Der Landtagsabgeordnete Tobias von Pein (SPD) moniert, dass in Ahrensburg zu wenig sozial geförderter Wohnungsbau entsteht. Dem pflichte ich bei, denn ohne günstige Wohnungsmieten bekommen wir keine jungen Familien nach Ahrensburg. Und ohne junge Familien wird die Stadt zusehends zu einem einzigen Seniorenheim.
Die Stormarn-Beilage berichtet heute, dass Stadtverordnete dem Anliegen des Sozialdemokraten zwar zustimmen, aber auch Dummes verkünden. Ich zitiere aus der heutigen Stormarn-Beilage zwei dumme Aussagen:
“Wir haben keinen Einfluss auf die Investoren”, sagt auch Karen Schmick, Stadtverordnete der WAB. Die Vorwürfe findet sie ungerechtfertigt. Dem stimmt auch Tobias Koch, CDU-Fraktionschef und ebenfalls Landtagsabgeordneter zu, räumt aber ein: “In der Tat ist bei den aktuellen Bauprojekten kein sozialer Wohnbau vorgesehen. Das liegt aber daran, dass er sich dort nicht anbietet”, so Koch, “denn an anderen Orten der Stadt sind wir gegenüber dem Bau günstiger Wohnungen aufgeschlossen.”
Was für ein Humbug! Wieso hat die Stadt keinen Einfluss auf die Investoren, Frau Schmick? Sowohl auf dem Erlenhof als auch auf dem Lindenhof und der Alten Reitbahn sprachen und sprechen die Stadtverordneten das entscheidende Wort, was dort entstehen sollte und soll. Wenn Sie das nicht mitbekommen haben, Frau Schmick, dann gehen Sie lieber wieder Blümchen pflanzen und Schrotträder lackieren!
Auch Tobias Koch ist ein Heuchler – siehe Erlenhof! Und warum bieten sich auf dem Lindenhof keine Sozialwohnungen für junge Menschen an? Oder ganz speziell auf dem Parkplatz Alte Reitbahn? Weil Parteikollegin Susanne Philipp hier partout zum Zuge kommen soll und sich sozialer Wohnungsbau schon allein deshalb “dort nicht anbietet”…? U. A. w. g.
In dem Bericht des HA / Stormarnbeilage v. 25.9.14 findet sich am Ende auch ein Hinweis auf das “Alte Klinikgelände” in der Manhagner Allee – nach bewährtem Muster gestrickt vom Duo SIG = Sparkasse Holstein sowie dem felsharten Architekten und nicht wieder gewählten SPD-Stadtverordneten Griesenberg:
Dort plane der Investor “29 Eigentumswohnungen in insgesamt drei Wohnhäusern …” heißt es.
Dazu mein beißend-scharfer Senf:
1.
Es sind dort fast doppelt so viele Wohnungen geplant, wie nach geltendem Recht zulässig und seinerzeit vom Bürgermeister M. Sarach-von-der-SPD abgelehnt – bis zu seiner persönlichen Wende – – – –
(Wiederholung des Prinzips in der SPD-Pepper-Rampengasse).
2.
Es werden nicht “drei Wohnhäuser” geplant, wie berichtet, sondern ein einziger kompakter Baukörper, der in Form von drei Bauriegel sichtbar wird – neben den Gärten am Ahrensfelder Weg oberhalb einer 1,50 m über Gelände aufragenden Tiefgarage – die Anwohner ahnen noch nichts von ihrem SPD-Glück jenseits ihres Gartenzaunes.
3.
Die als Passanten verkleideten Stadtverordneten werden sich später die Augen reiben und fragen, was der straßenseitig 3-geschossig durchlaufende Riegel mit der “Erhaltungs- und Gestaltungssatzung” zu tun haben könnte – denn die fordert hier 2 bis 3 freistehende Villen.
Anmerkung:
Die SPD-Verwaltungsleitung hat sich mal wieder selbst die Befreiung erteilt – und die folgsamen Stadtverordneten haben es nicht bemerkt ……
4.
Frage: Wie nur ist es möglich, dass die den SPD-Bürgermeister und SPD-Planer in Ihren fest geschlossenen Reihen stützende SPD dem Glauben verfallen konnte, auf dem “Alten Klinikgelände” könnte “bezahlbarer Wohnraum” entstehen ?
Allerdings könnten dort Herr Sarach und Herr Griesenberg Wohnraum bezahlen – wenn sie wollten – sie müssen aber nicht.
Das alles ist weit mehr als nur peinlich bis skandalös.
