Am Wochenende wurden in Ahrensburg diverse Autos geknackt, aus denen Airbags und Navis geklaut wurden. So erfahren wir es heute aus den Medien. Und die haben es von der Polizei erfahren.
Heute zeigt ahrensburg24 ein Foto vor dem Aufbruch eines Autos, und die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt geht noch einen Schritt weiter: Wir sehen den Autoknacker direkt bei der Arbeit – siehe die Abbildungen!
Hier wie dort ist es aber kein Foto vom Tatort, sondern ein Griff ins Fotoarchiv. Was ich, der Leser, als ausgemachten Schwindel empfinde. Denn warum steht hier wie dort ein Foto, das überhaupt nichts mit dem Tathergang zu tun hat? Entweder es geht ein Reporter hin zum Orte des Geschehens und knipst das aufgebrochene Fahrzeug, oder er lässt es bleiben. Aber dem Leser zu suggerieren: “Schau her – wir sind live vor Ort gewesen!” – das ist ziemlich billig. Und hat mit Journalismus soviel zu tun wie eine Kuh mit der Milch aus einer Kokosnuss. Womit wir außerdem erkennen: Es gibt kaum noch einen Unterschied zwischen einem Redaktions- und einem Anzeigen-Portal!