Heiße Luft: Wie die Stormarn-Beilage manipuliert

Nachdem die Stormarn-Beilage gerade die Meinung eines honorigen honorierten Beraters  der städtischen Verwaltung veröffentlicht hat, wonach es in Ahrensburg gar kein Parkplatzproblem gibt, versucht die Redaktion heute krampfhaft, wenigstens die eine oder andere Bürgerstimme zu finden, die diese Ansicht bestätigt.

IMG_0978Schon der Einstieg zum Thema ist ein Witz. Wir lesen: “An Parkplätzen scheiden sich die Geister”.  Und der Geist, der sich unterscheidet, wird besonders groß ins Bild gerückt, ein Mann, der “immer einen Platz” in einem Parkplatz findet. Doch diese Aussage wird in derselben Bildunterschrift schon ad absurdum geführt: “Wenn nicht gerade Markttag ist” –  😉

Ein zweiter Beweis, dass es genug Parkplätze in der Ahrensburger Innenstadt gibt, soll ein Besucher aus Halle liefern, der – man lese und staune: “…das erste Mal in Ahrensburg” ist! Und er erklärt: “So richtig schön ist das hier nicht. Menschen und nicht Autos sollten das Stadtbild beleben.” Ob der Besucher mit dem Auto oder mit der Bahn angereist ist, verrät die Stormarn-Redaktion nicht.

Zum Beitrag im Ganzen: Die absolute Mehrheit (ca. 90%) der Befragten widerspricht dem bezahlten Gutachter, sodass die Überschrift eine Verarschung ein Witz ist.  Außerdem: Natürlich darf die Redaktion lediglich Autofahrer befragen. Dass Radfahrer oder Fußgänger keine Parkplatzprobleme haben, dürfte auch dem dümmsten Praktikanten in der Redaktion einleuchten. (Zur Vollständigkeit: Die ganze Seite beschrieben Sebastian Knorr und Lena Maurer.)

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. März 2015

9 Gedanken zu „Heiße Luft: Wie die Stormarn-Beilage manipuliert

  1. Frau Behnemann

    Es zeigt, dass die Redaktion sooo weit von ihren Lesern entfernt ist, dass sie den Kontakt völlig verloren hat. Aber das lässt sich ja auch am Auflagenschwund ablesen. Hr. Klingel-Domdey und die Seinen haben vermutlich Parkplätze in einer Garage.

  2. Sabine Heinrich

    Wer hat denn in Ahrensburg überhaupt noch Kontakt zur Bevölkerung? Die Zeitung nicht, die Kirche nicht…und das Rathaus?

  3. Hermann Jochen Lange

    Hallo Herr Dzubilla,
    Sie schließen Ihren Text so:
    “Die ganze Seite beschrieben Sebastian Knorr und Lena Maurer.”.
    Das ist nach klassischer Norm unhöflich und auch nicht politisch korrekt.
    Als weitere Aufgabe für “Frau Fricke” habe ich (HA/Sto/S. 3/9.3.15) einmal durchgezählt:
    Fotos: 9 : 4 zugunsten von Abbildungen “der Frauen”.
    Namentliche Textnennungen: 11 : 5 zugunsten “der Frauen”.
    Aber dann die Leserbriefe: 2 : 4 zugunsten “der Männer” – ja, “WIR Männer”.
    Dieses 68-er-Spiel ist jeden Tag in nahezu jedem Medium möglich.

    Und zum Thema:
    Mangels jeder Art von im Rathaus erdachter städtebaulicher Strukturplanung – kann aus den Texten der Stormarnbeilage wenig überraschend nur ökonomischer Egoismus, die Zersplitterung in Gruppeninteressen und Resignation erlesen werden.

