Heute berichtet die Stormarn-Beilage: “Ahrensburg spart seine Straßen kaputt” – siehe die Abbildung! Und die Redaktion informiert darüber, welche 20 Straßen beachtliche Schlaglöcher haben und repariert werden sollen müssen. Auch erfährt der Leser, warum dieser Missstand noch nicht beseitigt ist: “Rathaussprecher Andreas Zimmermann nennt die Gründe: “Es ist nicht genug Geld da.”
Donni, donni aber auch – wer hätte das gedacht? Natürlich niemand. Denn zum einen hat Ahrensburg reichlich Geld, und zum anderen werden damit gerade wunderschöne neue Straßen in der Stadt gebaut.
Wenn die Bürger, die heute über schlechte Straßen in der Stadt meckern, damals auf die Straße gegangen werden, als Verwaltung und Politik beschlossen haben, Straßen auf dem Gebiet des ehemaligen Erlenhofes zu bauen, wo bis dato noch gar keine Autos gefahren sind, dann hätte es vielleicht nicht dazu kommen müssen, dass dort städtisches Geld investiert wird und nicht in die maroden Straßen der Stadt.
Nein, es gab keine Interessengemeinschaft gegen die Erlenhof-Bebauung. Interessengemeinschaften bilden sich nur, wenn vor der eigenen Haustür ein Mehrfamilienhaus gebaut wird, das den Villenbesitzern die Sonne nimmt. Und es gab und gibt auch keinen Protest der Bürger gegen die städtische Verwaltung, dass diese eine öffentliche Straße quasi an einen Investor verschenkt hat, so dass aus einer Autostraße die Rampengasse geworden ist. Mit dem verschenkten Geld hätte man auch Straßen sanieren können.
Proteste gibt es natürlich, wenn die Schlaglöcher vor dem eigenen Auto liegen. Dann bringen Autofahrer ihre Empörung zum Ausdruck in der Tageszeitung. Dass die Ursachen für die Löcher an anderer Stelle liegen, scheint den Bürgern nicht in den Sinn zu kommen. Also, liebe Mitbürger, nicht meckern, sondern warten, bis der Erlenhof “in Betrieb” ist. Dann können wir dort mit unseren Autos auf wunderschönen neuen Straßen fahren, wo es (noch) keine Schlaglöcher gibt!
Was ist denn grundsätzlich gegen das Baugebiet Erlenhof zu sagen ? Irgendwo muß die Stadt ja wachsen, und der Bedarf ist offensichtlich da, denn soweit ich weiß ist beim Erlenhof bereits alles verkauft, obwohl noch kein einziges Häuschen steht.
Kleiner Schreibfehler nebenbei : Was ist denn ein “Rathaussrecher” ? Rathausrechner ? Rathausrächer ? Rathaussprecher ?
Es fällt schwer, mit Ihnen als Nicht-Ahrensburger über Ahrensburger Internas zu diskutieren, die Sie offenbar nicht kennen.
Vielen Dank für den Hinweis auf meinen Tippfehler, den ich berichtigt habe. Gegenfragen: Was ist “muß”? Und warum steht hinter “weiß” kein Komma…?
Es gibt vermutlich eine Menge Ahrensburger, die besagte Internas ebenfalls nicht kennen, klären Sie uns doch bitte in kurzen Worten darüber auf, warum Sie der Meinung sind, das es z.B. eine Interessengemeinschaft gegen die Erlenhof-Bebauung hätte geben sollen.
Und das mit dem “ß” habe ich mir irgendwann mal angewöhnt und bin dabei geblieben, zumal die Schreibweise den Sinn nicht verändert.
Über das Thema “Erlenhof” habe ich auf Szene Ahrensburg (gefühlte) 100 Beiträge veröffentlicht. Kurz gesagt: Das Geschäft mit den Grundstücksverkäufen macht ein auswärtiger Investor, die Kosten für die Infrastruktur trägt zu einem großen Teil die Stadt. Und das Geld, das die Stadt dort in neue Straßen anlegt, fehlt nun für alte Straßen.
“Ahrensburg spart seine Straßen kaputt“…..? Wie kann man denn Geld sparen, das man anderswo ausgegeben hat…..? Und wieso schreibt die Stormarn-Beilage mal wieder am eigentlichen Thema vorbei……?
850.000 Euro! Eine „ordentliche“ Summe?
Die Zeitung sollte mal in ihrem eigenen Archiv blättern. Bereits im Jahre 2011 hat das Ing.-Büro Wittor ein Gutachten über den Straßenzustand in der Stadt Ahrensburg vorgelegt. Wenn ich mich recht erinnere bezifferte der Gutachter die jährlichen Erhaltungskosten auf 4,5 Millionen Euro.
Der Ahrensbürger liegt richtig.
Ich nahm immer an, dass die Hundesteuer ausschließlich der Reinhaltung unserer Stadt dient, dass die Grundsteuer die Kosten für die Instandhaltung unserer Straßen beinhaltet. und dass die Erhöhung der Grundsteuer KiTa- und Straßenbaukosten abdecken soll. Jetzt könnte Ahrensburg wie Reinbek erwägen, eine zusätzliche Straßen-Steuer einzuführen. Wo sind unsere Steuermillionen geblieben? Bei elitären Vereinen wie dem Hokeyclub (420.000 €)?
Eine Straße soll nur 35 bis 40 Jahre alt werden, dann liegen neue Straßenbauvorgaben vor und der Verfall beginnt. Die Verwaltung verweigert dann lebenserhaltende Maßnahmen (verweigert die Instandhaltung, weil das Objekt “abgeschrieben” ist). Ist die Straße erst so marode, das sie grundsaniert werden muss, müssen die Anlieger beteiligt werden.
Es ist z.B. nirgendwo zu sehen, dass die Hagener Allee und der Starweg im Unterbau so schwer geschädigt sind, dass völlig neu erstellt werden müssen. Hätte die Verwaltung rechtzeitig instandgesetz und die Decke erneuert, wie im Dänenweg, im Vogelsang, im Am Rehm (Frau Pepper) usw., wären diese Straßen noch über Jahrzehnte nutzbar.
Letzte Woche ging ich über unser teures Innenstadtpflaster. Wieder fand ich mehrere flache Pflastersteine vor, die in Stärken von nur zwei bis fünf Zentimetern auf einem Zementbett eingebaut worden waren. Auch scheinen noch mehr Pflastersteine zerbrochen zu sein. Da ist billiger, weicher Granit eingebaut worden. Welche Fachkraft hat die Lieferung und den Einbau kontrolliert? Bestimmte Flächen sind in Ordnung, aber andere Flächen werden der Stadt teuer zu stehen kommen. Erst, wenn jemand über diese Stolperstellen stürzt und sich die Knochen bricht, stellt sich die Frage nach Qualität und Verantwortung.
Mit kaputtsparenden Grüßen
Wolfgang König