Christian Conring: Eine ganz, ganz herzliche Gratulation für Michael Sarach. Was sagen wohl Conrings Wähler dazu?

Der Bürgermeister-Wahlkampf ist schon so gut wie vergessen, die Folgen werden wir noch zu spüren bekommen. Ich halte dazu etwas fest, was AhrensburgTV in Bild und Ton festgehalten hat, nämlich ein Statement von Christian Conring (CDU), dem unterlegenen Kandidaten um das Amt des Bürgermeisters. Er sagte:

Quelle: AhrensburgTV

Quelle: AhrensburgTV

„Ich möchte die Gelegenheit nutzen, dem Amtsinhaber ganz, ganz herzlich zu seinem Wahlsieg zu gratulieren und Michael Sarach für die zweite Amtsperiode von Herzen Erfolg und Glück zu wünschen.“

Ich wiederhole: Der Gegner im Wahlkampf gratuliert dem Gewinner nicht nur zum Wahlsieg, was durchaus angebracht ist, sondern er gratuliert “ganz, ganz herzlich”. Und wenn das wirklich aus dem Herzen kommt, dann muss sich niemand mehr wundern, warum der alte Bürgermeister zugleich der neue ist.

Und dann wünscht Conring dem Bürgermeister nicht nur Erfolg und Glück, sondern das auch noch “von Herzen”. Was bedeutet das? Es bedeutet: Christian Conring wird fortan vorbehaltlos für alles stimmen, was der Bürgermeister beantragt, damit dieser Erfolg und Glück hat, das aus dem Herzen von Christian Conring kommt…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Oktober 2015

7 Gedanken zu „Christian Conring: Eine ganz, ganz herzliche Gratulation für Michael Sarach. Was sagen wohl Conrings Wähler dazu?

  1. Sabine Heinrich

    Meine Sicht: Herr Conring ist einfach nur sehr höflich und weiß, was sich gehört. Natürlich ist seine Äußerung gewaltig übertrieben und irritiert mich ebenfalls.
    Aber sehen Sie sich das Foto an – in dem Moment, als ein schleswig- holsteinischer Ministerpräsident vor ca. 30 Jahren eine gigantische Unwahrheit von sich gegeben hat, hatte er die Augen auch niedergeschlagen. Also, Martens und Frau Behnemann – lassen Sie Herrn Conring Ihre Stimme bzw. tragen Sie die Beileidskarte noch nicht zum Briefkasten! 😉 Vorerst.
    Da Herr Conring der Politik erhalten bleibt, wird sich in den nächsten Jahren zeigen, ob Herr Dzubilla mit seinen Vermutungen/Befürchtungen recht hat.

  2. Ulrich

    Caro hatte es bereits am 12.10. in diesem Kommentar auf den Punkt gebracht.

    Caro
    12. Oktober 2015 um 22:00
    Für mich machte der smarte Herr Conring als Kandidat nicht den Eindruck, als würde er für den Job des BM brennen. Das war mehr „juristisches Bemühen im Auftrag der CDU“. Sich aufs Rondeel zu stellen nach der Devise: „Lesset die Bürger zu mir kommen“, bringt genau diejenigen Bürger, die ihn ohnehin schon wählen. Und wo waren die großen Unterstützer aus der CDU? Klar, in Berlin.

    Nun müssen wir wieder sechs Jahre mit einem Bürgermeister leben, der seit sechs Jahren zeigt, dass er es nicht kann.

    Ergänzung dazu:
    Caros Eindruck bestätigt meine am Sonnabend vor der Stichwahl gemachte Beobachtung, als sich die Herren Corning und Sarach mittags an einem Stehtisch auf dem Rondeel fast in den Armen lagen und Freundlichkeiten austauschten. Nein, ich habe nichts gegen Freundlichkeiten, aber (Stich-)Wahlkampf stelle ich mir anders vor.

    1. Sabine Heinrich

      Ach, da war Herr Conring auch zeitweise dabei? Als ich am Sonnabend gesehen habe, dass ein Wahlkämpfer für Herrn Conring (durch eine entsprechend beschriftete Weste unschwer zu erkennen) und auch die stellvertretende Bm Frau Behr (CDU) entspannt, ja geradezu fröhlich mit Herrn Sarach zusammenstanden, war ich sehr irritiert.
      Den Glückwunsch am Sonntagabend fand ich auch schon leicht übertrieben, als ich die entsprechenden Fotos betrachtet habe.
      Eigentlich geben sich Gewinner und Verlierer die Hand – mehr nicht. Man beachte die Hände!

  3. Britta S.

    Die Tatsache, dass Herr Conring dem alten und neuen Bürgermeister herzlich zur Wahl gratulierte, belegt zunächst nur, dass Herr Conring nicht der knallharte und eiskalte Finanzmanager ist, als den ihn seine Gegner immer wieder darstellen wollten.
    Die Stadtverordneten unterschiedlichster Couleur erweckten nicht nur am Wahlabend den Eindruck, als gäbe es nichts Wichtigeres zu tun , als sich ständig die gegenseitige Sympathie zu bekunden. Auch für mich ist das befremdlich und ein Indiz dafür, dass bei den Parteien in Ahrensburg nach der Devise verfahren wird: “Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.”
    Viele Grüße zum Wochenende
    Britta

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