Heute früh las ich eine Anzeige vom Hoisdorfer Laden Teak & More. Das Besondere daran: Dieser Laden macht zum Frühlingsanfang ein Spielchen mit seinen Kunden: Sie bekommen u. a. ein Glas Eierpunsch und einen Würfelbecher mit drei Würfeln. Und während sie in der einen Hand ihren Eierpunsch halten, können sie mit der anderen Hand würfeln, wieviel Rabatt sie auf ihren Einkauf bekommen. Der Höchstrabatt beträgt dabei also 18 %, der mindeste Rabatt 3 %.
Die Idee dazu wurde nicht in Hoisdorf ersonnen, sondern sie kursiert schon eine ganze Weile im deutschen Einzelhandel. Solche Aktionen bedeuten: Preise sind Glückssache! Und das Preiswürfeln ist genauso spannend wie lustig – wenn man nicht gerade drei Einser würfelt.
Wie wäre es denn, wenn künftighin dauerhaft an jeder Ladenkasse im Handel ein Würfelbecher stünde? So, wie man auf einem orientalischen Basar die Preise ausdiskutiert, würfelt man sie dann hierzulande aus. Und wenn man eine/n nette/n Verkäufer/in gut kennt und eine Drei gewürfelt hat, dann drückt der/die vielleicht ein Auge zu und lässt noch einmal würfeln. Oder dreimal, je nachdem.
Natürlich werden viele Kunden die Würfelläden auch mit Ärger im Bauch verlassen, wenn sie eine 6 gewürfelt haben statt eine 18. Dennoch: Würfeln ist immerhin noch besser als Lotto spielen, denn dort gewinnen wir nur, wenn wir mindestens drei richtige Zahlen haben.
Postskriptum: Bei dieser Gelegenheit fällt mir ein, dass ich irgendwo noch drei Zauberwürfel habe. Bei denen fällt die 1 garantiert nach unten. Und nirgendwo in der Anzeige des Hoisdorfer Ladens steht, dass man nicht seine eigenen Würfel samt Becher mitbringen darf…!
Gestern las ich im Handelsblatt, dass die Druckerei Prinovis in Ahrensburg den Druckauftrag für den SPIEGEL verliert. Einer der Gründe: DER SPIEGEL wird im kommenden Jahr am Samstag erscheinen, und um bei der technischen Produktion etwas Zeit zu gewinnen, soll der Druck vom Tiefdruck auf das schnellere Offset-Verfahren umgestellt werden.
Prinovis ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Bertelsmann und Axel Springer. Das Volumen des Auftrags wird auf 20 bis 25 Millionen Euro pro Jahr geschätzt, so das Handelsblatt.
Das ist natürlich eine Hiobsbotschaft für Ahrensburg. Zuerst einmal für die Mitarbeiter von Prinovis. Und zum anderen für die Stadtkasse. Meiner Meinung nach wird die Druckerei Prinovis, die ja extra für den Druck vom SPIEGEL gegründet wurde, diesen Auftrag nicht verschmerzen können.
Heute ist Mittwoch, der 19. März. Und das ist ein denkwürdiger Tag. Denn heute vor sechs Jahren, also am Mittwoch, dem 19. März 2008, machte die damalige “Ahrensburger Zeitung” auf mit der Schlagzeile: “Muschelläufer: Umzug perfekt”. Und darüber stand: “Entschieden: CDU und WAB stimmen für Versetzung der Skulptur” – siehe die Abbildung!
Ahrensburger Zeitung vom 19. März 2008
Wenn wir heute über das Rondeel in Ahrensburg gehen, sehen wir blau. Denn wir müssen erkennen: Der Blaumann steht immer noch dort. Das ist schlimm, weil das Plastikmonstrum ein sichtbares Denkmal dafür geworden ist, dass Demokratie in Ahensburg aufhört, wenn die Genossen von der SPD das so wollen. Denn die SPD hat damals nicht dafür gestimmt, den Blödmann zu versetzen. Möglicher Grund: Die Genossin Pepper (SPD), damals Bürgermeisterin, war im Vorstand der Rotarier, die der Stadt den Plastikgebilde aufoktroyiert haben. Und in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende der Stadtverwaltung hat Pepper das Geschenk ihres Vereins eilfertig in Empfang genommen. Und sie hat einen Vertrag mit dem Künstler unterzeichnet, ohne dass Stadtjurist Reich davon Kenntnis erhalten, geschweige denn, den Vertrag überhaupt juristisch geprüft hat.
