Der Ahrensburger Zar und Zimmermann

Die Stadt Ahrensburg hat keinen Pressesprecher. Stattdessen beschäftigt die Verwaltung einen Zimmermann. Der leitet die „Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“, ist quasi der Presse-Zar von Ahrensburg. Ein Halbtagsjob? Ich denke nein. Sondern ein Stundenjob. Pro Woche. Und würde Andreas Zimmermann als Öffentlichkeitsarbeiter in einem kleinen Dorf in Gallien leben, dann würde er dort den Namen tragen: Tutnix.

Andreas Zimmermann gibt dann und wann einen Kommentar in der örtlichen Presse ab. Zumeist sind seine Worte gestaltungsoffen, sprich: nichtssagend neutral. Und Herr Zimmermann informiert die Presse. Szene Ahrensburg dagegen hat vom Presse- und Öffentlichkeitsarbeiter Zimmermann in über fünf Jahren noch nicht einen einzigen Kommentar erhalten auf öffentliche Berichte. Weil Herr Zimmermann offenbar glaubt: „Ein Blog ist kein Medium. Und als amtlicher Mitarbeiter muss ich nur dort antworten, wo ich Bock drauf habe.“

kuppel_gegenlicht_grossLanger Rede kurzer Sinn: Der Deutsche Bundestag akzeptiert ab sofort Blogger als Reporter. Was meint: Zwei Blogger sind jetzt dauerhaft als Berichterstatter aus dem Parlament zugelassen. Auch die Bundespressekonferzenz nahm sie nach längerem Streit als Mitglieder auf. Das berichtet ZEIT.ONLINE.

Die beiden Blogger, die zufälligerweise auch – genauso wie ich – Journalisten sind, stehen nun auf der Liste der in Bundestag und Bundespressekonferenz zugelassenen Journalisten. Hierzu ZEIT.ONLINE: „Verschiedene Blogger hatten Anfang des Jahres versucht, eine solche Akkreditierung zu beantragen. Nach den Regeln des Bundestages muss der Betreffende dazu vor allem eine Bedingung erfüllen, er muss regelmäßig über die Bundespolitik berichten.“

Schlussfolgerung: Ich berichte regelmäßig über die Stadt Ahrensburg und die städtische Politik. Und wenn Andreas Zimmermann und/oder Bürgermeister Michael Sarach es nicht für nötig halten, mich  über Vorgänge in der Stadt zu informieren, dann haben die beiden Buben womöglich keine Ausreden keine Informationen für mich. Und bei der Stormarn-Beilage oder dem MARKT läuft der Öffentlichkeitsarbeiter Zimmermann nicht Gefahr, dass seine Aussagen hinterfragt oder gar kommentiert werden.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 14. März 2014

13 Gedanken zu „Der Ahrensburger Zar und Zimmermann

  1. Thomas J. aus A.

    Meine Meinung : Sie äußern regelmäßig Ihre recht subjektive Meinung über die Stadt Ahrensburg und die städtische Politik in einem privat betriebenem Blog, wobei Meinungen, Vermutungen, Unterstellungen und Fakten mitunter fröhlich gemischt werden. Das unterscheidet Ihre Veröffentlichungen von denen anderer Medien. Das Pressesprecher und Bürgermeister der Stadt Ahrensburg wenig Lust haben sich im Internet auf solchen Platformen mit allen möglichen Äußerungen bezüglich Stadt und städtischer Politik auseinanderzusetzen kann ich daher verstehen, auch wenn ich gerne hin- und wieder deren offizielles Statement zu bestimmten Äußerungen lesen würde.

    Des weiteren sind Sie doch in der Vergangenheit mitunter zu Einwohnerversammlungen und ähnlichem erschienen, und dort hat man Ihnen doch – zumindest teilweise- Ihre Fragen beantwortet und zu Ihren Anfragen Stellung bezogen, somit können Sie zumindest nicht behaupten das von offizieller Stelle niemand mit Ihnen reden würde. Oder sehe ich das falsch ?

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Ja, das sehen Sie falsch. Und ich weiß nicht, in welche Klasse auf welcher Schule Sie gerade gehen, Thomas J. aus A., aber ich weiß: Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion müssen Sie noch tüchtig üben und speziell die “das”-und-“dass”-Regel. Oder im subjektiven Klartext ausgedrückt: Kein Kommentator in diesem Blog schreibt so falsches Deutsch wie Sie.

