Rolf Griesenberg: Nackt auf einer Bank im Schnee

Dann und wann fragt mich jemand, warum ich eigentlich Szene Ahrensburg ins Internet gestellt habe und inzwischen schon über sechs Jahre lang betreibe. Und ich erkläre dann den Fragestellern: Weil ich mich über die Stormarn-Beilage im Hamburger Abendblatt geärgert habe und bis heute ärgere. Weshalb ein Großteil meiner Blog-Einträge sich mit eben dieser Beilage beschäftigt. So auch der nachfolgende Beitrag.

IMG_1078Die mutmaßliche Prakikantin Janina Heinemann schreibt heute über den Ahrensburger Architekten Rolf Griesenberg, der in unserer Stadt bekanntlich sehr umstritten ist. Und es ist unglaublich: Mit keinem Wort wird erwähnt, dass der Architekt als Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) in Ahrensburg gearbeitet hat! Nirgendwo eine Zeile darüber, dass der Sozialdemokrat stellvertretender Bürgervorsteher gewesen ist. Stattdessen behauptet Praktikantin Heinemann allen Ernstes, dass der 80jährige Griesenberg auch heute noch Ahrensburger Stadtverordneter ist. Und die Schreiberin weiß offensichtlich auch nicht, dass der Architekt heute im Bau- und Planungsausschuss nur noch am Rande sitzt, nämlich als Bürgerliches Mitglied zu den Stellvertretern gehört.

Der Architekt erzählt in der Stormarn-Beilage von seinen eigenen Lieblingsbauwerken in Ahrensburg wie z. B. den Fußgängertunnel in der Manhagener Allee, den Pavillon auf dem Rathausplatz und das verkehrsberuhigte Rondeel. Dass das Architektenbüro des Sozialdemokraten Griesenberg auch am City Center Ahrensburg (CCA) und am Peter-Rantzau-Haus  mitgebaut hat, genauso wie diese Firma an der ehemaligen Klinik in der Manhagener Allee und auf dem Erlenhof mitbaut, wird von Janina Heinemann mit keiner Silbe erwähnt. Warum nicht…?

Ich verspüre jetzt keine Lust, weiter in den Beitrag der kleinen Praktikantin Janina einzusteigen, die darüber informiert, dass Rolf Griesenberg daheim gern Nudeln isst und bei Schnee und Regen mit einem Freund nackt auf einer Gartenbank sitzt und sich die Sterne anguckt.

Kurzum: Geben Sie “Szene Ahrensburg” und den Namen “Rolf Griesenberg” bei Google ein, damit Sie selber lesen können, warum ich Szene Ahrensburg mache!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Mai 2015

16 Gedanken zu „Rolf Griesenberg: Nackt auf einer Bank im Schnee

  1. Der Spatz vom Rathausdach

    Verantwortlicher Redakteur der Stormarnbeilage vom heutigen Tage ist ein gewisser Ralph Klingel-Domdey. Was der Redaktionsleiter Hinnerk Blombach gestern gemacht hat, entzieht sich der Kenntnis des Lesers. Und das beantwortet ja wohl alle insgeheim gestellten Fragen, oder?

  2. Observator

    Ein bemerkenswerter Beitrag der Stormarnbeilage … wie in den Schnee gepinkelt. Wobei der Schnee vom vergangenen Jahr gemeint ist, liebe Janina Heinemann. 😉

  3. Martens

    Kann der offensichtliche Leserschwund des Blattes da noch verwundern? Man bekommt ja das Gefühl, dass auch die Redaktionsleitung aus Praktikanten besteht. Wenigstens die Hunde der Stadt können jetzt ihr Beinchen am Griesenberg Griesenbaum heben, den die Stadt zum Dank gepflanzt hat, weil der Architekt so viele öffentliche Aufträge – siehe auch: Heimgarten-Schulzentrum! – bekommen hat. ;–)

  4. Stiller Beobachter der Szene

    Warum ist gleich noch mal Frau Philipp-Richter von all ihren Ämtern zurückgetreten? Hatte die auch öffentliche Bauaufträge bekommen wie Herr Griesenberg…..?

  5. Billy Wrandt

    Des liest sich so, als hätte Rolf Griesenberg sich mit diesem Artikel total von der SPD distanziert.

