In ihrer Verzweiflung kommen Geschäftsleute auf die absurdesten Ideen. Heute berichtet die Stormarn-Beilage über den Inhaber von Sport-Motschnigg, der auf die Idee gekommen ist, dass alle Ahrensburger Geschäfte mal an einem Wochentag schließen sollen. Warum? Damit sich die Kunden bewusst werden, dass das Internet allein nicht genügt, um beim Einkauf gut beraten zu werden – siehe den Beitrag aus der heutigen Stormarn-Beilage!
Das ist höchst albern. Ein Gleichnis: Bekanntlich gibt es im Lande mehr und mehr Veganer. Man stelle sich vor, dass deshalb alle Restaurants und Geschäfte, in denen tierische Produkte angeboten werden, deshalb für einen Tag lang schließen! Wäre drollig, oder?!
Ich mache einen besseren Vorschlag: Florian Palm tritt in das Stadtforum als Mitglied ein! Dort kandidiert er für den Vorsitz. Und wenn er den hat, dann mischt er die Ahrensburger Verwaltung und Politik mal richtig auf. Erstes Thema: Wo bleiben die Parkplätze für potentielle Kunden, die lange durch die Innenstadt fahren müssen, um dann irgendwo noch eine Parklücke zu finden – oder nicht. Und dann müssen sie auch noch Geld dafür bezahlen. Was außerdem bedeutet: Beim Einkaufen gucken die Autofahrer ständig nervös auf die Uhr, damit sie ihre Parkzeit nicht überziehen. Deshalb fahren sie dann lieber in die Nachbarschaft, kaufen in Bargteheide ein oder in Großhansdorf oder in Siek. Oder in Schwerin. Und sie parken bequem und ohne Stress im Einkaufszentrum Alstertal. Oder: Ahrensburger Kunden wandern einfach ab ins Internet. Der Not gehorchend.
Vordringlichstes Thema für die Läden in der Innenstadt von Ahrensburg: Parkplätze! Und wenn man hört, dass ein Berater mit dem passenden Namen Luft, der nicht zuletzt von den Steuergeldern der Geschäfte bezahlt wurde, die Empfehlung abgegeben hat: “Autos aus der Innenstadt!” … und die städtische Verwaltung dieses Konzept tatsächlich in die Tat umsetzt, dann müssen sich alle Geschäftsleute fragen: Werden wir eigentlich von unserem Gastarbeiter aus Schwerin verarscht auf den Arm genommen…?
Herr Palm, als Geschäftsführer vom Stadtforum könnten Sie mal überlegen, ob eine Weinfest-Promotion auswärtiger Geschäftsleute den Läden in der Stadt wirklich etwas nützt! Oder ein Oktoberfest. Oder ob es nicht sinnvoller wäre, mal eine “Romantische Einkaufsnacht” in Ahrensburg zu gestalten. Oder ob es nicht vielleicht sinnvoll wäre, wenn Ahrensburger Geschäftsleute an einem Tag einmal Sondertische vor ihre Läden stellen würden. Oder ob es nicht vielleicht mal vor Weihnachten eine Aktion geben könnte: “Kommen Sie mit Ihren Einkäufen zum Stand des Stadtforums aufs Rondeel – wir packen Ihnen Ihre Geschenke ein, wenn Sie die Quittung aus einem Ahrensburger Laden vorlegen!” Oder: “Wenn Sie am 20. Dezember 2014 am Stand vom Stadtforum auf dem Rondeel gesammelte Einkaufsquittungen aus den Mitgliedsgeschäften vom 1. bis 20. Dezember 2014 in einer Gesamthöhe von mindestens 300 Euro vorlegen, dann bekommen Sie Ihren Weihnachtsbaum gratis!”
Und noch mal Thema Parkplätze: Gibt es einen vernünftigen Grund dafür, dass in der Einkaufszeit vor Weihnachten die Parkautomaten nicht durch Parkscheiben ersetzt und der Stormarnplatz zum Parken freigegeben wird…?
Aber immerhin: Sport-Motschnigg hat heute eine tolle Eigenwerbung in der Stormarn-Beilage bekommen. Und der Inhaber hat keinen Euro dazugezahlt.
Wie treibt man die Kunden ins Internet? Ganz einfach: Alle Läden für einen Tag lang schließen, was meint: Streik! Die Lokführer-Gewerkschaft macht es doch gerade vor, wie man die Kunden der Bahn zu den Busunternehmern und Autoverleihern treibt. Und dann schaltet Amazon eine Anzeige mit dem Bild von Florian Palm und dem Text: “Unser Mitarbeiter des Monats”!
Lesen nicht immer weniger Menschen das Hamburger Abendblatt und damit auch nicht die Stormarnbeilage und gehen stattdessen ins Internet, wo sie viele Zeitungen gratis lesen können? Ich finde, da sollte der Abendblatt-Verlag aus Protest eine Ausgabe der Zeitung pro Woche nicht an den Kiosk bringen! Sollen die Leute dann doch weiterhin im Internet lesen!
Mal ernsthaft: Glaubt Florian wirklich, dass die Kunden, wenn Ahrensburg “zu hat” nicht noch verstärkt dort einkaufen, wo die Läden nie geschlossen haben, nämlich im Internet?
