“VW verlässt Ahrensburg”, berichtet die Stormarn-Beilage in ihrem heutigen Aufmacher. Und VW ist nicht irgendwer, sondern VW gibt es in Ahrensburg seit dem Ende des zweiten Weltkrieges. Und natürlich taucht die Frage auf: Warum macht VW in Ahrensburg den Laden und die Werkstatt dicht?
Ich habe den Beitrag in der Stormarn-Beilage gelesen und war am Ende so informiert wie am Anfang. Denn Alexander Sulanke hat zwar mit einem Rathaus-Insassen gesprochen, aber nicht mit der zuständigen Stelle. Der “Sprecher Stadt Ahrensburg”, Andreas Hase Zimmermann, weiß nämlich von nichts. Zitat: “Möglicherweise hat es mal eine Bauanfrage gegeben”, sagt Andreas Zimmermann, Sprecher der Stadtverwaltung. “Aber einen Bauantrag ist nie eingereicht worden.” Und allein das hätte schon die Alarmglocken im Rathaus läuten lassen müssen!
Verantwortlich im Rathaus ist Christiane Link, Abteilung Wirtschaftsförderung. Das ist die Dame, die in ihrem Newsletter “Ahrensburg360º” nicht nur über “spannende Einblicke” in eine Praxis für Physiotherapie mit rot bezogener Behandlungsliege berichtet hat, sondern auch über eine kleine Kinder-Boutique, die in der Hagener Allee eröffnet. Also bedeutende Wirtschaftsthemen, die eine volle Aufmerksamkeit der Wirtschaftsförderin Christiane Link bekommen müssen. Da kann sie sich natürlich nicht auch noch um VW kümmern. Oder um Audi, wo schon lange bekannt ist, dass auch dieses Unternehmen sich am jetzigen Standort beengt fühlt.
Und der Bürgermeister? Was sagt eigentlich der Bürgermeister dazu, dass ein Ahrensburger Traditionsunternehmen der Stadt den Rücken kehrt? Oder liest er das selber erst heute in der Stormarn-Beilage…?
Ich denke, das kann man nicht alleine der Verwaltung anlasten. Hätte VW gewollt, hätten die auch Gewerbeflächen im Gewerbegebiet bekommen, da bin ich mir ziemlich sicher. Aus dem Artikel im Hamburger Abendblatt geht hervor, das aufgrund sinkender Neuwagenverkäufe VW von einer Investition in Ahrensburg Abstand genommen hat.
Ob allerdings VW eine Stadt wie Ahrensburg dauerhaft ohne Vertragswerkstatt auskommen lassen will glaube ich auch nicht.
Das der Betrieb am Standort Hamburger Straße geschlossen wird finde ich allerdings gut. Zum einen ist das keine typische Gewerbegegend, der Platz ist ideal zum Innenstadtnahen Wohnungsbau geeignet, so wie es ja auch auf der Fläche gegenüber beim Konkurrenten Dello passieren soll. Und die dauernden Verkehrsbehinderungen auf der Hamburger Straße durch das be- und entladen der Autolaster haben auch endlich ein Ende.
Ah, verstehe. Und deshalb hat sich die Wirtschaftsförderin aus der Sache lieber herausgehalten?
Thomas J. aus A.: Siehe auch hier: http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/ranking-neuwagenverkaeufe-januar-2014-vw-konzern-dominiert-top-10-klar-a-954002.html
Herr Dzubilla : Mag sein, das VW das Ranking der Neuzulassungen anführt, aber das muß ja nicht zwingend etwas daran ändern, das der Neuwagenverkauf insgesamt trotzdem rückläufig ist.
Herr Observator : Die Frage ist, wie viel das eine mit dem anderen zu tun. Es klingt im Ursprungbeitrag von Herrn Dzubill nämlich ein wenig so, als ob die Wirtschaftsförderin nur ein wenig mehr die Wirtschaft hätte fördern müssen, dann wäre VW automatisch in’s Gewerbegebiet umgesiedelt. Und das glaube ich nicht. Wenn der Gewerbetreibende nicht will, dann will er nicht, da hätte sich Fr. Link vermutlich noch so sehr in’s Zeug legen können.
Wobei man übrigens gar nicht weiß, ob und wie sehr sich Fr. Link und Kollegen darum gekümmert haben. Das sie diesbezüglich gar nichts getan hat, ist ja bislang auch nur eine Vermutung, wenn ich mich nicht irre.
Hallo! Sie haben den Beitrag aus dem mm nicht bis zum Ende gelesen, oder?