Dann ging die Blaufrau in den vorzeitigen Ruhestand. Und ihr Genosse Sarach (SPD) kam, sah und kriegte, nämlich den Auftrag, den Beschluss der Stadtverordneten umzusetzen. Daran arbeitet er bis heute. Tag für Tag und Woche für Woche und Monat für Monat und Jahr für Jahr. Auf meine Fragen nach dem Stand der Versetzungsarbeiten bekomme ich nur ausweichende Antworten. Und die Stadtverordneten schweigen – sowohl die von der CDU als auch die von der WAB. Und die von der SPD sowieso. Und die Grünen, die ja im Allgemeinen gegen unnötiges Plastikmaterial in der Umwelt eingestellt sind, halten sich hier völlig raus.
Zur Erinnerung: Mein Ordner mit 1.600 Unterschriften für die Entfernung der Plastikfigur vom Rondeel liegt im Archiv der städtischen Verwaltung…!
Was kennzeichnend ist für die Ahrensburger Politik, das ist die Tatsache, dass die wichtigsten Entscheidungen für die Stadt in einem Stall getroffen werden. Denn in einem Stall befinden sich normalerweise Schweine, Pferde und Rinder, weshalb die Politik in Ahrensburg genauso saumäßig ist wie häufig auch zum Wiehern und nicht selten an Rinderwahnsinn denken lässt.
Ich schreibe das aus gesehenem Anlass. Und diesen Anlass können Sie selber sehen, nämlich hier:
Was bedeutet das? Es bedeutet, dass Bürgermeister und viele Stadtverordnete sich spätestens jetzt in den eigenen Arsch beißen müssen! Denn wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann hätte die Stadt das gesamte Erlenhof-Gelände vor gar nicht langer Zeit noch für schlappe 3 Millionen Euro zurückkaufen können. Und wenn man bedenkt, dass der Investor LEG heute für eine “Parzelle” schon über die Hälfte dieser Summe kassieren will und wird, dann kann man sich leicht ausrechnen, wie dämlich der Entschluss gewesen ist, das Erlenhof-Grundstück aus der Hand zu geben.
Nein, liebe Mitbürger, das ist keine Erkenntnis, die ich heute gewonnen habe – darüber habe ich auf Szene Ahrensburg schon aufmerksam gemacht, als Stadt & Politik noch alles hätten besser machen können.
Nun müssen wir Bürger für den Erlenhof blechen, obwohl die Stadt daran hätte verdienen können. Aber Letzteres war ja bewusst nicht gewollt, denn sonst hätten die Bürger natürlich Jörn Schade (CDU) zum Bürgermeister gewählt und nicht Michael Sarach (SPD).
Immer wieder bin ich genauso erstaunt wie verblüfft, wenn ich von der Stormarn-Redaktion des Hamburger Abendblattes über Kriminalfälle informiert werde, wo im Foto gleich der Täter gezeigt wird, während die Polizei noch nach diesem fahndet.
Der Fotograf vom Hamburger Abendblatt stand dem Täter gegenüber – oder was…?
Auch heute lesen wir online, dass Jugendliche mit Schusswaffe einen Pizzaservice in Reinbek überfallen haben. Und im Bilde wird uns nicht nur die Tatwaffe präsentiert, sondern auch der Täter höchstselbst – allerdings nur schemenhaft angedeutet.
Klein unter dem Bilde ist vermerkt: “Einer der Jugendlichen bedrohte die Inhaberin mit einer Schusswaffe”. Und in Klammern dahinter lesen wir kleinlaut in Klammern: “Symbolfoto” und fragen uns: Was soll dieser Quatsch mit den ständigen Symbolfotos?! Damit wird den Lesern etwas vorgegaukelt, was die Redaktion gar nicht hat, nämlich aktuelle Bilder vom Tatort oder gar vom Hergang der Tat.
Aktuelle Pressefotos sind aktuelle Pressefotos. Und Archivfotos sind olle Kamellen. Auf letztere kann eine Redaktion gern zurückgreifen, wenn sie etwas veranschaulich darstellen will oder einen Beitrag illustrieren möchte. Aber welchen vernünftigen Grund gibt es, den Leser in die Mündung einer Schusswaffe blicken zu lassen, die mit der Tat überhaupt nichts zu tun hat…?!