  6. HJLange

    “Bank-Geheimnis”
    SEIN Zitat “Ahrensburg ist meine Stadt” beschreibt treffsicher das Kernproblem der Stadt.
    Seine SPD-Parteigenossin “Uschi” war vergleichsweise bescheiden, denn in der Zeitung hatte sie lediglich eine Pepper-Straße ersehnt: “Pepper-Rampengasse” vielleicht ?
    HJL

  7. Sabine Heinrich

    Das Gebäude der Heimgartenschule ist also Herrn Griesenberg zu verdanken? Das wusste ich nicht. Als ich ein paar Jahre nach der Fertigstellung dort eine Fortbildung hatte, war ich zunächst – wie meine Kollegen – beeindruckt von der Modernität, den Teppichböden, der Ausstattung – gespart wurde an der Heimgartenschule nicht – und nie.
    Nach ein paar Stunden war ich nur noch froh, in einem herkömmlichen, nicht nach dem “Kasseler Modell” errichteten Schulgebäude unterrichten zu dürfen.
    Die größten “Anti-Wohlfühl” – Sünden: z.T. fensterlose Fachräume, keine Fensterbänke, auf die man Blumen hätte stellen können; Fenster, bei denen sich nur Entlüftungsklappen öffnen ließen, Hellhörigkeit.
    Leider wurden in den 70er Jahren viele dieser z.T. riesigen Lernfabriken , die den Schülern kein Gefühl von Geborgenheit geben konnten, in die Landschaft gesetzt.
    Dass Herr Griesenberg jetzt – nach jahrzehntelangem Abstand – rückblickend ohne einen Hauch von Selbstkritik immer noch stolz auf dieses Werk ist, sagt einiges…
    Schulen, die nach diesem Modell gebaut wurden, sind inzwischen nach ca. 40 Jahren zumeist derart sanierungsbedürftig, dass teilweise sogar über Abriss nachgedacht wird.
    “Ahrensburg ist meine Stadt.” Stimmt. Und dieses wohl wissend, kann er sich auch genüsslich nachts nackt auf seiner Bank den Blick in die Sterne gönnen. Da hat er auch einen schöneren Blick in die Landschaft als die armen verar…… Ahrensburger, die z.B. mit dem Terrakottaklotz und der Rampengasse vor ihrer Tür leben müssen.
    Putzig seine Aussage, er habe “… immer etwas zum Vorteil der Stadt bewegen können”.
    Wieso fällt mir ausgerechnet jetzt Ludwig der 14. ein? (“L’etat c’est moi.” – “Der Staat – das bin ich.”) –

    Zu dem Artikel von Frau Heinemann: Es ist wirklich eine Zumutung, was uns für unser Geld geboten wird! Offensichtlich werden offensichtliche Praktikanten weiterhin unbetreut auf die zahlenden mehr oder weniger intelligenten Leser der Stormarnbeilage losgelassen.

    PS.
    Die von Ihnen, Herr Dzubilla, favorisierte Hochhausbebauung Ahrensburgs wird sicher kommen.
    Mal sehn, wer bei der Ausschreibung des Projektes gewinnt 😉

  8. Britta S.

    Als ich vor einigen Jahren nach Ahrensburg zog, wurde mir von gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen unter vorgehaltener Hand mitgeteilt: “Wer in Ahrensburg eine schnelle Baugenehmigung haben will, muss zu einem bestimmten Architekturbüro gehen.” Und dieses Erfolgsmodell dauert bis heute an. Der Name G. öffnet den Bauherrn im Rathaus immer noch wie von Zauberhand alle Türen und Tore!
    Britta S.

  9. HJLange

    Hallo Frau Heinrich,
    die in ein Raster gepressten Einzelbauteile des Gebäudes der “Heimgartenschule” wurden seinerzeit aus einem sog. Schulbausonderprogramm entnommen, von zahlreichen Planern in ganz Schleswig-Holstein fleißig zusammengesetzt und fertig-waren-die-Kisten. Diese Baukastenschulen stehen überall im Land. Auch die Ahrensburger Aalfangschule stammt aus diesem Not-Programm.
    Später wurde die Heimgartenschule bei der berüchtigten Asbestfaser-Sanierung bis auf den tragenden Kern abgebaut, ausgekratzt und wieder aufgebaut. Eigentlich war niemand mehr überrascht, dass die neu eingebauten Lüftungskanäle sogar komplett aus Fasern bestehen, die nicht gerade der Gesundheit förderlich waren und sind – zum Ausgleich sieht man sie nicht: Schon damals Kommerz bis zum Erbrechen . . . . .
    Diese Bildungsfabrik hat nie einen kindgerechten Eingang bekommen: Direkt vor der Tür nackter Grobbeton. Über der Tür wechselnde Namensplakate, die die fehlende Verlässlichkeit der Bildungspolitik den Kindern als erforderliche Flexibilität verkauft.
    Ein Trost: Bis vor wenigen Jahren war auch am Ahrensburger Rathaus dessen Rathausfunktion nicht abzulesen. Zum Ausgleich kann der Bürger auch dem Rathausplatz dessen eigentliche Aufgabe nicht mehr ansehen . . . . .
    Fazit:
    Ist die “Stadt” erst einmal verteilt, stört der Bürger, ohne dass er es bemerkt, aber er rächt sich durch Wahlabstinenz.
    HJL

