Diana Wenninger hat mir geschrieben. Sie ist verantwortlich für Marketing bei Das AgenturHaus in Lübeck, wo man nach eigenem Bekunden “kreativ – professionell –einzigartig” arbeitet und das im sogenannten “Full-Service”. Und Frau Wenninger möchte gern Werbung im Full Service auf Szene Ahrensburg veröffentlichen für eine Messe der vornehmen Art in Hamburg. Deshalb schickte die Dame mir einen langen Werbetext und vermerkt dazu:
“Sollten Sie Bildmaterial benötigen, senden wir Ihnen auf Anfrage gerne welches zu. Zusätzlich stellen wir für Ihre Leser gerne 10 x 2 Eintrittskarten zur Verlosung bereit.”
Daraufhin habe ich mich für den Auftrag bei Frau Wanninger bedankt und gefragt, ob sie das als Anzeige unter “Werbung auf einen Klick” schalten möchte oder als PR-Beitrag, der als Werbung gekennzeichnet ist. Die Antwort der Dame: “Hallo Herr Dzubilla, wie Sie meiner E-Mail sicherlich entnehmen konnten, habe ich keinerlei Auftrag bei Ihnen ausgelöst – aber netter Versuch.”
Frage: Wie meint Frau Wenninger das mit “keinerlei Auftrag ausgelöst” und “netter Versuch”? Hat sie etwa gedacht, ich würde ihre Werbung gratis schalten? Oder mich mit Eintrittskarten bestechen lassen? Warum, um alles in der Welt, sollte ich das tun…?! Ich habe zurückgefragt, ob Frau Wenninger vielleicht mit ihrem Lübecker AgenturHaus gemeinnützig arbeitet und auch gerne ohne Gehalt. Eine Antwort habe ich (noch) nicht bekommen.
Und nun bin ich neugierig, welche Medien so dämlich sind und Werbung für eine Messe der gehobenen Art machen, bei der die Veranstalter richtig viel Geld verdienen möchten!
Wenn Zeitungen die “Pressetexte”, sprich: Schleichwerbung, gratis bringen, dann müssen sie sich nicht wundern, wenn mehr und mehr Redakteure brotlos werden. Natürlich arbeiten die Werbeagenturen nicht gratis für ihre Auftraggeber. Und die erzählen ihren Kunden: Sparen Sie das Geld für die Anzeigen, wir machen die Werbung über die Redaktion kostenlos!