Sonntag-Morgen-Spaziergang: Schweigen der Lämmer

IMG_9836Mein Spaziergang führte mich am Morgen an der Johannes-Kirche vorbei. Dort gab es keine Andacht der Johannes-Gemeinde vor der Kirchentür. Schweigen der Lämmer. Und das Gotteshaus war geschlossen. An der Tür eine Botschaft: “Ich wollte einen sonntäglichen Gottesdienst besuchen. Leider war die Kirchentür St. Johannes verschlossen. Deshalb habe ich eine stille Andacht draußen vor der Tür gehalten. H. J. Lange, Sonntag, den 3. August 2014, 10:00 Uhr”.

JoKidsUnd durch das Fenster des Gemeindehauses sah ich auf der Fensterbank des Raumes, wo früher kleine Kinder des Vereins JoKids fröhlich gespielt haben, noch ein paar Relikte aus glücklicher Zeit. Einer Zeit, die Propst Beelzebuhl und die Seinen brachial zerstört haben. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr wurde das Gemeindehaus geschlossen. Warum es heute vom Förderverein Sankt Johannes nicht wieder benutzt werden darf? Keine Ahnung.

IMG_9844Auf dem Rückweg sah ich, dass die Rantzaustraße gesperrt war. Polizei und Feuerwehr im Einsatz. Grund: Stromausfall und vermutlich ein undichtes Gasrohr. Monika Veeh und HInnerk Blombach waren mit ihren Digital-Kameras nicht vor Ort, vermutlich werden sie auf die Pressemeldung der Polizei zurückgreifen, um diese Sensation zu bringen. Ich bringe Ihnen schon mal ein Handy-Foto vorab. Und meinem Nachbarn in der Rantzaustraße habe ich einen Kabelanschluss über den Gartenzaun gelegt. Wegen seiner Tiefkühltruhe.

Einen schönen Sonntag noch…!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 3. August 2014

2 Gedanken zu „Sonntag-Morgen-Spaziergang: Schweigen der Lämmer

  1. Sabine Heinrich

    Auf das Trauerspiel – St. Johannes betreffend – möchte ich jetzt nicht eingehen.
    Bemerkenswert fand ich allerdings, dass das Schreiben von Herrn Lange noch um 17 Uhr an der Tür hing.
    Steht ihm nun eine Anzeige wegen (schwerer) Sachbeschädigung ins Haus? Immerhin hatte er seinen Brief mit 2 Tesastreifen an der fragilen Tür befestigt; denn noch vor ein paar Monaten wurde derartiges Tun von den bekannten Kirchendiktatoren als “Sachbeschädigung” bezeichnet – und wenn ich mich recht erinnere – somit als strafbare Handlung gegeißelt.
    Ich bin gespannt!
    S.H.

  2. Hermann Jochen Lange

    Liebe Frau Heinrich,
    ich kann es mir nicht verkneifen: Mangels Tesafilm hatte Martin Luther 1517 noch Nägel verwenden müssen – ohne dass ich mich mit Luther vergleichen will: Heute sind ganz andere Qualitäten gefragt – um gegen die Kirche eingesetzt zu werden, die sich als sog. protestantische Kirche ausgerechnet auf Luthers Nageleien beruft – eine Kirche, die 2014 zu häufig frei ist vom religiösen Ernst Luthers, die Gerechtigkeit Gottes als Geschenk anzunehmen – eine Kirche 2014, die stattdessen eigene Gerechtigkeiten erdenkt – die sich in Geheimkabinette zurückzieht, statt vor der Kirchentür stehend mit dem Kirchenvolk zu reden: Meine Kirche schließt stattdessen Kirchentüren zu – versucht die Gläubigen mit einem “Bauzaun” vom Nähertreten abzuhalten – eine Kirche 2014, der der Sinninhalt von “Solidarität” offensichtlich abhanden gekommen ist (Wieso müssen 200 Leute unter dem St. Johannesturm für den Betrieb ihrer denkmalgeschützten Kirche bezahlen, die anderen 13.300 Gemeindemitglieder aber nicht ? / Warum steht neben dieser Kirche zugleich ein Pastorat samt Gemeindehaus leer, dessen Wert der Geheime Kirchengemeinderat offiziell mit 1 Millionen Euro angibt ? ).

    Wer weiß schon, dass das sog. Petitionsrecht von der neu gegründeten Nordkirche aus der alten Kirchenverfassung nicht in die neue Verfassung übernommen wurde. Jahre vor der Umwandlung schrieb mir die Kieler Kirchenleitung, es gäbe zwar ein Petitionsrecht, gleichwohl hätte man kein “Organ”, das sich mit einer tatsächlich gestellten Petition befassen könnte – sorry.
    Das Petitionsrecht ist bekanntlich ein Kern demokratischer Ordnung, den vom Volk beauftragten und bezahlten (weltlichen) Staat geregelt und in Teilen infrage stellen zu können.
    Meine evangelisch lutherische Kirche, hat bewusst dieses Recht abgeschafft. Sie löst sich auch damit weiter vom demokratisch geprägten Kirchenvolk ab – wohin ?

    HJL.Amm

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