HJL.Amm
Hallo Herr Dzubilla, ich war bei der letzten Stadtverordnetenversammlung und habe vieles nicht verstanden. Vor allem die Politiker nicht. Aber vielleicht ist es auch das Alter. Man kann es nur immer wieder betonen – die Politiker bestimmen in Ahrensburg die Politik ohne wenn und aber. Und damit bestimmen sie was in Ahrensburg geschieht – baulich, kulturell, sozial – einfach alles. Aber, wenn es schief geht, dann übernehmen sie die politische Verantwortung. Und was heißt das? Es heißt: Keine Konsequenzen und es läuft alles so weiter wie bisher. Grüße Uwe John
Lieber Herr Dzubilla,
Liebe Leser von Szene-Ahrensburg,
Bereits vor der Verabschiedung des B-Plans für das Erlenhofgelände stellte ich in diesem Blog die Frage, warum dort fast kein geförderter Wohnraum vorgesehen ist. Der einzige Stadtverordnete, der diese Frage aufgriff, war Herr Bellizzi. Der musste sich den Vorwurf gefallen lassen, rein taktisch zu argumentieren. Die Frage, wie bezahlbarer Wohnraum für Menschen mit geringerem Einkommen auf innerstädtischen Grundstücken hergestellt werden kann, hat aber nichts mit Taktik zu tun. Schließlich sind breite Bevölkerungskreise davon betroffen: zunehmend Rentner, Menschen , die vom Mindestlohn leben müssen , Alleinerziehende, junge Menschen, die sich aufs Berufsleben vorbereiten usw. usf.
Vor der Kommunalwahl erinnerte sich die SPD ihrer Stammwählerschaft und begann , sich dafür einzusetzen, mehr geförderten Wohnraum herzustellen. Bei den Abstimmungen um das ehemalige Klinikgelände in der Manhagener Allee und um das Lindenhofgelände war aber von diesen guten Vorsätzen nichts mehr zu erkennen . Mitglieder der GRÜNEN und der CDU äußerten sich dahin gehend, dass man bei städtischen Sahnegrundstücken doch keine Sozialwohnung bauen sollte. Warum eigentlich nicht? Bei jedem städtischen Grundstück hat die Stadt die Option, das Grundstück an denjenigen Interessenten zu vergeben, der zusagt, z.B. 30% der Wohnungen für geförderten Wohnraum zu reserviieren.
Die Stadt Hamburg verfährt seit etlichen Jahren nach diesem Prinzip und sorgt damit für eine gute soziale Durchmischung bei den neuen Baugebieten. Das Verfahren gilt inzwischen als bewährt . Nur in Ahrensburg scheint es noch nicht angekommen zu sein. Hier gilt immer noch die Devise: „städtische Sahnegrundstücke werden für hochpreisige Wohnungen vergeben , schlechter gelegene Grundstücke für geförderten Wohnraum, sofern überhaupt der Bau geförderten Wohnraums als städtische Aufgabe gesehen wird. Man könnte sich auch fragen, warum viele Stadtverordnete in der Praxis so wenig über den eigenen gutbürgerlichen Tellerrand hinausschauen und immer noch glauben, dass die Herstellung von Sozialwohnungen allein von den Baugenossenschaften geschultert werden müsste. Hier ist mehr soziale Verantwortung gefordert! Die Stadt vergibt ihre letzten innerstädtischen Grundstücke, ohne ihrer Verantwortung für die Bedeutung der zukünftigen sozialen Durchmischung innerhalb der Stadt gerecht zu werden.
Viele Grüße
Anne Frey
Hallo, Herr Dzubilla,
die Planungshoheit und die Vorgaben zur künftigen Gestaltung beim Ankauf von Grundstücken liegt doch bei den Investoren. Oder etwa nicht? Beim Erlenhof machte die Politik Vorgaben für die Anzahl der Wohnungen. Sozialer Wohnungsbau wurde gestrichen und die Preise für Grundstücke und Wohnungen schossen in die Höhe. Das wirkt sich sicherlich auch positiv auf den Ahrensburger Mietspiegel aus.
Nun gilt es, hinter Fassaden (optischen und planerischen) die Investoren nahezu uneingeschränkt wirken zu lassen. Wenn das stimmt, was Herr Lange schreibt, sollte den Anliegern die Kämme platzen.
Offenbar haben alle befragten Gemeinden im Sozialen Wohnungsbau (bezahlbares Wohnen) deutlich mehr Erfahrung als Ahrensburg. Ich würde nun Mitarbeiter des Norderstedter Bauamtes zu einer Schulung meiner Mitarbeiter einladen – bei Kaffee und Kuchen.
Mit inflationären Grüßen
Wolfgang König
Lieber Herr König,
Die Stadt Ahrensburg hat selbstverständlich das Recht, ihr Grundstück an denjenigen Wettbewerber zu vergeben, der ihren Vorstellungen am meisten entgegenkommt. Selbstverständlich hat die Stadt das Recht, festzulegen, wie hoch die Anzahl an gefördertem Wohnraum bei einem bestimmten städtischen Grundstück sein soll. Hätte die Stadt Ahrensburg von ihrer Option Gebrauch gemacht, das Erlenhofgelände zurückzukaufen, hätte sie die Möglichkeit gehabt, für eine bessere soziale Durchmischung zu sorgen. Wenn die hiesigen Stadtverordneten über ihre eigenen Rechte ( und womöglich auch Pflichten) so schlecht informiert sind, dann ist das nicht gut für die Zukunft dieser Stadt.
