Es gibt Leute, die sagen, Ahrensburg benötige dringend ein Kino. Ich sage das nicht, denn Ahrensburg benötigt kein Kino, weder dringend noch langfristig. Dringlich dagegen wäre der Bau eines Flughafens, damit wir nicht immer nach Fuhlsbüttel oder Lübeck ausweichen müssen. Und dann gibt es Leute, vor allem männliche, die fordern (hinter vorgehaltener Hand): “Ahrensburg benötigt ein Freudenhaus!”
Und was hat Ahrensburg bekommen? Richtig: ein Freudenhaus! Das finden man in der Hagener Allee – siehe Anzeige! Der Werbetext ist natürlich verschlüsselt, dort wird “junge, frische Mode” angezeigt, obwohl kein Mensch von “frischer Mode” spricht, höchstens von frischen Modellen.
Weiter heißt es im Text: “Ob Klein oder Groß für jeden sollte was dabei sein. Zusätzlich warten auf den Interessierten einige besondere Eröffnungsangebote.” Womit das Freudenhaus auf Einführungsangebote hinweist. Und wir lesen, dass der “Focus” besonders auf bedruckten Oberteilen liegt. Ob es sich dabei um das Magazin “Focus” handelt oder den Ford Focus, das erfährt der Interessierte aber nicht. Auf jeden Fall gibt es “Oberteile von Yakuza, Logoshirt, Billabong”, also nicht die herkömmlichen Überzieher von Billy Boy, Durex, Fromms oder Blausiegel.
Nachdem das letzte Freudenhaus in Ahrensburg am Reeshoop schon vor Jahren geschlossen hat, finden Männer (und auch Frauen) neue Freude in der Hagener Allee, wo reger Stoßverkehr zu erwarten ist.
Immer, wenn in Ahrensburg von einem neuen Kinoplan die Rede ist – Parkhaus Woldenhorn, Alte Reitbahn, Bahnhofstraße – dann bricht die Stormarnbeilage in Jubelrufe aus. Warum? Ganz einfach: Wenn einer mit Sicherheit an einem Kino verdient, dann ist es die Zeitung, wo die Kino-Inserate stehen. 😉
Hallo, Herr Dzubilla,
da haben Sie ja die Hosen recht weit heruntergelassen. Sie kannten also das letzte Freudenhaus Ahrensburgs am Reeshoop und wenn Sie das letzte Haus kannten, kannten Sie die vielen anderen Freudenhäuser Ahrensburgs mit Sicherheit auch. Und Sie haben Ahnung vom Stoßverkehr. Kein Wunder, wenn man sich so oft im Ahrensburger Milljöh aufhält. Wenn Sie den Inhalt von Automaten auf Bahnhofstoiletten so gut unterscheiden können, ist Ihnen der Name Beate Uhse sicherlich auch nicht unbekannt. Da gibt es die kleinen, süßen Gummibärchen.
Wir sehen uns in der Hagener Allee!
Mit süßen Grüßen
Wolfgang König