In der Einwohner-Fragestunde im Rahmen der Stadtverordneten-Versammlung am vergangenen Montag hat Einwohner Uwe John den Bürgermeister im Marstall gefragt, ob die Bezeichnung “Hämorrhoiden” für Ahrensburger Bürger durch den Personalrat Bernd Jensen auf Facebook der neue Kommunikationsstil der städtischen Verwaltung ist…
…und der Bürgermeister hat sich dahingehend geäußert, dass ihm die Ausdrucksweise des Personalrats auch nicht gerade gefällt und dass er diesbezüglich mit Bernd Jensen gesprochen habe.
Und? Auf “Ahrensburger Szene” vom Wiener Kontor ist nach wie vor der Eintrag zu lesen:
Was bedeutet das? Es bedeutet, dass der Herr Personalrat die Ermahnung seines Chefs gar nicht ernst nimmt und weiterhin der Meinung ist, dass “es in unserer Stadt noch einige ‘Hämorrhoiden’ mehr” gibt.
Auch Horst Kienel, Stadtkämmerer und Geschäftsführer der Ahrensburger Stadtwerke, schaltet seine Werbung nach wie vor unbekümmert beim “Ahrensburg Magazin” auf Facebook, so, als wäre überhaupt nichts geschehen und alles in bester Ordnung mit seinem Hamburger Geschäftspartner Wiener Kontor. Und womit er die Aussage seines Kollegen Bernd Jensen quasi “unterstreicht”, denn die Werbung suggeriert, dass die Ahrensburger Stadtwerke das Wiener Kontor für seriös und sauber halten.
Doch nach welchen Media-Kriterien erfolgte die Werbebuchung? Nach Sympathie und Gutgläubigkeit? Oder nach Freundschaft und mit Spendierhosen…?
Ich kann mir vorstellen, dass unser Bürgermeister verzweifeln muss. Zwar hat er viel Personal, aber was hilft es ihm, wenn Mitarbeiter begriffsstutzig sind?! Dann muss der Chef der Verwaltung seinen Kopf bei Bürgern und Stadtverordneten hinhalten, obwohl er selber weder städtische Anzeigen im “Ahrensburg Magazin” schaltet, noch die Bürger der Stadt als Hämorrhoiden bezeichnet hat.
Aber eine Teilschuld zieht der Bürgermeister trotzdem auf sich, denn: Warum lässt er Horst Kienel zwar in die Stadtverordneten-Versammlung kommen, dort aber nicht reden? Stattdessen redet grundsätzlich nur ein einziger Vertreter der Verwaltung, nämlich der Bürgermeister.
Frage: Wurden die Mitarbeiter der Verwaltung für öffentlich gestellte Fragen der Einwohner und Politiker vielleicht vom Bürgermeister entmündigt…?
Hallo Herr Dzubilla, der guten Ordnung sei angemerkt, dass ich in der Bürgerfragestunde KEINE Namen genannt habe. Grüße Uwe John
Hallo, Herr Dzubilla,
bei der Bundeswehr (Eichenlaub mit vielen Sternen, a.D.) hatte ich gelernt, diktatorisch mit meinem Personal umzugehen. Als schmusender Tanzbär wäre ich an falscher Stelle gewesen. Das hätte Ansehen und Beförderung gekostet. Industriebetriebe werden ähnlich geführt. Bei Verwaltungen ist das anders.
Dem Personalrat kann der Bürgermeister schlecht kündigen wie einem Mitarbeiter, der mit gutem Willen städtische Gelder falsch anlegt, der eine Einladung annimmt oder der einen Kugelschreiber mit nach Hause nimmt, aber der Bürgermeister kann ihm ein Schriftliches Disziplinarverfahren für seine Personalakte bescheren. Mit einer schlichten Aussprache bei einer Tasse Kaffe mit Keksen ist es bei dieser schweren Bürgerbeleidigung nicht getan. Ich fühle mich nun auch als städtische Hämorrhoide. Da ist ein gewisser Juckreiz. Es liegt ein Zweiminuten-Ei im Krähennest.
Mit schmusigen Grüßen
Wolfgang König