschriebene Brille blind gemacht werden. Andererseits hat mich ein Augenarzt über die Große Straße zu einem Second-Hand-Shop geschickt und gesagt, ich solle mir dort eine Ein- Dioptrien-Brille für einen Euro kaufen. Solche Brillen trage ich heute noch zum Lesen kleiner Schrift bei Dämmerlicht. Zurzeit gibt es sie bei Penny für nur einen Euro. Auch Fielmann bietet Hörtests an – und auch Hörgeräte, die offenbar von Jahr zu Jahr immer kleiner werden. Bald gibt es Implantate. In den letzten Tagen habe ich irgendwo gelesen, dass ein Metalldetektorgänger gebeten wurde, in einer Sandkiste ein Kinder-Höhrgerät zu finden. Er hat es gefunden.
Ich gehe lieber zu einem Holz-Nasen-Ohrenarzt (wie auch Herr Sarach). Der (der Arzt natürlich) ist neutral, ermittelt korrekte Daten, verschreibt kostenfrei ein korrektes Hörgerät und man kann problemlos reklamieren.
Mein Holz-Nasen-Ohrenarzt sagt, mein Gehör ist alterbedingt einwandfrei. Aber ich habe vorsichtshalber zwei Höhrrohre, eine gelbe Brosche mit drei schwarzen Punkten, ein einstellbares Opernglas mit Brillenbügeln, einen Sturzhelm und einen langen, weißen Stock im Haus. Man kann ja nie wissen. Gerne führe ich laute Führungen durch unsere Innenstadt durch.
Mit unterstützenden Grüßen
Wolfgang König
Sie nun wieder, Herr König!
Ich bin noch auf der Suche nach einem Hörgerät, das mich erfreuliche Botschafen besser verstehen lässt, den höllischen Lärm von Laubverteilern und anderen Nervtötern hingegen komplett ausblendet.
Hallo, Frau Heinrich,
es ist leider schier unmöglich, Nebengeräusche diverser Maschinen und Menschen mit all ihren Oberwellen vor ihren Gehörgängen elektronisch herauszufiltern. Das Ergebnis wäre absolute Ruhe. Da gibt es nur ein altertümliches Mittel. Sie benötigen ein wie bei einer Trompete variabel ausfahrbares Hörrohr mit einem Schalltrichter vorne dran. Diesen können Sie dann unmittelbar auf die gewünschte Schallquelle hautnah ausrichten. Das Rohr verhindert das Eindringen unerwünschter Nebengeräusche. Wenn aber Krieg sein sollte, bekommen Sie das mit.
Mit beratenden Grüßen
Wolfgang König
Hallo Herr König,
als Mitarbeiter von einem dieser drei Geschäfte, in dem Sie einen Hörtest machen können, kann ich Sie beruhigen.
Sie erhalten auch bei uns, sowie bei den Kollegen, einen neutralen Hörtest. Meist müssen Sie nicht einmal einen Termin vereinbaren, sondern können sofort und völlig kostenlos Gewissheit über den Zustand Ihres Gehörs erlangen. Ein Arzttermin erfordert doch meist ein wenig mehr Aufwand und vor alledem Zeit.
Die Aussage, dass der HNO Arzt Ihnen ein korrektes Hörgerät verschreibt ist leider falsch, denn der direkte Versorgungsweg über den HNO Arzt ist in Deutschland nicht gestattet. Ein Hörgerät erhalten Sie immer über einen Hörgeräteakustiker. Die Zusammenarbeit mit dem HNO Arzt durch die Abnahme der Hörgeräteanpassung ist selbstverständlich.
Und ich kann Sie in noch einem Punkt beruhigen. Mir ist ein Kunde tausend Mal lieber, der zum Hörtest kommt und von keiner Hörschädigung betroffen ist, als ein Kunde, der seit 20 Jahren mit einem Hörverlust rumläuft und sich noch nie um den Zustand seiner Ohren bemüht hat. Denn leider ist das Bewusstsein, sich um seine Ohren zu kümmern gering und auch das Stigma gegenüber Hörgeräten noch weit verbreitet in Deutschland.
Ich lade Sie gerne zu uns eins, um sich über Hörgeräte und einen Ablauf einer Hörgeräteanpassung zu informieren. Gerne berate ich Sie auch über Gehörschutz, falls der Partner zu laut schnarcht. 😉 Kommen Sie einfach in das blaue Fachgeschäft. 🙂
Mit freundlichen Grüßen
Julian Weigert
Hallo, Herr Weigert,
es ist fantastisch. Endlich meldet sich einmal einer der schweigenden Mitleser. Mein Holz-Nasen-Ohrenarzt macht eine Aufzeichnung des akustischen Hörvermögens meiner Ohren. Er ist studiert. Und danach hat der Gehörakustiker anhand dieser Aufzeichnung den Frequenzgang der Gehörprotese anzufertigen. Es zahlt die Krankenkasse. Bei kostenfreien Angeboten habe ich meine Bedenken.
Ich hatte einmal ein herbes Sehproblem auf dem rechten Auge. Mein Augenarzt hat mir ein Rezept für eine Augenprotese (Brille) ausgestellt. Für diese Brille bestände Tragepflicht mit Eintrag in meinen Führerschein. Wenn ich mit dieser tragepflichtigen Brille heute über die Autobahn fahren würde, würde ich halbblind fahren, denn rechts würde ich nichts sehen können. Und so lebe ich ohne Hörgerät und ohne Brille (Brille 1,0 Dioktrien bei mattem Licht und kleinster Schrift) in den Tag hinein. Die einzige Protese, die ich bräuchte, wäre eine 24-jährige Stütze.
Mit ungebrechlichen Grüßen
Wolfgang König