Viele Grüße
Anne Frey
Hallo Herr Dzubilla, also noch einmal. Herr König will die Mitarbeiter des Bauamtes schulen lassen. Wir müssen fein zwischen Stadt (Verwaltung) und Politiker unterscheiden. Was die Politiker wollen, das wird gemacht. Und wenn die keine sozialen Wohnungen wollen, aber darüber diskutieren, dann eben nicht. Grüße Uwe John
Lieber Herr John,
Ganz so einfach sollte man es den Politikern nicht machen. Wenn ein hoher Bedarf an gefördertem Wohnraum besteht, darf die Politik nicht einfach darüber hinweggehen, wie sie es bislang überwiegend getan hat. Es ist ein großes Versäumnis der Politiker, dass sie bei der Vergabe öffentlicher Grundstücke bisher keine soziale Verantwortung gezeigt haben. Gemäß § 32 Gemeindeordnung SH sind die Politiker aber dazu verpflichtet, ihr Handeln am öffentlichen Wohl auszurichten und nicht an den Interessen einzelner Investoren.
Viele Grüße
Anne Frey
Hallo Frau Frey,
das mag theoretisch so sein, dass “die Politiker gemäß Gemeindeordnung aber dazu verpflichtet sind, ihr Handeln am öffentlichen Wohl auszurichten und nicht an den Interessen einzelner Investoren.”
Sie haben vergessen – und haben es selbstverständlich nicht vergessen – dass im Ahrensburger Rathaus und in der Stadtverordnetenversammlung zu häufig Gesetze nur stören – und durch lockendes Investoren-Geld ersetzt werden.
Zu häufig legt auch Ihr derzeitiger Bürgermeister Sarach-von-der-SPD den abstimmungswilligen PolitikerInnen Beschlussvorlagen vor, die er gemäß Gemeindeordnung gar nicht hätte vorlegen dürfen, weil bereits sein Beschlussvorschlag gegen Gesetze verstößt.
Präzise diesen Umstand zu verhindern bezahlen die BürgerInnen einen rathauseigenen Stadtjustiziar fürstlich (T. Reich).
Und was macht der dienstvorgesetzte Hauptausschuss ? Er sitzt in den Sitzungen.
Und was machen die Rechtsanwälte, die in den Reihen Ihrer PolitikerInnen sitzen ? Sie sitzen dort.
Aus allem kann doch niemand ernsthaft erwarten, dass “die Stadt” sich ausgerechnet um sog. sozialen Wohnungsbau bemüht – wenn zu häufig selbst asozial gehandelt wird: Asozial = sich nicht in die Gesellschaft einfügen, nicht deren Regeln befolgen.
Die Definition einer “bezahlbaren Wohnung” kann es mangels fixer Bezugsebene nicht geben.
Jede bezogene Wohnung ist bezahlbar.
Herr Sarach-von-der-SPD-und-aus-Schwerin meint, aus seiner sozial-bescheidenen Wohnung am bauverdichteten südlichen Ende der Hagener Allee lieber ausziehen zu müssen und es sich stattdessen leisten zu können, ein schickes weißes Einfamilienwohnhaus im schicken Ahrensburger Parkalleeviertel zu beziehen. Er wird auch das bezahlen müssen.
HJL.Amm
Wie wahr! Ohne seinen hochdotierten Rechtsverdreher im Rathaus hätte der Bürgermeister wohl schon längst seine Koffer nach Schwerin packen müssen. Des Bürgermeisters rechte Hand strickt mit heißer Nadel an den städtebaulichen Verträgen, die den Investoren in Ahrensburg einen nachhaltigen Geldsegen garantieren (siehe Rampengasse, siehe Manhagener Allee). Diese Entwicklung geht weiter, auch wenn ein paar Sozialdemokraten ihr soziales Gewissen entdecken und darauf hinweisen , dass hier eine Fehlentwicklung vorliegt!
Beste Grüße
Waldemar
Liebe Frau Frey, das ist genau das was ich meine. Alle (!!!) Politiker sind verantwortlich für das was in Ahrensburg geschieht. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist die Verwaltung. Und wenn die nicht richtig funktioniert (warum auch immer), dann…ja dann kann ein Bürgermeister nur wenig machen – Beamtenrecht. Beispiel? Bauamtsleiterin. Ein schönes Wochenende Uwe John
Lieber Uwe John – verzeihen Sie, wenn ich Sie korrigiere: Nicht ALLE Politiker sind verantwortlich dafür, was in Ahrensburg passiert. Denn es gibt nicht nur einstimmige Beschlüsse – siehe Erlenhof, Lindenhof u. a.! Freundliche Grüße – Harald Dzubilla
Herr Dzubilla ….aber es sind eben Politiker. Grüße zur Nacht Uwe John
Guten Morgen meine Herren,
es gibt Politikerinnen und Politiker.
Bitte Frau Fricke, übernehmen Sie.
HJL.Amm