Warum hat der Sprecher der Stadt Ahrensburg denn nicht Frau Link zu VW befragt, sondern eine Antwort mit Nichtwissen gegeben…?
Hallo Herr Dzubilla,
nein, ich habe den Artikel nicht komplett gelesen, da er sich über 20 Seiten erstreckt und sich lt. Übersicht jede Seite mit einem anderen Automodell beschäftigt. Aber was ändert das an meiner Vermutung, das Neuwagenverkäufe insgesamt über alle Marken, also auch bei VW zurückgehen ? Oder auf welchen speziellen Teil des verlinkten Artikels spielen sie an ?
Zu der Antwort auf ihre andere Frage könnte ich auch nur spekulieren. Aber bezüglich der eigentlich interessanten Information in der Sache heißt es im Hamburger Abendblatt dazu ja :
“Ursprünglich sollte das Autohaus aus der Ahrensburger Innenstadt ins Gewerbegebiet Beimoor ziehen. Die Firma hatte nach den Worten des damaligen Geschäftsführers schon eine Option auf ein Grundstück. Die sei aber Ende 2012 nicht verlängert worden. Dazu sagte Gert Schardey (damaliger Geschäftsführer der Volkswagen Automobile Hamburg GmbH ) im Januar vergangenen Jahres: “Prognosen besagen, dass der Neuwagenmarkt eher rückläufig sein wird. Deshalb haben wir von der Investition Abstand genommen.”
Das klingt für mich nicht danach, als ob die Ahrensburger Wirtschaftsfördererin etwas daran hätte ändern können.
Im Januar 2014 (2014!) berichtet das mm von aktuellen Absatzzahlen bei VW, die zeigen, dass sich der Absatz verstärkt hat. Sie kommen mit alten Berichten von Ende 2012 und Januar 2013, die sich schon lange überholt haben und nicht das Ergebnis sein können für eine Schließung in 2014.
“Ursprünglich sollte das Autohaus aus der Ahrensburger Innenstadt ins Gewerbegebiet Beimoor ziehen.” Wieso sollte? Das klingt nach Befehl. Wer hat diesen Befehl gegeben? Und was sagt die Ahrensburger Wirtschaftsförderin, die das Ihrer Meinung nach alles wissen müsste, dazu…?
http://www.deraktionaer.de/aktie/volkswagen-aktie-trendy-analyst-35010.htm
Sie meinen vermutlich Berichte wie den auf Seite zwei, wo es um den Polo geht dessen Verkaufszahlen etwas zulegten. Es wird aber auch bei anderen Modellen des Konzerns davon berichtet, das die Verkaufszahlen zurückgingen.
Insgesamt ist aber aus der Automobilbranche ziemlich klar zu vernehmen, das der Absatz rückläufig ist, auch in der Tendenz. Ist ja auch nachvollziehbar : Geburtenschwächerere Jahrgänge, junge Leute die zunehmend keinen Wert auf ein eigenes Auto legen, etc.
VW wird diesbezüglich sicherlich genug Marktforschung betreiben, um ggf. Gegensteuern zu können, sprich auch in Ahrensburg wieder eine Filiale zu eröffnen, wenn man es für angebracht hält. Wie gesagt, nicht ich oder die Ahrensburger Stadtverwaltung hat beschlossen das VW Ahrensburg verläßt, sondern VW ganz alleine. Man kann bei einem solchen, ansonsten recht erfoglreichen Konzern wohl davon ausgehen, das die ihre fundierten Gründe dafür haben werden.
Und das von Ihnen erwähnte “sollte” ist hier sicherlich im Sinne von “es war geplant” zu verstehen, und zwar geplant von VW.
http://www.deraktionaer.de/aktie/volkswagen-aktie-trendy-analyst-35010.htm
Hallo, Herr Dzubilla,
Ahrensburg ohne VW-Werkstadt weil es weniger Neubestellungen gibt? Dabei boomt nach der Presse der Neuwagenmarkt bei VW. VW verdient sich doch einen Wolf an den Reparaturen. Da wird nicht gebastelt, da wird teuer ausgewechselt. Wenn ich die Rechnungen durchblättere, bekomme ich Gänsehaut. Bei VW habe ich soeben für einen VW-Bus 236 Euro (netto!!!) allein für Motoröl bezahlt (7,4 Stück zu 31,90 Euro/Stück). Ahrensburg und Umgebung müsste eine Goldgrube für VW sein. Ich habe keinen Hinweis über die Geschäftsaufgabe erhalten, obwohl Reparaturen anstehen.
