Stormarn-Beilage: 1.307 weitere Käufer haben sich von der Zeitung verabschiedet – täglich

Nein, liebe Mitbürger, in der Redaktion der Stormarn-Beilage wird heute nicht mit Sekt angestoßen, nachdem die neuen Auflagenmeldungen veröffentlicht wurden, sondern eher mit kaltem Kaffee. Hier ist das aktuelle von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V.:

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Lithographie: A. Paul Weber

Rückblick: Für das 2. Quartal 2014 meldete das Hamburger Abendblatt für die Stormarn-Beilage noch eine verkaufte Auflage von täglich15.520 Exemplaren.

Für das 2. Quartal 2015 wurden jetzt nur noch 14.213 verkaufte Exemplare gemeldet.

Das ist ein Auflagenverlust innerhalb von einem Jahr in Höhe von 1.307 Exemplaren, die durchschnittlich pro Verkaufstag weniger abgesetzt wurden. Was einen Auflagenrückgang von 8,42 Prozent bedeutet. Und: Die Auflage der Stormarn-Beilage verteilt sich nicht nur in Ahrensburg, sondern in Gesamt-Stormarn. Wie viele Exemplare in der Stadt Ahrensburg verkauft werden? Darüber schweigt der Verlag.

Ob ich über diesen Leserschwund persönliche Genugtuung verspüre? Nein, natürlich nicht. Denn beim Hamburger Abendblatt habe ich dermaleinst meine berufliche Ausbildung begonnen mit positiven Erinnerungen. Es erstaunt mich aber, dass der Verlag hier tatenlos zuschaut, obwohl jeder, der Augen im Kopfe hat, erkennt, dass man im Zeitalter der Social Community keine unkritische Zeitung machen kann wie zu Urgroßvaters Zeiten. Mit einem Redakteur, der zwar laut Impressum die Redaktionsleitung hat, aber nur selten für den redaktionellen Inhalt verantwortlich zeichnet – geschweige denn, dass er im Blatt deutlich in Erscheinung tritt. Dafür tauchen ständig neue Namen auf, vermutlich von Praktikanten.

Redaktionsleiter Hinnerk Blombach in der Stormarn-Beilage

Redaktionsleiter Hinnerk Blombach in der Stormarn-Beilage

Der Vollständigkeit halber sei nicht unerwähnt gelassen, dass auch die Auflagen von anderen Tageszeitungen schrumpfen. Aber die Redaktion der Stormarn-Beilage arbeitet sichtbar daran, ihre Leser zu verabschieden, weil sie sich zu einer “Gartenlaube” entwickelt hat und die Möglichkeiten des Internets so gut wie gar nicht nutzt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. Juli 2015

4 Gedanken zu „Stormarn-Beilage: 1.307 weitere Käufer haben sich von der Zeitung verabschiedet – täglich

  1. J. P. Kirchhoff

    Heute in der Zeitung: Fast eine ganze Seite über ein Restaurant in Helmstorf. Das ist ca. ein Drittel des redaktionellen Gesamtinhalts vom Stormarnteil. 🙁

    1. Sabine Heinrich

      …und es ist pure Werbung – laienhaft getarnt – für die wir Leser zahlen dürfen.
      Die Stormarnbeilage schafft sich ab…!

  2. Gerhard K.

    1307 Stormarnbeilagen weniger hieße ja auch, dass 1307 weniger Hamburger Abendblätter ausgeliefert werden – oder werden die HA in Kiosken oder Läden nicht mit dieser hervorragenden Beilage versehen?
    Aber das HA wird modern. Heute erhielt ich als jahrzehntealter Abonnent das Angebot für ein exklusibes Tablet TreuePaket für nur 369 € mit einer Ersparnis von knapp 90 €. Ich bin als Altkunde sehr stolz auf dieses Angebot. Bei Türkeireisen werden mir ca. 700 € Erspanis bei 849 € Reisepreis angeboten. Demnächst werde ich auch bei Famila stehen und dort das HA durchblättern.
    Mit gepressten Grüßen
    Wolfgang König

  3. Martens

    Es dürften sich noch viel mehr Leser verabschiedet haben. Die großen Bemühungen des Verlages mit Geld und Geschenken für neue Leser, dürften sicherlich auch für das eine oder andere neue Abo gesorgt haben, an dem der Verlag erst mal nichts verdient, weil der Zuschuss zu hoch ist im Vergleich zur Abonnementsgebühr. Und wenn diese Leser dann nach einem Jahr wieder abspringen…….

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