Haben Sie heute auch Post von der Post bekommen? In meinem Briefkasten steckte eine Hochglanz-Broschüre mit dem Titel: “Faszination Sport” – siehe die Abbildung! Der Herausgeber: Deutsche Post AG, Zentrale BRIEF, Abteilung Marktkommunikation. In dieser Broschüre geht es um Sport: Autorennen, Fußball sowie Boxen. Und um Sumpfschnorcheln.
Klar, Sport schafft Sympathien, weshalb sich die Deutsche Post hier gern als Sponsor in Szene setzt. Aber ich, der ich Postkunde bin, auch noch Briefmarken kaufe und meine Päckchen und Packete* mit DHL verschicke, frage mich: Glaubt die Zentrale BRIEF der Deutschen Post, dass die Empfänger der sportlichen Broschüre nach der Lektüre mehr Briefe, Päckchen und Packete* mit der Post verschicken…?
Während ich noch über den Sinn oder Unsinn der hochglänzenden Drucksache nachdenke, fällt mein Blick auf eine Anzeige. Die stammt von der Post und steht auf Seite 2 der Druckschrift. Dort sehen wir einen Herrn mit Namen Timo Glock, der offenbar als Zusteller bei der Post tätig ist. Und der steht vor einem 480 PS starken Boliden von BMW, was überschrieben ist mit dem postalischen Versprechen: “Der schnellste Weg bleibt der Postweg”.
Was folgern wir daraus schluss? Ich verstehe es so, dass die Zusteller der Post jetzt mit dem abgebildeten Postwagen auf Verteilertour durch Ahrensburg fahren werden. Und das lässt hoffen. Warum? Weil ich meine Post bis heute immer erst gegen Mittag zugestellt bekommen habe, was früher noch in der Frühe passiert ist. Und nun kann mein freundlicher Zusteller nicht mehr auf sein altes, voll bepacktes Tretmobil verweisen, wenn er doch mit dem 480 PS starken Boliden unterwegs sein kann – falls er denn einen Führerschein hat.
*Ja, ich schreibe “Packet” grundsätzlich korrekt mit ck. Denn hier gilt genauso wie für das Päckchen: Was man verpackt, das muss man auch so schreiben. Oder das Paket einfach verpaken, das ginge zur Not auch, macht aber keinen Sinn. 😉
Hallo, Herr Dzubilla,
bei solch einem Zustellfahrzeug werde ich mich nun bei der Deutschen Post bewerben. Und unsere Kreisel werde ich zehnfach nehmen. Den Vogelsang schaffe ich in 18 Sekunden. Nun weiß ich auch, weshalb das Briefporto auf 60 Eurocent angehoben worden ist.
Mit rasenden Grüßen
Wolfgang König
Sie irren, mein lieber Herr König: Wegen der Anschaffung der neuen Fahrzeuge wird das Briefporto noch einmal erhöht!
Ups!
Muss ich nun 62 Eurocent aufkleben? Das zusätzliche Aufkleben dieser Eineurocent-Briefmarken erinnert mich immer so an die Berliner Notopfer-Briefmarke für zwei Pfennige. Auch die Deutsche Post treibt mich nun in die Altersarmut.
Mit nostalgischen Grüßen
Wolfgang König
Dazu fällt mir nur ein Begriff ein: Gebührenverschwendung. Gibt es denn keine Aufsichtsbehörde, die der Nachfolgeorganisation der Bundespost Herstellung und Vertrieb (die Kosten der Zustellung sind ebenfalls zu berücksichtigen) dieses ungebetenen Meinungsmagazins untersagt?
Die Genehmigungsbehörde ist meiner Auffassung nach die Bundesnetzagentur.