In der Tagesordnung für die nächste Stadtverordneten-Versammlung, die am kommenden Montag im Marstall stattfinden wird, steht unter TOP 15 Folgendes: „Anfrage der FDP-Fraktion zur zukünftigen Zustiftung der Schlossstiftung unter Berücksichtigung der Genehmigung des Haushalts 2014“. Und das Merkwürdige daran: Der Bürger findet dazu auf der Homepage der Stadt keine Anlage, um zu erfahren, was denn wohl der Hintergrund dieser Anfrage sein könnte.
Beim Blogger Dzubilla erweckt so etwas Neugier, zumal dieser Bürger ohnehin von Natur aus neugierig ist (Tierkreiszeichen Zwillinge!). Was also lag näher, als dass ich mich darüber informiere, was die FDP denn wohl am Montag in ihrer Anfrage fragen wird. Und weil vielleicht die Eine oder der Andere von Ihnen genauso neugierig ist wie ich – bitte, hier ist die Anfrage von Thomas Bellizzi, Fraktionschef der FDP in der Ahrensburger Stadtverordneten-Versammlung:
“Anfrage der FDP-Fraktion für die Stadtverordnetenversammlung
Stadtverordneten-Versammlung am 26. August 2013 im Marstall: Von oben herab wischt Bürgermeister Michael Sarach die Bedenken von FDP-Fraktionschef Thomas Bellizzi zur Seite! Frage: Sieht die Situation hier im Bilde nicht aus wie Schüler, die vor dem Herrn Lehrer sitzen…?
In der Stadtverordnetenversammlung vom 26. August 2013 wurde von einigen Fraktionen der Vorschlag gemacht, neben der Bezuschussung des laufenden Betriebes auch an der Zustiftung der Schlossstiftung festzuhalten. Die FDP hat diese Idee grundsätzlich vor dem Hintergrund der schlechten finanziellen Ausstattung begrüßt. Zusätzlich hat die FDP-Fraktion darauf hingewiesen, dass das Innenministerium Zustiftungen nur unter der Voraussetzung eines ausgeglichenen Haushaltes genehmigt. Dies ist bis dato nicht der Fall, darauf hatte die FDP-Fraktion ausdrücklich hingewiesen. Der Bürgermeister hat daraufhin der FDP-Fraktion völlige Unwissenheit vorgeworfen und sich auch im Ton vergriffen. Dazu wird der Bürgermeister sinngemäß in der Stormarn-Ausgabe des Hamburger Abendblattes zitiert, dass die rechtlichen Bedenken von Fraktionschef Thomas Bellizzi unnötig seien.
Tatsächlich hat das Innenministerium als kommunale Aufsicht im Zusammenhang mit der Genehmigung des Stadthaushaltes 2014 Anfang März des Jahres ausdrücklich darauf hingewiesen, dass eine Genehmigung für eine Zustiftung nicht in Aussicht gestellt wird (§ 89 Absatz 3 Ziffer 3 Gemeindeordnung), solange die Stadt nicht für drei aufeinanderfolgende Jahre einen ausgeglichenen Haushalt aufweist und den Bürgermeister eindringlich ermahnt sicherzustellen, dass sie nicht erfolgt. Vor diesem Hintergrund stellen wir folgende Fragen:
1. Wie ist der Bürgermeister zu seiner rechtlichen Einschätzung gelangt und hat er diese mit dem Stadtjustiziar rückgekoppelt?
2. Welche Konsequenzen zieht der Bürgermeister aus seiner offenkundig falschen rechtlichen Einschätzung (einschließlich persönlicher Fortbildung)?
3. Wie wird der Bürgermeister künftig mit Hinweisen bzw. Warnungen aus den Reihen der Stadtverordneten umgehen?
4. Wie soll die Schlossstiftung nach Ansicht der Verwaltung jetzt auf gesunde Füße gestellt werden?
5. Wie beurteilt die Verwaltung die Vertragslage hinsichtlich der Zustiftungen vor dem Hintergrund der Aussage des Innenministeriums?
6. Welche Maßnahmen wird der Bürgermeister ergreifen, um die – nicht nur – für eine Zustiftung notwendigen ausgeglichenen Haushalte (für drei Jahre in Folge) zu realisieren?
7. Beabsichtigt der Verwaltungschef, seine unglücklichen öffentlichen Einlassungen gegenüber einem Stadtverordneten (s.o.) in angemessener Form zurückzunehmen? Wenn ja, wie? Wenn nein, warum nicht?“
Da diese Anfrage von Thomas Bellizzi dem Bürgermeister bereits vorliegt, hat Michael Sarach noch bis zum Montag ausreichend Zeit, über eine Antwort nachzudenken.
