Wie macht man/frau Marketing für eine Stadt?

Eigentlich hatte ich mir gestern Abend vorgenommen, in die Sitzung vom Hauptausschuss zu gehen, weil dort unter TOP 11 angekündigt war: “Stadtmarketing Ahrensburg – Bereitstellung von außerplanmäßigen Mitteln gemäß § 95 d GO”. Und der Beschlussvorschlag des Bürgermeisters hierzu lautete:

Wigg Siegl1. Der 2005 begonnene Stadtmarketingprozess wird aufgegriffen und das Stadtmarketing Ahrensburg implementiert. 

2. Der Hauptausschuss beauftragt die Verwaltung, einen Prozess „Strategischen Ausrichtung“ des Stadtmarketings vorzubereiten, der aus den drei Schritten besteht: Workshop, Konzep-tion/Kernstärkenermittlung und Planung Präsentation. 

3. Die Höhe der Kosten bis zu 15.000 € werden außerplanmäßig gemäß § 95 d GO beim PSK 11130.5431010 bereitgestellt. Die Deckung erfolgt aus dem Minderaufwand bei der Kreisumlage. 

Und weil mich sehr interessiert hat, was “einen Prozess ‘Strategischen Ausrichtung'” bedeuten soll, hatte ich mir den gestrigen Termin notiert. Leider kam dann bei mir etwas dazwischen, sodass ich nicht ins Peter-Rantzau-Haus gehen konnte. Leider? Nein, zum Glück! Denn ich hätte dort vermutlich Magenschmerzen bekommen.

Heute berichtete mir nämlich ein Leser, dass die Verantwortliche für das Ahrensburger Stadtmarketing (eine Frau Angelika Andres) im Hauptausschuss gar nichts vorgestellt hat. Statt dessen präsentierte dort Jan Brügmann, Inhaber einer Agentur für Design & Identity, ein Konzept, das entstanden ist in einem Workshop mit dem Stadtforum. Es fand keine allgemeine Zustimmung.

Nun sollen Verwalter, Politiker und verschiedene wirtschaftliche Organisationen ein Gremium bilden, um das Stadtmarketing zu steuern. Ich denke mal: Das wird noch sehr lustig werden. Denn wir wissen ja: Ein Gremium ist eine Einrichtung, die es jedem der Beteiligten ermöglicht, nicht allein schuldig zu sein.

Oder wie man in England sagt: “Ein Kamel ist ein Rennpferd, das von einem Gremium entworfen wurde.”

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Mai 2015

4 Gedanken zu „Wie macht man/frau Marketing für eine Stadt?

  1. Observator

    Zum Thema Stadtmarketing Ahrensburg fällt mir auch folgende Episode ein: Ein Besucher kommt nach Ahrensburg und fragt einen Mann auf der Straße: “Entschuldigen Sie, wo finde ich denn hier das Nachtleben?” Antwort des Mannes: “Tut mir leid, da kann ich Ihnen auch nicht weiterhelfen – die Dame ist grad in Hamburg!” 😉

  2. J. P. Kirchhoff

    Und für was, Herr Dzubilla, sagten Sie, bezahlen wir Frau Andres, die soviel Geld aus dem Rathaus schleppt, dass der Bürger sich fragt: Hat Ahrensburg es wirklich so dicke?

  3. Thomas H..

    Bitte vergessen Sie nicht: Wer hat Frau Andres ins Ahrensburger Rathaus geholt? Das war eine Empfehlung von Bürgermeister Sarach in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Hauptausschusses .
    Gruß
    Thomas H.

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