VW im Wohngebiet? Man kommt schnell hin und weg. Wenn ich nun nach Volksdorf oder Poppenbüttel fahren müsste, liegen diese Werkstätten auch in Wohngebieten. Bevor ich nach Glinde fahre, wechsle ich lieber die Marke oder begebe mich in die Hände von Bastlern. VW macht sich mit der Aufgabe von Niederlassungen selber die örtlichen Märkte kaputt, überlässt den Marktanteil der Konkurrenz und fördert die Schwarzarbeit. Ich werde meine Öl- und Bremsbelagwechsel auch wieder selber machen.
Bei der Information über die Aufgabe der Fläche in der Innenstadt und den Umzug an den Ostring hatte ich an günstigen Wohnraum an der B75 und an Leihfahrzeuge während der Reparaturzeiten am Ostring gedacht.
Aber wieso geben VW und wahrscheinlich auch Audi hier in einer der wichtigsten Metropolachsen Hamburgs mehrfach auf? Unsere Verwaltung hätte Anfang 2012 schon hellwach werden müssen, als von VW nichts rüber kam. Da war kein Bauantrag für die B 75 und kein Kauf der Fläche am Ostring. Gut ein Jahr lang hörte niemand den Wecker schrillen. Ich hatte auf meiner großen Termintafel kleine rote Nadeln stecken und jedesmal, wenn die Wochenschnur sich einer roten Merk-Nadel näherte, wurde ich unruhig bis hektisch.
Nach der Presseinformation in der Stormarnbeilage weiß die Verwaltung immer noch nicht, was ihr nach den anderen abgewanderten Unternehmen nun auch mit VW widerfahren ist. Welche Hintergründe gibt es? Herr Sarach besucht ja alle Großgewerbe der Stadt regelmäßig. Worüber wird dort gesprochen?
Beruhigend ist, dass sich jemand für den Leerstand “Samt & Sonders” interessiert. Heute Mittag standen dort fünf anzugbekleidete Herren, räumten die Postkartenständer des Nachbarn von der Eingangstür und gingen in den Leerstand.
Dafür hat offenbar der Eisstand im CCA künftig geschlossen. Heute Mittag wurde dort von Sky Erbsensuppe ausgeschenkt.
Kann mir jemand sagen, wo es “Kimchi” (süd-korreanisches Sauerkraut) in Dosen gibt?
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang König
Zum einen danke schön für die sachdienlichen Hinweise zu VW & Rathaus! Ich unterstreiche Ihre Worte.
Zum anderen guck ma’ hier: http://www.szene-ahrensburg.de/2014/02/und-schon-wieder-eine-neueroeffnung-im-cca/ und zum anderen vielleicht hier: http://www.asiamarkt-ahrensburg.de/
Aber Herr König,
man fährt doch wegen so etwas banalem wie einem Ölwechsel nicht in eine Markenwerkstatt. Kein Wunder, das sie dort ein Vermögen dafür losgeworden sind. Ich empfehle für alles, was nicht spezialgelagerter Sonderfall ist in eine frei Werkstatt zu fahren, die sind i.d.R genau so gut, aber deutlich günstiger als die Markenwerkstätten mit ihren Apothekenpreisen.
Und wg. VW im Wohngebiet – schnell hin und weg – das ist ja immer davon abhängig wo man wohnt. Und wirklich weite Wege gibt es in Ahrensburg ohnehin nicht. Zumindest nicht geografisch.
Hallo, Herr Dzubilla,
nun ist an dieser Stelle der 30. Wechsel erfolgt!
An den Asia Markt hatte ich vorhin auf der Rückfahrt von Famila gedacht. Dort wollten wir uns ohnehin genauer umsehen, nachdem wir festgestellt haben, dass es bei “unserem” Chinesen nach einem Besitzerwechsel nicht mehr so gut schmeckt wie früher. Lernen wir chinesisch köcheln: alles, was fliegt und kein Flugzeug ist, alles was Beine hat und kein Tisch ist, alles was schwimmt und kein Schiff ist.
Mit geschmackvollen Grüßen
Wolfgang König
Hallo, Thomas,
vor einiger Zeit hatte ich entschieden, dass wir den TÜV bei VW durchführen lassen, weil dort keine Rampen, Bremsprüfmaschinen und sonstige undurchsichtigen Arbeiten auf die Rechnung kommen (z.B. Abschmirgeln von rostigen Bremsleitungen, die erst im Vorjahr ausgewechselt wurden). Aber nun hatte meine Frau ohne vergleichendes Angebot erstmalig entschieden.
