Liebe Mitbürger, angenommen, Sie gehen durch einen Supermarkt in Ahrensburg. Dort sehen Sie im Regal mit Süßwaren eine Reihe Schokolade. Und Sie haben Appetit, öffnen eine Tafel, brechen einen Riegel ab und verzehren ihn genüsslich. Die angebrochene Tafel legen Sie zurück und setzen Ihren Einkauf fort, so, als wäre nichts geschehen. Frage: Hätten Sie dabei ein schlechtes Gewissen…?
Falls Ihr Gewissen Sie plagt: Vergessen Sie es! Denn so, wie Sie den Supermarkt betrogen haben, genauso betrügt der Supermarkt Sie auch. Zum Beispiel im Regal der Schokolade: Hier finden Sie neben der Schokolade auch “Mikado King Choco”. Und daneben “ChocOlé” von DeBeukelaer. Und wenn Sie die Packungen kaufen und daheim öffnen, dann bekommen Sie das Gefühl: Hier war schon jemand dran und hat heimlich ein Drittel der Packung genascht – wenn Sie sich die Corpora delicti bitte mal anschauen wollen!
Das nennt man Mogelpackungen. Denn beide Verpackungen suggerieren dem Verbraucher, dass sie voll sind. Doch das Eichgesetz schreibt vor: “Fertigpackungen müssen so gestaltet und befüllt sein, dass sie keine größere Füllmenge vortäuschen.”
Also, liebe Ahrensburger: Wenn die Hersteller uns hinters Licht führen wollen, dann haben wir doch wohl das Recht, uns ein bisschen dagegen zu wehren, oder?! Notwehr ist schließlich erlaubt.
Und noch was Lustiges am Ende: Sowohl “Mikado” als auch “ChocOlé” stammen von ein und derselben Herstellerfirma, nämlich von deBeukelaer.
Hallo Herr Dzubilla,
das Prinzip der Mogelpackung ist bekanntermaßen nicht nur in Supermärkten zu finden, sondern auch in nahezu allen sog. öffentlichen Gebäuden und damit dort, wo man Mogelei eigentlich nicht vermutet.
Wer beispielsweise in Ihr Rathaus geht, kommt leider zu häufig ratlos wieder raus.
Wer etwa in ein Gerichtsgebäude geht und Gerechtigkeit sucht, kommt leider zu häufig entrechtet wieder raus.
Oder wer in einer Kirche einen Gottesdienst besucht, muss damit rechnen, völlig verwirrt wieder rauszukommen.
Lieber Herr Dzubilla, das ist eben das moderne Leben – nichts ist berechenbar, alles ist beliebig.
Unser Leben gleicht einer Wundertüte – in der auch nur Luft sein kann.
Und am Ende ist alles wunderbar.
HJL.Amm
Hallo, Herr Dzubilla,
Sie haben mich neugierig gemacht. Ich habe im Eichgesetz § 7 (2) nachgelesen. Aber was soll es. Wir einfachen Bürger werden überall ver…………. Auch auf dem Weinfest wurden Gläser und Becher nicht bis zum Eichstrich gefüllt. Günstiger war ohnehin, ganze Flaschen zu kaufen- trotz der Neige. Bier wird in aller Schnelle in den Becher gepladdert, so dass 1/3 des Becherinhaltes aus Schaum besteht. “Das setzt sich noch!” Ich habe aus Protest fünf Minuten gewartet. Der Pegel war dann immer noch einen Finger breit unter dem Eichstrich.
Wieso bekommen andere Gäste in Restaurant immer mehr Fleisch als ich auf den Teller????
Mit geeichten Grüßen
Wolfgang König
Hallo Herr Dzubilla,
und ich dachte, Sie hätten Süßwaren derzeit strikt zu meiden.
Aber wie auch immer, ich bin sicher, wenn Sie sich dieser halb beim Hersteller beschweren würden, bekämen Sie zur Antwort, dass das Packungsvolumen technisch bedingt sei und/oder der Konsument diese wertigere Warenpräsentation ausdrücklich wünsche.
Mit Mogelpackung und Eichgesetz hat das alles folglich überhaupt nichts zu tun.
Mit nachbarlichen Grüßen
Wolfgang Schrimpff
Lieber Herr Dr. Schrimpff –
in Sachen Diät: Die Sticks sind für meine jüngste Tochter, da sie nicht in den Rahmen meines Diätplanes passen. 🙂
Und zu den Verpackungen: Das eine ist die Meinung der Hersteller, das andere sind die Richtlinien der Gesetzgeber. In dubio ist eine dritte Meinung einzuholen, nämlich die des Richters.
Liebe Grüße übern Zaun
Harald Dzubilla