Reinhold Tscherwitschke hat mir geschrieben. Sie werden den Herrn nicht kennen. Ich auch nicht. Jedenfalls nicht persönlich. Der Mann ist Geschäftsführer von Chromorange Photostock. Und nach eigenem Bekunden ist Reinhold Tscherwitschke auch der „Autor“ eines Fotos, auf dem mehrere Maß Bier auf einem Tresen stehen.
Das Foto mit den mehreren Maß Bier auf dem Tresen hatte die Stormarn-Beilage abgebildet, und zwar online. Darunter die Bildunterschrift: „Auf einem Tresen stehen mehrere Maß Bier“. Und dazu der Vermerk: „Foto: picture alliance“.
Darüber hatte ich mich lustig gemacht und die Redaktion gelobt, weil diese ihre Leser ausdrücklich darüber informiert hat, dass auf dem Tresen mehrere Maß Bier stehen. „Denn“, so hatte ich angemerkt, „es hätten ja auch mehrere Uringläser sein können, die dort überschäumen.“
Und damit der Leser von Szene Ahrensburg das mit eigenen Augen erkennt, hatte ich nicht nur den Text der Zeitung zitiert, sondern damit auch das Foto, und zwar innerhalb des Original-Artikels von der Online-Seite, die ich noch einmal in Gänze auseinandergenommen hatte. Was bereits im September 2014 passiert war – siehe hier!
Und im Juni 2015 kam nun der eingangs erwähnte Reinhold Tscherwitschke vom Chromorange Photostock und schreibt: „Sehr geehrte Damen und Herren, unsere Recherchen haben ergeben, dass Sie auf der unterhalb aufgelisteten Webseite ein urheberrechtlich geschütztes Fotos in einer unerlaubten oder unlizenzierten Nutzung ohne unsere Zustimmung verwenden. Wir geben Ihnen hiermit die einmalige Gelegenheit das verwendete Foto nachträglich zu lizenzieren. Sollten wir binnen 14 Tagen keine Reaktion Ihrerseits oder Zahlungseingang auf unserem Konto verbuchen können, behalten wir uns vor zusätzlich Beseitigungs-, Unterlassungs- und Schadenersatzansprüche geltend zu machen.“
Danach folgt die Auflistung: 310 Euro plus Mehrwertsteuer. Dazu weitere 310 Euro ohne Mehrwertsteuer weil: „fehlender Bildquellennachweis“. Macht summa summarum nach Reinhold Tscherwitschke = € 641,70. Dazu sein vorsichtiger Hinweis: „Sollten Sie eine Nutzung ohne unser Wissen besitzen, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.“
Letzteres habe ich getan, indem ich dem Mann mitgeteilt habe, dass es legitim ist, im Rahmen eines neuen Beitrages nicht nur Worte, sondern auch ein Bild zu zitieren, ohne dass man diesbezüglich das Urheberrecht verletzt. Und das sollten Internet-Autoren wissen, bevor sie – unwissentlich – ihr gutes Geld an Reinhold Tscherwitschke überweisen!
Hallo, Herr Dzubilla,
ein leckeres Bier am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Nun habe ich Ihren damaligen Blog vergrößert, um den Text unter dem Bild zu lesen. Aber bevor ich etwas entziffern konnte, war ich schon fast blind. Hat dort etwas über Urheberrechte unter dem Bild gestanden? Urheberrechte könnte der Kneipenwirt haben, der die Biere gezapft hat.
Sicherlich haben Sie noch mehr Bilder irgendwelchen Quellen entnommen und und Ihren Blogs beigefügt. Damit haben Sie Urheberrechte verletzt. Nun sind Sie dran. Nun kommen die Inkasso-Anwälte. Es geht vor Gericht. Vielfach. Endlos. Schlaflose Nächte. Zwangsvollsteckung, Schufa, Tafel. Armenspeisung, Schandpfahl auf dem Rondee mit ständigem Blick auf den Blaumann.
Neulich hatte ich einen Anruf eines Inkassobüros. Man bot mir an, 50% meiner Schulden zu erlassen, wenn ich binnen einer Woche 1648 überweisen würde. Da bin ich noch einmal gut bei weggekommen.
Heute hatte ich einen Anruf von einer Firma, die für 119 Euro bei allen Lottofirmen und Spielorganisationen quer durch die Republik meine Daten sperren lassen wollte. Nun werde ich endlich alle lästigen Anrufe los sein.
Befreien Sie sich von allen Lasten.
Mit nun unbelasteten Grüßen
Wolfgang König
Hallo Herr König! Wer lesen kann, ist echt im Vorteil. Freundlich grüßt Harald Dzubilla PS: http://www.brillenmode-jts.de/
Nun springt der Kommentar kurz auf den Anfang des Blogs und dann wieder (mit Text!!!) auf “Freischaltung”. Ich bin zufrieden.
Wolfgang König