Der Frühling ist die Jahreszeit der Wiederauferstehung unserer Natur. Für die meisten Menschen ist das die schönste Jahreszeit überhaupt, zumal danach der Sommer kommt, der ja auch nicht unbeliebt ist, im Gegensatz zum Winter, den viele Menschen lieber überspringen würden – genauso wie ich.
Am vergangenen Wochenende las ich in der Stormarn-Beilage zwei Beiträge übereinander, die betitelt warten: “Den Frühling in der Stadt genießen” und: “Nicht an den Tod zu denken macht nicht unsterblich” – siehe die nebenstehende Abbildung! Hierbei handelt es sich um redaktionell gestaltete Werbung, die auf einer Anzeigenseite zu finden war.
Das passt natürlich wunderbar zusammen, denn das Wichtigste am Leben ist der Tod – für einen Bestattungsunternehmer. Und so einer verbirgt sich auch in dieser Werbung. Daneben fehlt nur noch die Werbung einer Apotheke, wo uns gesagt wird: “Nicht zu früh über Gesundheit freuen, die nächste Krankheit kommt bestimmt!”
Thomas Bernhard: “Alles ist lächerlich, wenn man an den Tod denkt.”
Hallo, Herr Dzubilla,
auch ich warte auf den Frühling. Einen extrem milden Winter und Vorboten auf den Frühling hatten wir ja. In 50 Jahren wachsen hier hoffentlich Palmen. Überall sprießt, knospet und grünt es. Aber irgendwie habe ich keine Lust mehr auf Frühjahrsputz und Gartenarbeit. Wieviele Lenze habe ich noch? Soll ich die und meine Zeit mit Arbeit verhunzen? Die Wildnis im Garten reguliert sich von selber. Meine liebe Frau hat offenbar die gleichen Gefühle für das Haus.
In unserem hohen Alter sollte man jeden Tag daran denken, dass es der letzte ist und diesen so genießen als sei er es. Ich habe neben meinen Pflichtfahrten nach Schweden und ins Sauerland heute meine fünfte Fernreise für 2015 gebucht.
Jubhudeldei – oder wie schreibt man das? Das Schöne ist, dass ich über Internet selbst aus dem schwedischen Urwald mit Ihnen verbunden bin.
Schauen Sie einmal auf die Uhrzeit. Ich bin soeben heimgekehrt.
Mit nächtlichen Grüßen
Wolfgang König