“Klingelingeling, klingelingeling, hier kommt der Eiermann!”

Wir kennen das berühmte Beruferaten im Fernsehen („Welches Schweinderl hätten’S denn gern?“). Und wenn das Rateteam am Ende der Befragung nicht den Beruf des Gastes geraten hatte, dann bekam der das gefüllte Sparschwein von Robert Lemke. Warum ich das schreibe? Weil ein Gast aus Ahrensburg das gefüllte Sparschein garantiert abgeräumt hätte: Erich Lawrenz!

„Ha!“, werden Sie sofort rufen: „Den kenne ich doch, das ist der Manager des Einkaufszentrums in der Rampengasse!“ Und das ist falsch.

20140717_104444Zum einen ist das CCA kein Einkaufszentrum, sondern es tut nur so als ob. Denn ein Einkaufszentrum tritt in der Werbung als Einkaufszentrum auf und hat jeder Zeit einen Ansprechpartner für den Kunden vor Ort. Und zum anderen ist Erich Lawrenz auch nicht Manager dieses Einkaufshauses, sondern er ist: Eiermann.

Jawohl: Eiermann! Denn so, wie der Mann dort herumeiert, kann er nur der Eiermann vom CCA sein. Immer wieder verkündet er lauthals, wie erfolgreich das CCA ist. Kommt aber ein Besucher erstmals zum Eingang in der Großen Straße in das Haus, dann bekommt der erst mal einen Schreck und will auf halbem Wege wieder umkehren. Denn der Eingangsbereich ist seit vielen Monaten verwaist.

Aber es gibt noch einen zweiten Eingang, nämlich den in der Rampengasse. Dort wurden in den vergangenen Jahren diverse Läden auf- und wieder abgebaut. Zur Zeit stehen da hin und wieder Imbiss-Stände für Menschen, die keine Zeit haben, vernünftig zu essen. Oder fliegende Händler, die Stoffe verkaufen oder sonstwas. Und nun steht eine Wand dort, wo zuletzt ein Café gewesen ist – siehe die Abbildung! Dazu bekam ich von einem Leser vor Ort den folgenden Kommentar:

„Hallo Herr Dzubilla, nun gibt es seit neuestem eine Dauerwerbesendung mit Live-Monitor (siehe Anhang!) im Entree unseres hochgeschätzten CCA, die uns einlädt, schöner zu wohnen & gesund zu leben und dabei auch noch ‚be yourself’ zu sein. Wie das alles zusammenpasst, erschließt sich mir zumindest nicht auf Anhieb, ebenso wenig wie der Umstand, dass ich gleich am Eingang aufgefordert werde, das Ganze ‚nur 100 Meter von hier’ in der Großen Straße 12 und mithin weit außerhalb des CCA zu besuchen. Die Sinnhaftigkeit derartiger Werbung an diesem Platz können sicherlich nur Fachleute wie Sie ermessen.“

Meine Meinung: Mit solcher Stellwand will man, genauso wie mit der Stellwand im anderen Eingangsbereich, gähnende Leere zustellen und Misserfolge kaschieren. Wo schon die Läden im CCA nicht vor Kunden überlaufen, soll wenigstens der Eingangsbereich vorgaukeln, dass dort “Leben” ist, auch wenn sich das nur auf einem Monitor abspielt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. Juli 2014

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