Hoffentlich übernimmt eine andere kompetente Ahrensburger Kfz-Firma die Aufgaben von VW. Ich hätte da einige im Auge, die die Werkstätten von VW an der B 75 übernehmen könnten.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang König
Ob die im Rathaus gut arbeiten oder auf Hawaii eine Palme wackelt – gegen die Umstrukturierungsmaßnahmen der Großunternehmen wird auch ein Herr Sarach nicht gegenankommen. Zentralisieren und Kosten sparen (und natürlich weniger Personal) ist das Zauberwort der Großunternehmen. Hauptsache, das wird an der Börse honoriert. BMW hat es vor einigen Jahren vorgemacht.
Irgendwann haben wir wieder einen privaten VW Händler in Ahrensburg. Was in Volksdorf und Sasel funktioniert, sollte bei unserer Einwohnerzahl auch möglich sein. Wetten, dass…….?
Übrigens Herr König: Ein Bekannter von mir hat zu seiner Inspektion bei BMW einen 5 L Kanister hochwertiges Öl mitgenommen (die gleiche Marke, die BMW empfiehlt) und darum gebeten, dieses bei den Inspektionsarbeiten zu nutzen. Die haben das tatsächlich gemacht…………
…so steht es heute bei T-Online.de:
VW hat 2013 bei Umsatz und operativem Gewinn neue Bestmarken aufgestellt. Aus dieser Position heraus lässt sich entspannt Größeres planen: Der Konzern will den Truck-Hersteller Scania ganz schlucken. Außerdem gelang es, den Top-Manager Andreas Renschler von Daimler loszueisen.
Grüße Uwe John
Hallo Herr König,
auch bei VW in der Hamburger Straße hat das bei dem Polo meiner Tochter funktioniert: Hochwertiges, der Spezifikation des Kfz-Herstellers entsprechendes Öl bei einem der vielen Händler im Internet zu einem Bruchteil des Werkstattpreises kaufen, zur Inspektion mitbringen und dort wechseln lassen. Dann werden i.d.R. nur die Entsorgungskosten fürs Altöl berechnet, was durchaus in Ordnung ist.
Im aktuellen Sonntags-Markt ist zu der Sache übrigens eine aktuellere Aussage von VW zu lesen : Man hatte vor, am jetzigen Standort die Gebäude zu modernisieren und auszubauen, was aber wegen der Lage im Wohngebiet rechtlich nicht möglich war (wie ja auch schon im erwähnten Artikel vom Hamburger Abendblatt zu lesen war) . Eine Umsiedelung an einen anderen Ort innerhalb Ahrensburg wäre wohl wiederum möglich, aber betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll gewesen.
vielleicht braucht es den lokalen Händler auch gar nicht, weil die Autos mit DHL oder Hermes einfach aus dem Internet kommen – zumindest vom Servicenutzen eine schöne Vorstellung 😉 … http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/autokauf-online-haendler-bieten-besseren-service-a-952074.html
Bei der Konkurrenz von ahrensburg24.de ist heute übrigens in einem Artikel zum Umzug von Opel-Dello in’s Gewerbegebiet zu lesen, das Audi am Gänseberg definitiv schließen soll.
1. Die bevorstehende Schließung von Audi ist schon länger bekannt (ich bin Audi-Kunde). 2. Ahrensburg24 ist keine Konkurrenz von Szene Ahrensburg, sondern ein Werbeportal, wo der Leser nicht weiß, ob er Redaktionelles liest oder Reklame.
Konkurrenz ist es in reiner Informationshinsicht manchmal schon. Manche lokal bedeutsamen (mehr oder weniger) Ereignisse werden dort mitunter zuerst veröffentlicht bzw. ausschließlich dort. Und das Audi schließt mag den Audi-Kunden bekannt sein durch persönliche Mitteilung o.ä , aber öffentlich bekannt gemacht wurde es bislang nicht, zumindest soweit ich weiß. Auch hier in Ihrem Blogbeitrag wurde dazu bisher nur einmal gemutmaßt.
Ich muss Sie berichtigen: Einen Tag, nachdem ich angedeutet hatte, dass es auch Audi im Ahrensburg zu eng ist, schrieb das Hamburger Abendblatt nach Rücksprache mit dem Konzern, dass Audi Ahrensburg verlassen wird: http://www.abendblatt.de/region/stormarn/article125092396/Auch-Audi-will-Autohaus-in-Ahrensburg-schliessen.html