    1. Sabine Heinrich

      Lieber Herr Lange,
      wer hat denn seinerzeit den Auftrag für die Planung der Aalfangschule erhalten? Doch nicht etwa…?

  10. Thomas H.

    Gäbe es eine Architekturpolizei , die schlechte Architektur mit Bußgeldern belegt, wäre das Büro Griesenberg spätestens nach der Fertigstellung des berüchtigten Ahrensburger Terrakottaklotzes aufgrund von Strafzahlungen in exorbitanter Höhe schlicht und einfach pleite gegangen.
    Einen schönen Sonntag wünscht
    Thomas H.

  11. Thomas H.

    Hallo Herr Dzubilla,
    Sämtliche Abweichungen von der urprünglichen Planung wurden vom Büro Griesenberg eingebracht. Die volle Verantwortung für das finale Erscheinungsbild dieses klotzartigen Gebäudes trifft also das Büro Griesenberg.
    Beste Grüße
    Thomas H-

  12. HJLange

    Die SPD-Schatten drückt.

    Die SPD-Ahrensburg wird ihren Schatten nicht mehr los.
    SPD-Proske hat es hier im Blog versucht. Er hat aufgegeben.
    SPD-Eckert hat es in der Zeitung versucht. Er war nur noch hilflos.
    SPD-Griesenberg war offenbar irgendwie nie SPD-Mitglied.
    Unbelastet durch nix erklärt er der Zeitung:
    “Ich liebe alles an Ahrensburg”, denn “Ahrensburg ist meine Stadt.”
    Sein trainiertes Herz ist rein:
    “Ich habe die Aufträge immer über Wettbewerbe erhalten”.
    Hier irrt der “Eigentümer”.

    Zum Beweis ist das SPD-AWO-PPP-Spezial-Modell Peter-Rantzau-Haus allerdings zu kompliziert zu erklären.
    Das gelingt in der “Rampengasse” und auf dem “Alten Klinikgelände” besser:
    Auf beiden Äckern hat der “Eigentümer von Ahrensburg” dem wettbewerbsfreien Ahrensburger Modell zum finalen Durchbruch verholfen:

    1) Der rendite-gierige Investor will doppelt so viel bauen wie zulässig.
    2) Zufällig trifft er den richtigen SPD-Architekten, den “Eigentümer”.
    3) Zufällig kennt der die BürgermeisterIn SPD-Pepper und SPD-Sarach.
    4) Beide bestellen in der rathauseigenen Baugenehmigungsbehörde.
    5) Zufällig haben beide das externe und willige Fachbüro S. zur Hand.
    6) Zufällig findet der findige Stadtjustiziar nicht das was er sucht.
    7) Zufällig haben auch die SPD-Kontrolleure vergessen was Kontrolle ist.
    8) Deshalb engt der “gesetzliche Handlungsrahmen” nicht mehr ein.

    Alles läuft auch ohne Wettbewerb, automatisch, wie geschmiert.
    Und alle lieben alles.
    Und das alles liebt auch die Ahrensburger SPD ?

    HJL

  13. Kassandra

    Nun lesen auch die nicht der SPD nahestehenden Investoren im Hamburger Abendblatt, dass der Ahrensburger Architektenbüroinhaber Griesenberg ein Stadtverordneter von Ahrensburg und parallel dazu auch noch Mitglied im Bauausschuss ist. Da kommt RG doch von vornherein schon in die engere Auswahl derjenigen Kandidaten, welche. Und so hat er nun auch noch einen neuen Leitspruch, nämlich: >Heinemann, geh du voran!<

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)