Wenn man dem Werbeportal ahrensburg24 (Partner: Stadtwerke Ahrensburg) zur Abwechslung mal glauben darf, dann ist die folgende Meldung ein Skandal: “Das Peter-Rantzau-Haus war mal eine Begegnungsstätte für ältere Menschen – jetzt ist es eine Begegnungsstätte für alle. Dafür hat es sich jetzt eine klare Zielvorgabe gesetzt: ’60-‘ heißt sie und das steht für ‘im Alter von 60 Jahren und jünger’. In 2015 wurde das Programm entsprechend ausgerichtet, jetzt liegt das Programmheft für das zweite Halbjahr vor.”
Auf der Homepage Peter-Rantzau-Haus ist zu lesen: “Unser Ziel ist es, möglichst vielen Menschen aus Ahrensburg und der näheren Umgebung die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Wir wollen Menschen zusammenführen und ihnen dazu verhelfen, Zeit in Gemeinschaft zu verbringen, Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen.”
Das also soll mit der neuen Zielvorgabe offenbar nicht mehr für alle Menschen gelten: Bürger über 60 gehören zum alten Eisen, werden ausgegrenzt und sollen sich anderswo zusammenführen…? Was sagt denn der Senioren-Beirat dazu…?
Hinweis zwischen den Absätzen: AWO-Chef Jürgen Eckert ist 59 Jahre alt, darf das Haus also gerade mal noch betreten.
In diesem Zusammenhang berichte ich von einem Gerücht, dass sich die Arbeiterwohlfahrt für das Grundstück neben dem U-Bahnhof West interessiert hatte, wo heute ein Eiscafé steht. Wollte man hier vielleicht eine Begegnungsstätte für Menschen einrichten, die sich im Eiszeitalter befinden, Herr Eckert…?
Ich zitiere an dieser Stelle aus dem Hamburger Abendblatt vom 10. Januar 2005, als es darum ging, ob die Awo das PRH weiterhin bewirtschaften soll oder das DRK dort die Regie führen sollte:
„Der Seniorenbeirat spricht sich dafür aus, dass im Interesse der Ahrensburger Senioren die Awo weitermachen darf.“
Ragnar Rohweder vom Vorstand der Grünen: “Die Awo muß das Haus auf alle Fälle weiterführen. Denn ihre Arbeit ist für die Älteren in unserer Stadt immens wichtig.”
Andreas Fleischer, Vorsitzender der WAB: “Es ist sehr fraglich, ob alle Ehrenamtler bei einem neuen Betreiber weiterarbeiten würden. Wenn sie aber gehen, bricht alles zusammen. Außerdem brauchen alte Menschen feste Bezugspersonen.”
Mein Hinweis am 18. Juli 2015: Bürger unter 60 Jahren sind weder “Senioren” noch “Ältere” oder “alte Menschen”.
Und wenn die AWO morgen auf die Idee kommt, aus dem Haus ein Peter-Rantzau-Kino mit Bistro und Disco zu machen … ginge das auch ohne Genehmigung der Stadt und ihrer Verordneten?
Hier stellt sich für mich die klare Frage: Dürfen Ahrensburger Politiker, die im Peter-Rantzau-Haus bisher ihre Ausschuss-Sitzungen abgehalten haben, das dort weiterhin tun, wenn sie zu den Jahrgängen 60+ zählen wie zum Beispiel der Fraktionsvorsitzende der SPD, Hartmut Möller? Außerdem: Darf Bürgermeister Sarach (über 60) auch in Zukunft noch das Peter-Rantzau-Haus betreten – vielleicht mit Sondergenehmigung seines Parteikollegen, des Stadtverordneten Jürgen Eckert (SPD + AWO)?
Hallo, Herr Dzubilla,
in der Vergangenheit geisterten viele psychologische Ideen durch die Presse und Fachzeitschriften, wie man Jugend und Dekadenz wieder zu einer Großfamilie, in der jeder jeden betreut, zusammenfügen kann. Die Alten sollten den Kindern Märchen vorlesen, die Heranwachsenden sollten mit Oma und Opa Halma und Mikado spielen und die Erwachsenen sollten Oma und Opa mit zum Bierfest und zum Dom nehmen.
Es ist doch schön, wenn nun das PRH alle Bürger des Umlands für Aktivitäten unter einem Dach einlädt. In den Leerständen wäre Platz für KiTas. Nachmittags wäre Platz für Ü 60 – Partys und abends könnten U 30-Partys veranstaltet werden. Mitternachtsmessen für alle wären auch noch drin. Die Gastronomie müsste aber ausgebaut werden vom Bistro über Bar bis hin zum deftigen Hofbräuhaus- Menü (Eisbein & Haxen). Wir Ahrensburger wollen uns doch nicht lumpen lassen. In unserem Alter müssen wir ja langsam über unseren Verbleib nachdenken. Vom PRH schaffen wir es sicherlich noch mit ein wenig Mühe zu unseren Heimen in der Innenstadt.
Seien Sie nicht so kleinlich bei Altersgrenzfällen. Mit ein wenig Glück schaffen die auch noch Altersgrenzen. Seien Sie froh, dass Sie so einen junge Familie haben, die Sie noch auf Ihren Gehwagen-Gängen begleiten und vorlesen kann. Wenn wir beide im Rosenhof oder in der Residenz im Hof sitzen, könnte ich Ihnen mit meinen zwei Brillen und der Lupe Ihre Schlossgespenstgeschichten vorlesen oder händchenhaltend ein Hütchenspiel spielen.
Mit planenden Grüßen
Wolfgang König
So, so, “Jugend und Dekadenz wieder zu einer Großfamilie … zusammenfügen”.
“Jugend und Dekadenz…”
…und wo bleiben die Älteren, die nicht dekadent, sondern vielleicht teilweise oder ganz dement sind?
Mir sind total demente Menschen 1000mal lieber als dekadente! Vielleicht / wahrscheinlich haben Sie auch nur Begriffe verwechselt – in DIESEM Falle unsäglich!
Ich hoffe, dass Sie eines Tages nur einen DEKADENTEN Angehörigen haben – und keinen DEMENTEN!
Irgendwann – Herr König – reicht es mit Ihren gewollt witzig-intelligent sein wollenden Beiträgen!
Ersparen Sie mir bitte eine Antwort auf meinen Kommentar!!!