Lange Fragen zum aktuellen Straßenbau in Ahrensburg

Die Stormarn-Redaktion vom Essener Hamburger Abendblatt berichtet: “Straßensanierung in Ahrensburg verzögert sich um drei Wochen”. Als Gründe dafür gibt die Stadtverwaltung an, dass  das Regenwetter sowie Personalausfälle bei den Firmen schuld daran sind. Ob diese Gründe zutreffen, vermag ich nicht zu beurteilen.

Bildschirmfoto 2014-08-23 um 09.11.08Zu diesem Thema erreichte mich aber ein Kommentar von Dip.-Ing. Hermann-Jochen Lange, der über die neue Fahrbahndecke der Bahntrasse berichtet und von “untergeschobenen Mehrkosten”. Ich selber bin kein Fachmann für Straßenbau, aber Herr Lange kennt sich da offenbar aus. Er schreibt:

“Die sog. Bahntrasse zeigt sich nach der soeben durchgeführten Erneuerung der Fahrbahn wie geleckt. Offiziell wurden lediglich wenige Zentimeter Asphalt abgefräst und durch einen neuen Belag ersetzt, mit dem Ziel, die Lebensdauer der Straße deutlich zu verlängern.

Inoffiziell ging es zugleich um die Korrektur eines ehemaligen Planungs-, bzw. Ausführungsfehlers – in der weiten Kurve unmittelbar vor der Bahnunterführung. Der Fehler zeigte sich augenscheinlich als Gegenteil einer üblichen Kurvenüberhöhung. Die Fliehkräfte wurden verstärkt statt ihnen entgegen zu wirken. Die Folgen waren Rutschgefahr, Unfälle und ein mittelprächtiger Schilderwald.

Letzte Woche hat man als Voraussetzung für die Korrektur im Verlauf der äußeren Kurvenlinie zunächst die Bordsteine um vielleicht 15 – 20 cm angehoben – um anschließend so viel Asphalt aufzutragen, dass im Ergebnis das vorher schlicht falsch liegende Quergefälle jetzt in eine leichte Überhöhung gewandelt wurde, die den Fliehkräften besser entgegen wirkt. Sogar das Schild mit einer 30-km-Begrenzung ist verschwunden – auf einer Bundesstrasse war es sowieso ein Kuriosum – und zugleich eine peinliche Mahnung an die Damen und Herren Straßenbauer. Allerdings bleiben viele Fragen offen:

Wer bezahlt die Mehrkosten für die Korrektur des Fehlers ? Bezahlt die damals ausführende Firma? Oder zahlen die damaligen Planer? Die eventuell noch heute auf ihrem Planerstuhl hocken? Zahlen es Angehörige einer Verwaltungsbehörde – oder in deren Namen extern arbeitende Planer?

Oder greifen vielleicht sogar die damaligen Verwaltungschefs in die eigene Tasche? Zahlt etwa eine Versicherung?

Oder werden diese Kosten mal wieder stillschweigend den ohnmächtigen Steuerzahlern und Steuerzahlerinnen untergeschoben?

Haben nicht die Stadtverordneten das Recht, diese Vorgänge zu kontrollieren ? Werden sie es tun?”

Womit ich speziell die letzte Frage von Herrn Lange der Einfachheit halber weiterreiche an die Damen und Herren Stadtverordneten.

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. August 2014

2 Gedanken zu „Lange Fragen zum aktuellen Straßenbau in Ahrensburg

  1. Hermann Jochen Lange

    Ich korrigiere mich:
    Nur für die stadtauswärts Fahrenden sichtbar steht an der Bahntrasse eine Schilderkombination, die bei Nässe die zulässige Geschwindigkeit auf 30-km begrenzt.
    Offenbar ist die Korrektur der falschen Kurvenüberhöhung nicht optimal gelungen.
    Ich werde das Quergefälle mit einer Wasserwaage feststellen und der Frage nachgehen, warum weiterhin Regenwasser in offenbar erheblichem Umfang quer über die Fahrbahn zur äußeren Kurvenlinie fließt – dorthin, wo sich keine Einläufe befinden – im Gegensatz zum inneren Kurvenverlauf.

    HJL.Amm

  2. Hermann Jochen Lange

    Regenwasser fließt letztlich wie es will.
    Nach der gut eine Woche zurück liegenden korrigierenden Anhebung der Bahntrassen-Fahrbahn im äußeren Kurvenverlauf habe ich heute eine kaum sichtbare, aber doch messbare Kurven-Überhöhung festgestellt.
    Einerseits wird also nun das Regenwasser von der äußeren Kurvenlinie in die Einläufe auf der inneren Kurvenlinie fließen wollen.
    Andererseits wird es dem starken Längsgefälle der Kurve folgen.
    Was aber will das Wasser ?
    Nach unten und dabei wahrscheinlich weiterhin eine Art resultierende Fläche mitten auf der Fahnbahn suchen.
    Vorrangig deshalb stehen an beiden Fahrbahnrändern (der Bundesstrasse) 30-km- Begrenzungschilder mit dem Zusatzschild: Rutschgefahr bei Nässe.
    Meine Einschätzung: Die Kurve wurde seinerzeit nicht nur mit einer falschen Überhöhung geplant, sondern auch mit einem sehr deutlich zu kleinen Radius.
    Meine nächste Aufgabe: Bei strömendem Regen dem Regenwasser zuschaun.
    Bis dahin: HJL.Amm

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