Ich unterstreiche die Auffassung von Dzubilla: Die Ahrensburger Geschäftswelt sollte zusehen, dass in der Einkaufsstadt Ahrensburg ein besonderes Ambiente entsteht. Und dazu gehören zuerst einmal Parkmöglichkeiten in der Innenstadt – möglichst kostenlos! Und dazu ein Wochenmarkt, der in private Hände gehört statt in die Finger von Beamten, damit der Markt wieder attraktiv werden kann. Das würde auch viele auswärtige Kunden in die Geschäfte der Innenstadt ziehen.
Ich kaufe grundsätzlich nichts im Internet, weil ich es wichtig finde, die örtliche Wirtschaft – gerade auch den Einzelhandel – zu unterstützen. Außerdem möchte ich die Dinge, die ich kaufe, ansehen und anfassen können. Für einen “Streik” der Geschäftsleute hätte ich keinerlei Verständnis; er würde in meinem Fall dazu führen, dass ich nach Alternativen im Umland Ausschau halte.
Phantasie ist gefragt, wenn es darum geht, neue Kunden zu gewinnen und alte zu halten – zumal nun auch noch für motorisierte die Situation immer prekärer wird. Die Vorschläge von Herrn Dzubilla sind leicht in die Tat umzusetzen und würden bestimmt zu positiven Ergebnissen führen.
Ein Ladenschluss aus Protest? Das käme einem Schuss ins eigene Bein gleich!
Appell an die Mitglieder des Stadtforums: Haben Sie Mut zur Phantasie! Seien Sie kreativ!
Verzichten Sie auf die vorweihnachtliche Zwangsbeschallung in der Hagener Allee – es gibt wunderschöne Alternativen, die Kunden zum Verweilen (und Konsumieren) verführen könnten.
S.H.
PS.
Ist eigentlich in diesem Jahr wieder mit einem Gezerre, die Weihnachtsbeleuchtung betreffend, zu rechnen?
Der Vorschlag von Hrn. Palm ist aus mehrfacher Sicht Quatsch:
1. Das Internet ist keine Modeerscheinung, die irgendwann wieder weg geht. D.h. man muss zur Sicherung seines Unternehmens eine Strategie für das Internetzeitalter entwickeln. Schmollen, den Laden zusperren und seine verbliebenen Kunden auszusperren ist keine Strategie, sondern zeugt von wenig unternehmerischem Sachverstand.
2. Beratung wird sich durchsetzen. Herr Palm täte gut daran, sich eine Kommunikationsstrategie zu überlegen, wie seine Kunden seine Beratungsleistung auch honorieren. Vielleicht auch in Form von kostenpflichtigen Beratungsgesprächen, deren Kosten bei einem Kauf erstattet werden.
3. Lokale Läden sollten sich als Teil eines Netzwerkes begreifen. Warum schliessen sich Ahrensburger Läden nicht für einen gemeinsamen Internetauftritt zusammen und organisieren gemeinsam einen tagesaktuellen Lieferservice in und um Ahrensburg (neudeutsch heisst das “Same-Day-Delivery”) und wird nicht nur bei den grossen Internethändlern pilotiert, sondern aktuell auch von Betreibern grosser Einkaufszentren ausprobiert. Hier hätten lokale Läden in einem Netzwerk miteinander einen grossen Vorteil!
Und schliesslich bin ich der festen Überzeugung, dass es unklug ist, seine Kunden zu beschimpfen dass sie ihre Waren (auch) im Internet beschaffen.
Warum machen Sie sich Gedanken für andere? Die werden doch nicht gehört – siehe Thema Parkplätze. Unsere Ahrensburger Geschäftswelt, Politiker und Verwaltung ist beratungsresistent. Ich finde die Idee mit dem Boykott prima. Es gäbe dann endlich freie Parkplätze. Ich würde mit ein Wohnmobil kaufen, in die Innenstadt fahren, dort übernachten und am nächsten Morgen mir meine drei Brötchen kaufen. Also – Ideen muss man haben und nicht alles schlecht machen. Ahrensburg lebt – wir kriegen es schon kaputt. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Hallo! War es nicht das Hamburger Abendblatt, das in Ahrensburg Plakate aufgehängt hat mit der Aufforderung, die Leute sollen im Internet einkaufen und nicht den Schrott bei Ahrensburger Händlern…?
Was ist mit einem Weihnachtsmarkt rund um das Schloss oder in der Großen Straße?. Es ist beschämend, dass unsere Stadt das nicht hinbekommt. Das hätte längst an einen Event-Manager vergeben werden müssen, da das kein Stadtangestellter/-beamter kann. Für mich ist wieder der Weihnachtsmarkt in Lübeck und in Hamburg angesagt.
Sicherlich kann zwischen dem 24. und dem 31.12. wieder kostenfrei geparkt werden, um Geschenke zu tauschen.
Heute waren die Container am Am Aalfang wieder hautnah, fast unerreichbar zugeparkt. Das liegt wohl an Zugführerstreik.
Zugführer und Piloten sollten verbeamtet werden, damit sie uns Bürger nicht mehr erpressen können.
Heute musste ich bis in die Parkallee fahren, um einen Parkplatz zu finden.
Früher gab es Gutscheine auf der Rückseite der Parkscheine. Das war ein Anreiz, auf Innenstadtparkplätze, aber die gibt es ja kaum noch.
Mit laufenden Grüßen
Wolfgang König
Nein lieber Herr König, wenn keine Züge fahren, dürften auch keine Autos beim Bahnhof Ost stehen. Oder? Gruß Uwe John
Aber lieber Herr John: Seit wann gibt es bei der U-Bahn denn Lokführer…? 😉
…ich war auf dem falschen Zug. Das kommt davon, wenn man so alt wird.