Am Samstag war MusicStorm am Schloss. Ich konnte nicht dabei sein, weil ich zu einer Geburtstagsparty eingeladen war. Umso aufmerksamer habe ich die Medienberichte über den Musik-Content gelesen, bei dem die Stormarn-Beilage vom Hamburger Abendblatt der “Medienpartner”, sprich: Werbehelfer, gewesen ist, der dafür sorgen sollte, dass möglichst viele Leute auf die Schlosswiese kommen.
Der “Medienpartner” berichtet heute über das Ereignis in einer Aufmachung, als hätte Ahrensburg den “Grand Prix Eurovision” veranstaltet. Und die Redaktion schreibt:
Auch der Nicht-Medienpartner, das Werbeportal ahrensburg24, hat über dasselbe (!) Event berichtet. Monika Veeh schreibt:
Wie gesagt: Ich war weder Ohren- noch Augenzeuge. Aber zwischen “mehr als 800 Besucher” und “immerhin 500 Fans” liegen 300 Nasen. Und das sind immerhin rund 40 Prozent weniger als der “Medienpartner” meldet!
Fazit: Sollte Monika Veeh richtig gezählt und die Stormarn-Beilage, der “Medienpartner”, falsch berichtet haben, dann wäre das eine unglaubliche Irreführung des Lesers. Und weil das so unglaublich wäre, kann ich es einfach nicht glauben.
Ich war dabei, habe die Zuschauer zwar nicht gezählt, tippe aber mehr auf 500. Vielleicht sind 300 wieder nach Hause gegangen, nachdem der Vertreter vom Sponsor Sparkasse vor den Auftritten auf der Bühne erklärt hatte, dass ihm die Musik, die dort gespielt werden soll, gar nicht gefällt, weil er selber lieber Abba hört? Wobei ich mich frage, wieso er die MusicStorm-Musik beurteilen kann, bevor er sie überhaupt gehört hat. Und die Interpreten haben ja auch verschiedene Stilrichtungen angeboten. Ich fands deshalb Kacke, was der Sparkassenonkel gesagt hat. Dann soll er doch Abba-Coverbands sponsern! ;(
Hallo, Herr Dzubilla,
auf die Schnelle, bevor ich nach Ahrensburg aufbrechen muss, um irgendwo noch einen Samstag-MARKT mit Reklame zu organisieren (wir haben wieder keinen bekommen – der liegt nun neben Reklamebündeln in einem Papier-Container), einen Hinweis über Zählung und Schätzung. Z.B. auf Booten zu Tauchausflügen werden von mehreren Besatzungsmitgliedern alle Passagiere, die vorher zum Stillsitzen aufgefordert wurden, per Hand-Zählautomaten angeklickt. Erst dann, wenn alle Zählergebnisse mit der ursprünglichen Zahl der Passagiere übereinstimmen, macht das Boot sich auf die Rückfahrt. Bei einer Schätzung ist man der subjektiven Willkür ausgesetzt. Die einen verharmlosen, weil sie gerne geringere Zahlen haben möchten, und die anderen übertreiben maßlos, weil ihnen sehr hohe Zahlen in den Kram passen. Haben Sie doch ein Einsehen mit den Veranstaltern.
Wer schätzt den die Zahl der Stadtfestbesucher? Ist das die Zahl der Menschen auf einem Quadratmeter des Rondeels mulipliziert mit der Veranstaltungsfläche (in Bruto oder in Netto?). Wie ist das mit der Anzahl von Mehrfachbesuchen an einem Tag und an allen drei Veranstaltungstagen? Ich meine, in solchen Angaben steckt sehr viel Phantasie der Veranstalter.
Mit abgezählten Grüßen
Wolfgang König
Das Stormarner Tageblatt schreibt heute wie folgt:
Wir sind um genau 19.55 Uhr durch den Eingang gekommen und mein Mann hat sich einen Coctail aussuchen dürfen, da er der 500ste!! Besucher war. Nach uns wurde es noch um einiges voller und die Veranstaltung ging bis 23 Uhr. Allerdings haben wir nicht “gezählt”, ob Menschen wiedergekommen oder neu hinzugekommen sind. Es wurden Armbänder verteilt.
Somit müssten die Leute am Eingangsbereich die definitiven Zahlen kennen, die sich normalerweise Journalisten besorgen sollten, bevor sie sich in Schätzungen verlieren.
Der Artikel des Stormarner Tageblattes lässt aus meiner Sicht eh den Schluss zu, als ob der Reporter nach relativ kurzer Verweildauer gegengen ist. Er spiegelt NULL die trotz des Wetters gute Stimmung des Abends und den Erfolg der Veranstaltung wieder!
Nach meiner Schätzung nicht mehr als 500. Das lässt sich auch an dem Video vom Hamburger Abendblatt erkennen. Und wenn man bedenkt, dass beim letzten Mal 2000 Zuschauer dort waren, dann war es diesmal ein Schlag ins Wasser. Es wäre zu überlegen, ob ein Medienpartner wie das Abendblatt wirklich passend ist für so eine Veranstaltung, die doch eher jüngere Leute anspricht, die keine Zeitung lesen. Jedenfalls meine Meinung.