Wow – es gibt doch wirklich noch gutherzige Menschen in unserer Stadt. Ein paar davon haben sich schon vor vielen Jahren zusammengefunden in einem Club, dem sogenannten Lions Club, der sich nach eigener Angabe besonders für Kinder und Jugendliche einsetzt. Und sie haben Geld gesammelt, die Löwen, um damit etwas Gutes zu tun für Kinder und Jugendliche. So verkünden sie nun stolz per Pressemitteilung, dass sie im Ahrensburger Herrenhaus ein Besucherzimmer finanziert haben mit den gesammelten Spendengeldern – donni, donni, aber auch! Und dazu gibt’s ein Foto mit zwei Lions und einer Schlossherrin.
Dieses Besucherzimmer im Ahrensburger Herrenhaus, das häufig als “Schloss” bezeichnet wird, können von nun an jeweils sechs bedürftige Kinder und Jugendliche besuchen. Und sie können dort Platz nehmen und aus dem Fenster rausgucken. Damit sind die Spendengelder sehr gut angelegt.
Und wenn die sechs Kinder dann hungrig aus dem Fenster schauen hinunter auf die Rasen, dann können Sie vielleicht mal wieder über 6000 blaue Fähnchen entdecken, die dort im Boden stecken. Und jedes dieser Fähnchen steht für ein hungriges Kind, das demnächst Platz nehmen darf auf einem der hochherrschaftlichen sechs Stühle im Besucherzimmer des Herrenhauses.
Zitate aus ahrensburg24: “Dank der Spende der Lions können wir nun einem immer wieder geäußerten Wunsch unserer Besucher erfüllen”, so Geschäftsführerin Dr. Tatjana Ceynowa. “Ein Ort zum Verweilen und Innehalten soll es werden, und wir hoffen, dass das neue Angebot gut angenommen wird.”
Ich wiederhole: Die Besucher haben den Wunsch “immer wieder geäußert”, und die Schlossherrin hofft, dass “das neue Angebot auch angenommen wird”! Was für wundervolle, klare Worte! Vermutlich sind sie gefallen am 1. April.
Ich würde gern ein Werk von Max Liebermann für den Besucherraum im Schimmelmann-Haus stiften. Nein, kein Bild, sondern einen Ausspruch im Rahmen. Und der lautet: “Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte!”
Wenn der Löwen-Klub wenigstens gesponsort und dabei geschwiegen hätte, statt dass die Herren sich mit Foto in den Blickpunkt stellen lassen, dann wäre hier vermutlich auch keine Kritik erfolgt. Aber nein, man wollte mal wieder zeigen, wie toll man
aussiehtdoch ist – mit dem Spendengeld anderer Leute, das man gesammelt hat. Frage: Warum hat man das Geld nicht für sinnvollere Dinge gegeben?