      1. Sabine Heinrich

        Oha, Herr Dzubilla –
        aber – wo Sie Recht haben, haben Sie R/recht!
        Meine roten Kulis (womit nicht chinesische Sklaven gemeint sind) überlasse ich Ihnen sehr gern – ich weiß leider nicht, wie man sie im Internetz anwenden könnte, sonst wären sie schon längst leer geschrieben.
        Ein erholsames Wochenende wünsche ich Ihnen!

  2. Anne Frey

    Lieber Herr Dzubilla,
    Ihre Berichte aus den Gremien der kommunalen Selbstverwaltung, insbesondere aus der Stadtverordnetenversammlung und dem Bauausschuss , sind immer sehr viel schneller und weitaus detaillierter als die Berichterstattung der Stormarnbeilage . Oft werden in der Stormarnbeilage und im MARKT nur die Statements einzelner Stadtverordneter paraphrasiert und aneinandergereiht , und fertig ist der Bericht. Das ist hochgradig langweilig und dient nicht dazu, den Bürgern die Zusammenhänge der Lokalpolitik verständlich zu machen und das Interesse an Kommunalpolitik zu wecken. Es fehlen Hintergrundberichte und eine kritische Auseinandersetzung mit Entscheidungen , die für die Stadtentwicklung wichtig sind, wie z.B. über das Neubaugebiet Erlenhof und die Neubebauung des Klinikgeländes an der Manhagener Allee.
    Presse sollte ein breites Meinungsspektrum abdecken, egal, ob die Berichte und Kommentare den Entscheidungsträgern gefallen oder nicht. Von daher sollte das Rathaus sich darüber freuen, dass sich mit Szene-Ahrensburg die Presselandschaft in Ahrensburg endlich ein Stück mutiger und erfrischend anders darstellt, als wir dies bislang gewohnt waren.
    Viele Grüße
    Anne Frey

  3. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    auch, wenn Sie meinen, dass Herr Zimmermann nur wenige Wochenstunden als Pressesprecher tätig ist, hat er für den Rest seiner Wochenarbeitszeit sicherlich andere wichtige Dinge zu tun.
    Ich habe nun keine Lust, groß zu recherchieren, was der Unterschied zwischen Journalist und Reporter ist, aber ich schätze, dass ein Journalist Zugetragenes und Wahrgenommenes kritiklos aufnimmt und für sein Blatt publiziert und dass ein Reporter tiefgründig recherchiert und kritikvoll bloßstellt (Spiegel, Szene) bevor er schreibt. Haben der MARKT und die Beilage jemals Kritik am Ahrensburger Geschehen geäußert (außer in Form von Leserbriefen)? Hat man dort Mängel erkannt und verfolgt? Beide haben auch mit Frau Pepper herumgeschmust.
    Schriftliche Anfragen an den Bürgervorsteher müssen schriftlich beantwortet werden.
    Sicherlich ist neben Ahrensburg 24 auch noch ein Platz für Szene Ahrensburg frei. Sie brauchen nur etwas aufzurücken. Vereint macht stark.
    Frau Heinrich ist wohl Lehrerin – wegen ihrer viele roten Kulis. Aber mit Kulis auf der Mattscheibe korrigieren???? Nehmen Sie Edding-Stifte für Wäsche- Markierung. Die geben keine Riefen und Sie können Fehler noch in zehn Jahren nachweisen.
    Aber wer begeht keine (Flüchtigkeits-) Fehler? Selbst einem Herrn Dzubilla sind diese unterlaufen.
    Wenn kleine Flüchtigkeiten im Text in Rot gekennzeichnet würden, hieße das, jemanden über die Ahrensbburger Stadtgrenzen hinaus, bis nach Timbuktu, an den Prtanger stellen.
    In Hamburg lernen Kinder schreiben, wie sie sprechen.
    Und in Frankreich soll eine sehr eigenwillige Rechtschreibung bestehen.
    Mit informativen Grüßen
    Wolfagang König

