Gerade bekam ich per E-Mail eine Einladung zur Ausstellung von Erich Rauschenbach im Cartoonmuseum Brandenburg. Der berühmte Cartoonist, über dessen Werke Millionen Menschen geschmunzelt haben und immer noch schmunzeln, feiert seinen 70. Geburtstag – herzlichen Glückwunsch!
Das erinnert mich noch lebhaft an den 7. Mai 2010. An diesem Abend wurde die Ausstellung von Erich Rauschenbach im Rathaus von Ahrensburg durch Bürgermeister Michael Sarach eröffnet. Als Vorsitzender des Vorstands der Kunstfreunde Ahrensburg hatte ich den Cartoonisten zu einer Ausstellung in unsere Stadt eingeladen. Und weil wir uns schon einige Jahre vorher kennengelernt hatten, kam der sympathische Künstler gern nach Ahrensburg.
Apropos “Kunstfreunde Ahrensburg e. V.”: Der Verein ruht. Dafür gibt es zwei Gründe. Zum einen: Die Kunstfreunde wurden im Jahre 1973 gegründet, und zwar von Karl-Heinz Scheuermann, dem Architekten des Ahrensburger Rathauses, der selber auch Künstler gewesen ist. Im Jahre 2003 ist Scheuermann im Alter von 82 Jahren gestorben. Die Kunstfreunde lebten zwar weiter, aber die Mitglieder waren zum größten Teil im Alter des Begründers; und als ich dann nach einer längeren Ruhepause des Vereins im Frühjahr 2007 eingetreten war und den Vorstand übernommen hatte, da habe ich nicht geahnt, dass es sich nur noch um zumeist passive Mitgliedschaften gehandelt hat. Zwar gab es nach der ersten und sehr erfolgreichen Ausstellung mit Bruno Bruni einige Neumitglieder, aber nicht genug, um den Verein finanziell am Leben zu erhalten. Und als ich dann zwei Jahre später beim Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss beantragt hatte, einen einmaligen Jahreszuschuss für die Ausstellungen im Rathaus in Höhe von 1000 Euro zu bekommen, wurde kurzerhand und ohne Diskussion entschieden: 500 Euro müssen reichen. Was bedeutet: Ich habe den Verein am Ende aus eigener Tasche finanziert.
Zum anderen: Im Juni 2011 machte ich mit den Kunstfreunden und dem Bürgermeister eine Benefizaktion im Rathaus: Wir versteigerten von Bürgern gestiftete Bilder, um den Erlös zu 100 Prozent an die Ahrensburger Tafel zu geben. Daraufhin schrieb ein geistiger Vollpfosten in seinem Internet-Blog sinngemäß, ich würde hier in Wahrheit mit dem Bürgermeister gemeinsame Sache machen und unter dem Vorwand mit der Ahrensburger Tafel das Geld in die eigene Tasche stecken.
Ich hatte daraufhin den Bürgermeister gebeten, gegen diesen widerlichen Pöbler juristisch einzuschreiten, damit die schwachsinnige Behauptung aus dem Internet verschwindet. Michael Sarach folgte meiner Bitte nicht, erklärte, dass es ihm egal sei, was über ihn im Internet veröffentlicht wird; und er würde nur einschreiten, wenn seine Mitarbeiter verunglimpft würden. Dass ich als Bürger verunglimpft worden war, kümmerte den Meister der Bürger nicht. Daraufhin habe ich ihm mitgeteilt, dass es vorbei ist mit den Kunstausstellungen der Kunstfreunde Ahrensburg e. V. im Rathaus, da ich den Verein fortan werde ruhen lassen. Kein Mitglied hat dem widersprochen. Und das ist der Stand bis heute.