Es ist schon bezeichnend für die Redaktion der Stormarn-Beilage: Sie berichtet, dass die Abiturienten der Selma-Lagerlöf-Schule sich sich für etwas entschuldigen, an dem sie – objektiv gesehen – keine Schuld haben; aber René Soukup, der zuvor in der Stormarn-Beilage den Schüler in einen ziemlich unsachlichen Kommentar angegriffen hat, der entschuldigt sich dafür nicht. Jedenfalls nicht öffentlich.
Wundert es die Redaktion vom Hamburger Abendblatt noch, wenn junge Leute den Glauben in die Berichterstattung von Zeitungen verloren haben und nicht zum Lesen zu animieren sind? Auch bei erwachsenen Lesern leiden die Medien zunehmend an Unglaubwürdigkeit, obwohl gerade die Tageszeitungen früher mal als sehr glaubwürdig gegolten haben.
Kein Mensch ist unfehlbar, also auch nicht ein Journalist. Aber wenn einer es nicht fertigbringt, sich für seinen Irrtum und für falsche Worte zu entschuldigen, dann spricht das gegen die Redaktion. Aber was nicht war, kann ja noch kommen. Zum Beispiel morgen, Herr Soukup!
hallo, Herr Dzubilla,
so genau habe ich die spätere Information der Stormarn-Beilage, oder wer auch immer das war, nicht verstanden, aber offenbar wollten/sollten die Jugendlichen in dem/mit dem auftreten, wofür sie sich derzeit interessierten und was auf ihre Berufswahl hindeuten sollte. Wenn ich in deren jugendlichen Haut stecken würde und zur Bundeswehr gehen wollte, hätte ich auch noch einen schönen Tarnanzug aus Schweden und einen Stahlhelm der Bundeswehr mit Tarnüberzug und eine Munitionstasche sowie eine schöne Alu-Keule aus den USA gehabt – also international. Eine geile, noch immer passende Uniform-Jacke mit Eichenlaub und vielen Sternen und Hose für schlanke Beine habe ich auch noch im Schrank hängen. Die Frage ist, darf man das noch öffentlich tragen oder ist so ein Auftreten schon provokativ anstößig? Unsere Welt wird wegen Gefährdungspotentiale immer kleiner. Wo gibt es welche Überempfindlichkeiten? Eine Wortwahl muss schon Stunden vor der Äußerung wohl überlegt sein – sonst gerät man eventuell in die linke oder rechte Ecke. Die Presse ist für Aufklärung da (nicht für militärische Aufklärung sondern für zivile Aufklärung). Und da hätte es sich gehört, die Sachlage zugunsten der Abiturienten ganz groß öffentlich aufzuklären. Die presse verprellt die Jugend und deren Ideen
Aber sein persönliches Missgeschick (Missverständnis) öffentlich zu erklären ist schon Feigheit vor dem Feind.
Mit nachfühlenden Grüßen
Wolfgang König