    Die fachliche Ursache ist auch in der “absichtlichen Unfähigkeit” des damaligen Bauamtsleiters W. Thiele zu finden. Er hatte es beispielsweise geschafft, mehrfach gesetzwidrig die östliche Klaus-Groth-Straße als funktionstüchtige Straße erst zu zerstören und dann dauerhaft schließen zu lassen, die später sog. “Rampengasse”. Durch Herrn Luft im August 2008 darauf aufmerksam gemacht, wachten sogar die Politikerinnen und Politiker auf ! ! ! Denn sie mussten beschämt lernen, dass dort nun auch der Bus nicht mehr fahren konnte – selbstverständlich völlig unvorhersehbar.
    Herr Thiele wurde aufgefordert, sofort ein alternatives Busliniennetz zu präsentieren. Seine damals offensichtlich über-Nacht hingeschmierten sog. Vorschläge wurden berühmt und berüchtigt: Ein einziger Krampf, der nicht umgesetzt wurde. Der Buslinien-Kampf und Krampf ist geblieben – zusammen mit der östlichen “Rampe” – übrigens eine privatwirtschaftlich betriebene Einrichtung – die die Innenstadt nachhaltig zerstört – selbstverständlich ebenfalls völlig unvorhersehbar.

    Die beiden SPD-BürgermeisterInnen Pepper und Sarach sind persönlich, dienstrechtlich und auch sonst verantwortlich. Was die “SPD” dazu sagt ? Nichts. Sie deckt und schweigt.

    Ein Leserbriefschreiber aus Ahrensfelde macht deshalb den einzig folgerichtigen “Vorschlag: Das Rathaus sollte zum Parkhaus umgebaut werden.”
    HJL

  4. Wolfgang König

    Die ganze Aufregung verstehe ich nicht. Ich gehe zu Fuß nach Ahrensburg oder ich fahre mit dem Fahrrad oder ich fahre mit dem Bus. Und wenn ich ich größere Einkäufe in der Innenstadt vorhabe, parke ich in der Christel-Schmidt-Allee und schleppe zu Fuß. Leider war die Christel-Schmidt-Allee letzten Freitag fast durchgehend beidseitig gesperrt. Nein, nicht wegen der seit Jahren anstehenden Straßensanierung, sondern wegen der Pflege des Straßenbegleitgrüns. Wohlhabend müsste man sein. Oder Nachbar des Bürgermeisters.
    Dann bin ich eben weiter gefahren und habe meinen mächtigen LT gegenüber der Pölizei für 50 Cent die Stunde geparkt. Dort finde ich immer einen Parkplatz. Geht doch. Und dann wundere ich mich, wie viele Pkw`s sich durch die Hamburger Straße, die Hagener Allee und die Manhagener Allee wälzen. Wenn es möglich wäre, würden die sich auch in das CCA wälzen, um eine heiße Erbsensuppe zu essen. Pkw-Stellplätze vor der Kasse – das wäre der Hit des Jahres.
    Ach, ja, neuerdings fahre ich mit der Taxe von Tür zu Tür und lade Freunde unterwegs kostenfrei ab.
    Mit problemlosen Grüßen
    Wolfgang König

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Auch im Namen der Ahrensburger Taxifahrer herzlichen Dank für diesen sachdienlichen Beitrag nach dem Motto: “Ich verstehe nicht, warum so viele Menschen zur Ahrensburger Tafel gehen – mein Kühlschrank ist doch immer voll!” 😉

  5. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    müsste das nicht “heißer Luft” statt “heiße Luft” heißen?
    Die Idee mit dem Rathaus als Parkhaus finde ich toll.
    Und zu meinem Bedauern: Meine Kühlschränke sind nicht voll und schon gar nicht mit Nahrungsmitteln, die ich vertrage. Deshalb habe ich auch Auslaufware von EDEKA.
    Mit freudigen Frühlingsgrüßen
    Wolfgang König

  6. Hermann Jochen Lange

    Auch Ahrensburg ist dreigeteilt:
    1.
    “Die da oben”: WIR machen das – können aber mit den Bürgern nicht sprechen – stattdessen aber nicht hören und obendrein auch nicht sehen.
    2.
    “WIR hier unten” – müssen die Veranstaltung bezahlen – dürfen aber immer noch über den Inhalt eines Kühlschranks witzeln.
    3.
    Der Himmel über Ahrensburg, in den die kuschelige “warme Luft” emporsteigt.
    ———————–
    Ja Herr König, Ihr Stichwort ist entscheidend:
    Es geht um teuer bezahlte “warme Luft”, die immer dann produziert und vorhersehbar nach oben in die Unendlichkeit verschwindet, wenn oben auf dem großen leeren Blatt Papier nur “Dringende Struktur-Planung” draufsteht, aber ansonsten seit zu vielen Jahren lediglich sehr sehr konzentriert nicht nachgedacht wird.
    HJL

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