  4. Wolfgang Schrimpff

    Hallo Herr Dzubilla,
    liegt es möglicherweise daran, dass Sie bei der „Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ bisher noch nicht untertänigst um Akkreditierung als Journalist ersucht haben?
    Noch sind Sie bei den Verantwortlichen lediglich als in Stadtverordnetenversammlungen regelmäßig und zuweilen lästig fragender Bürger Dzubilla bekannt. Denn Ihre auf „Szene Ahrensburg“ veröffentlichten Arbeitsproben können ob des im Rathaus vermeintlich bestehenden Leseverbotes dort noch gar nicht an geeigneter Stelle zur Kenntnis gelangt sein.
    Also, ich empfehle, erst einmal einen ebenso form- wie fristgerechten Akkreditierungsantrag bei Zar und/oder Zimmermann gegebenenfalls unter Beifügung einer beglaubigten Kopie Ihres Presseausweises zu stellen. Dann wird sicher alles gut.
    Mit nachbarlichen Grüßen
    Wolfgang Schrimpff

  5. Adalbert S.

    Lieber Herr Dzubilla,
    Der Sprung von der feudalistischen Schimmelmannzeit ins 21. Jahrhundert scheint bei den Spitzen des Ahrensburger Rathauses immer noch nicht restlos vollzogen. Wie putzig,: Der Bürgermeister schreibt seinen Mitarbeitern vor, was sie zu lesen haben im Rathaus. So etwas gab es eigentlich nur in der Zeit vor der Französischen Revolution, und die ist nun auch schon über 200 Jahre alt .
    Adalbert S.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Hallo Adalbert S.! Wozu ich allerdings erwähnen muss: Szene Ahrensburg wird im Rathaus sehr intensiv gelesen. Allerdings kommentarlos. Was wiederum zeigt: Man ist dort ausnahmslos zufrieden mit meinen Beiträgen, denn sonst würde man ja widersprechen.

  6. Adalbert S.

    Hallo Herr Dzubilla,
    Ach so ist das, die Rathausmitarbeiter lesen fleißig Ihren Blog und schweigen stille. Was für ein merkwürdiger Laden ! Vielleicht gibt es dort eine Schweigezulage für verdiente Mitarbeiter !
    Schöne Wochenendgrüße
    Adalbert S.

  7. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    nun habe ich nicht Journalismus und Germanistik studiert, aber ich lese viele Zeitungen, Zeitschriften usw..
    Brücken kann ich nicht selber bauen, aber ich weiß, was Brücken sind. Ich habe bei den Pfadfindern (Stamm Inka) im Tunneltal Brücken über den Hopfenbach errichtet. Bei der Bw habe ich Brücken trocken und life errichtet. Bei der Telekom habe ich Kabelkanal-Brücken bis zu 50 Metern Spannweite über Tiefbau-Baustellen mit Statikern geplant und mit Firmen errichtet.
    Nun hatte ich Ihnen als Fachmann die Frage gestellt, was der Unterschied zwischen Jourmalisten und Reportern ist. Nun kommen noch die Kolumnisten zur Fragestellung hinzu. Sie sind der Antwort ausgewichen und haben mir mein Unwissen vorgeworfen. Muss ich jetzt mit Zeitaufwandt googlen?
    Ein Beweis, dass nicht nur Schulkinder schreiben wie sie sprechen, ist das Wort “deletantisch” im jüngsten Blog.
    Mit stürmischen Grüßen
    Wolfgang König

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Lieber Herr König, der Unterschied zwischen Journalisten und Reportern ist, dass Reporter auch Journalisten sind, Journalisten aber keine Reporter sein müssen. Und sowohl Journalisten als auch Reporter können genauso Kolumnisten sein wie Brückenbauer sich als Kolumnisten betätigen können, nämlich dann, wenn sie eine (regelmäßige) Kolumne schreiben.

      Ich wünsche Ihnen ein paar Sonnenstrahlen im Sturm!
      Harald Dzubilla

      PS: Vielen Dank für den Hinweis auf meinen Tippfehler – schon korrigiert. Soll ich Ihren “Zeitaufwandt” auch berichtigen…?

  8. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    vielen Dank für Ihre Aufklärung. Zeitaufwand(t) war ein provozierender, begleitender Spaß. Ich meine, nur Verwandtschaft wird mit “dt” geschrieben, weil diese so kompliziert ist. Das ist wie mit dem Thron (des Kaisers Wille). Aber wenn Sie die Möglichkeit der Korrektur eingehender Kommentare haben, warum tun Sie es dann nicht? Bringt das Vorführen Spaß? Greifen wir uns gegenseitig unter die Arme!
    Mit frühsommerlichen Grüßen
    Wolfgang König

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