Gestern hatte ich Küchendienst. Es gab Gambas in Olivenöl mit reichlich Knoblauch und Chili. Dazu aßen wir italienisches Brot und tranken spanischen Rotwein. Das alles wird Sie vermutlich nicht sonderlich interessieren, weshalb ich heute noch einmal in die Küche gegangen bin, und zwar für Sie und in die Gerüchteküche von Ahrensburg.
Ein Küchenjunge (siehe Abbildung!) berichtete mir, dass sowohl VW als auch Audi nun doch in Ahrensburg bleiben wollen und deshalb beabsichtigen, an der Umgehungsstraße zu bauen. Darüber berichtet die örtliche Presse mit keinem Sterbenswörtchen, obwohl es diesbzüglich im Rathaus ziemlich heiß hergehen soll .
Offenbar heimlich, still und leise sind mehrere Baugenehmigungen ausgesprochen worden. So brodelt die Gerüchteküche. Oder habe ich das missverstanden? Am Kornkamp, auf dem Feld zwischen Beimoorweg und Springer, waren Vermesser am Aufmessen. Für dieses Feld hatte Springer ein Vorkaufsrecht. Dieses Recht ist 2013 offenbar ausgelaufen. Der Eigentümer soll laut Vermesser nun an einen Investor verkauft haben. Angeblich soll dort als „Bauhaus“ der größte (!) Baumarkt Norddeutschlands entstehen. Hinzu soll ein McDonald’s Drive In und eine große Outlet-Halle (Kleidung, Schuhe usw.) kommen.
Die Verhandlungen über die Baugenehmigungen haben vermutlich wieder nicht öffentlich stattgefunden und waren so geheim, dass die Politik sie vergessen hat. Und die Presse wird erst bei den Grundsteinlegungen mit Bürgermeister Michael Sarach davon erfahren – ähnlich wie beim gegenüberliegenden Getränke-Markt.
Der neue Bauamtsleiter Ulrich Kewersun erteilt allen Interessenten sicherlich gerne Auskunft. Er gehört zu den Spitzenkräften im Rathaus, die Szene Ahrensburg nicht heimlich lesen müssen, sodass er auf diese Weise informiert ist aus der Küche der Gerüchte und zur Erleuchtung beitragen kann. Ich wünsche guten Appetit!
Eigentlich wollte ich ja gar nicht hingegen zum angeblich 700. Geburtstag von Ahrensburg, aber da es heute ohnehin geregnet hat…
Scherz beiseite! Natürlich war ich neugierig, was die Stadt mit vielen, vielen Helfern dort auf die Beine gestellt hat, um 700 Jahre Ahrensburg zu dokumentieren. Am Marstall angekommen, wollte ich aber schon wieder umdrehen, denn ich sah sofort: Hier wurde ein Anschlag verübt, und zwar per Plakat, wenn Sie sich die nebenstehende Abbildung mal anschauen wollen! Das ist der offizielle Eingangshinweis auf die Ausstellung. Gruselig, oder…?!
Drinnen wars freundlicher. Die zahlreichen Gäste wurden am Eingang per Handschlag begrüßt von Bürgervorsteher Roland Wilde und Bürgermeister Michael Sarach. Sie waren auch die beiden ersten Redner, auf die Landrat Klaus Plöger folgte, der den Ahrensburgern erklärte, dass der Kreis schuldenfrei ist, weshalb man in der größten Stadt von Stormarn nicht alles so negativ kommentieren soll. Klingt unheimlich logisch, oder?
Christian Schubbert von Hobe, Stadtverordneter und Vorsitzender vom Bildungs- Kultur- und Sportschuss, begrüßte die Gäste und lobte die Initiatoren für deren Arbeit, die zum größten Teil ehrenamtlich erfolgt ist. Eine Einführung in die Ausstellung gab Dr. Angela Behrens, Leiterin vom Stadtarchiv Ahrensburg, die auch den unzähligen Helfern noch einmal ihren Dank aussprach. Und dann konnten die Gäste gruppenweise in die Ausstellung gehen, wo die wichtigsten (und auch unwichtige) Stationen der Ahrensburger Geschichte präsentiert werden. Hierzu wurde die Halle in einzelne Kabinette umgebaut, und der Besucher wird von der Fülle des zusammengetragenen Materials erschlagen.
