Anzeigenblatt Markt: Altes aus der Holzdruck-Zeit

Unbenannt-1Am 20. Februar 2014 fand in der Stadtresidenz von Ahrensburg eine Veranstaltung statt. Gestern, also am 12. März 2014, brachte der MARKT den nebenstehenden Beitrag: „Der Zauber der Fächersprache“. Was bedeutet: Zwischen dem Ereignis und dem Bericht liegen genau 20 (zwanzig) Tage.

Womit ich auf den MARKT als solchen zu sprechen komme. War das Anzeigenblatt früher mal fast wie eine Lokalzeitung und hat der Stormarn-Beilage häufig den Rang in der lokalen Berichterstattung abgelaufen, so ist das Blatt nach dem Verkauf so etwas wie eine Gartenlaube für Rentner, die keinen Internet-Anschluss haben. Viele Beiträge sind alt. Und Ahrensburg findet in der Berichterstattung – besonders was lokalpolitische Beiträge betrifft – mehr oder weniger am Rande statt, von kritischer Ausrichtung gar nicht zu reden.

Bildschirmfoto 2014-03-12 um 21.11.04Klar, ein Anzeigenblatt platziert seine redaktionellen Beiträge um die Anzeigen herum. Beim MARKT bekomme ich allerdings das Gefühl, dass das bedruckte Zeitungspapier nur als Verpackung für die Werbeprospekte von Großmärkten dient. Diese Prospekte aber könnten die Werbung treibenden Läden auch ohne MARKT in die Briefkästen der Häuser stecken lassen.

Ein Anzeigenblatt kostet den Leser nichts, weil die Inserenten dafür bezahlen. Und einem geschenkten Gaul, so weiß der Volksmund, guckt man nicht ins Maul. Aber man hat auch schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen – wenn man sich zum Beispiel anschaut, dass an Briefkästen in der Stadt der Hinweis angebracht ist, dass die Bürger keinen MARKT mehr haben wollen. Die nebenstehenden Beispiele sind allerdings rein zufällig und nur in einer Straße gefunden worden.

Im Zeitalter des Internets sind Zeitungen nur noch bedrucktes totes Holz. Und deshalb müssen die Redaktionen sich etwas einfallen lassen, um sich gegen die aktuelle Online-Berichterstattung zu behaupten. Beim MARKT scheint man das noch nicht begriffen zu haben. Und das WOCHENBLATT? Das habe ich schon seit Monaten nicht mehr bekommen. Gibt es das eigentlich noch…?

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. März 2014

2 Gedanken zu „Anzeigenblatt Markt: Altes aus der Holzdruck-Zeit

  1. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    nach dem Besitzer- und dem personellen Wechsel in der MARKT-Redaktion ist es nicht mehr so wie früher.
    Wir legen nun mehr Wert auf die vielen Reklamebeilagen als auf die Zeitungshülle. Die Hülle zerreißt ohnehin, wenn sie mit der dicken Reklame in den Zeitungsschlitz gepfropt wird. Der MARKT ist samstags dicker als die Welt am Sonntag. Leider gibt es den MARKT, wenn er nicht geliefert wird, bei der Redaktion und im CCA nur ohne Reklame. Die ist aber nun das Wichtigste am MARKT.
    Das Wochenblatt gibt es noch immer – aber mehr oder weniger sporadisch an der Haustür oder im Gebinde abgepackt in der Wallachei oder im Papier-Kontainer. Das Rathaus (größere Stückzahl) und die Innenstadt erhält das Wochenblatt offenbar regelmäßig.
    Der MARKT bringt hin und wieder interessante Artikel und Anzeigen, die ausschneidenswert sind. Und handlich wie er ist, ist er gut geeignet zum Reinigen und Anzünden des Kamins und zum Reinigen der Katzenklos. Er ist gut stapelbar und wird deshalb gesammelt. Die Ahrensburger Zeitung (nun Stormarn-Beilage) war früher auch so handlich.
    Die Briefkastenaufkleber sind gefährlich für die MARKT-Austräger und deren Vertreter. Steckt der MARKT in so einem gekennzeichneten Briefkasten und der Empfänger beschwert sich, schreibt der MARKT einen Drohbrief an den Austräger und droht mit Kündigung. Kein Wunder, dass Austräger und Vertreter rar sind. Vier Wochen hintereinander hatten wir mittwochs keinen MARKT erhalten.
    Mit freundlichen Grüßen
    Wolfgang König

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