Ich will nichts vorwegnehmen – schauen Sie sich die Ausstellung bitte selber an, was ich auch noch einmal in Ruhe machen werde. In meinen Augen wären weniger Exponate mehr gewesen, aber das kann jeder Besucher für sich selbst entscheiden. Die Ausstellung geht noch bis zum 29. Juni 2014. Die Galerie im Marstall ist geöffnet freitags von 14.00 bis 17.00 Uhr und samstags und sonntags von 10.00 bis 17.000 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden werden nicht abgelehnt 😉 .
Postskriptum: Und was meldet die Praktikanten-Redaktion am Sonntag in der Stormarn-Beilage? Wir erfahren, dass die Ausstellung “in der Remise des Marstalls” stattfindet. Da werden die Leser aber lange suchen müssen:
Vor ein paar Wochen machte ich an dieser Stelle den Vorschlag, die Front der Stadtbücherei dazu zu benutzen, auf die 700 Jahre Ahrensburg hinzuweisen, statt dass man dort weiterhin Reklame macht für Veranstaltungen im Marstall, die schon Wochen zuvor über die Bühne gegangen sind. Und nun sehe ich das Resultat meiner Anregung – siehe die Abbildung!
Ich weiß nicht, welcher Volltrottel dieses Plakat gebastelt hat, das man gar nicht als Plakat bezeichnen kann. Denn ein Plakat ist plakativ. Das dort an der Stadtbücherei hingegen ist so dilettantisch, dass es in den Augen schmerzt. Und darum wirkungsvoll wie der Pups einer Marktfrau auf dem Rathausplatz.
Schon seit ewiger Zeit habe ich den Verdacht, dass Plakate der Stadt Ahrensburg ausnahmslos von Nichtskönnern gefertigt werden. Ich erwarte vom Bürgermeister nicht, dass er was von Werbung versteht. Aber wenn er schon keinen gesunden Menschenverstand zwecks Beurteilung hat, dann sollte zumindest einer seiner Mitarbeiter ihn darauf aufmerksam machen, dass das Blow-up-Poster dort absolut daneben ist.
Womöglich hat Michael Sarach es sogar eigenhändig gestaltet. Genauso wie er auch für seine privaten Wände keinen Maler beauftragt sondern selber den Pinsel in die Hand genommen hat. Dass dabei leicht eine Wandschmiererei entstehen kann, beweist der obige Anschlag auf die Stadtbücherei. Grottenmäßig.
Der Vorstand vom Förderverein zur Rettung der Sankt Johannes Kirche und der Vorstand vom Kirchengemeinderat führen bekanntlich Gespräche, damit die Sankt Johannes Kirche wieder geöffnet wird. Obwohl der Bauzaun noch immer vor dem geschlossenen Gotteshaus steht (!!!), präsentierten sich die Gesprächsteilnehmer der Öffentlichkeit gegenüber lächelnd nebeneinander in friedlicher Eintracht. Angeblich gibt es jetzt eine „Vereinbarung“ zwischen den beiden Vorständen. Das Wundersame ist: Dem Verein gehören nur rund 100 Mitglieder an. Die Kirchengemeinde, die das betrifft, besteht aus rund 13.000 Mitgliedern.
Was ein privater Verein und der kirchliche Gemeinderat als „Vereinbarung“ zu Papier gebracht haben, soll angeblich von beiden Seiten als machbar eingestuft werden. Wie aber denken die 13.000 Gemeindemitglieder über eine „Vereinbarung“, die bis jetzt geheim ist? Wann wird eine Gemeindeversammlung einberufen, um über irgendwelche “Vereinbarungen” abzustimmen? Wer oder was legitimiert den Verein überhaupt, mit dem KGR über Bedingungen zu verhandeln, die wir Kirchenmitglieder gar nicht kennen? Mich als Gemeindemitglied hat dazu niemand befragt. Und das macht mich misstrauisch. Und der Bauzaun spricht eine eigene Sprache, die mich an die Krim erinnert, wo eine Abstimmung unter dem Druck von Panzern stattfinden soll. Auch das Gemeindehaus mit den Toiletten, das ja wohl Bestandteil der „Vereinbarung“ sein muss, ist immer noch verriegelt. Und Ostern steht vor der Tür – im wahrsten Sinne des Wortes.
Postskriptum: Sollte in der besagten „Vereinbarung“ enthalten oder offen gelassen sein, dass Frau Botta – ja, Frau Botta! – eventuell in einer wiedereröffneten Sankt Johannes Kirche predigen darf, dann werde ich neue Anschläge verüben, und zwar an der Kirchentür.