Es gibt Medikamente in der Apotheke, die helfen bei Krankheiten ähnlich wie ein Placebo zwecks Verhütung einer Schwangerschaft. Daneben gibt es auch Produkte, die schaden dem menschlichen Körper mehr als dass sie nutzen. Seit Jahrzehnten schon gibt es in unsren Buchhandlungen das Standardwerk „Bittere Pillen“, das ständig aktualisiert wird, und wo der Leser erfährt, welche Medikamente er besser im Schrank lassen sollte, und zwar im Arzneimittelschrank der Apotheke.
Apotheker wissen davon. Trotzdem verkaufen sie das Zeug hemmungslos, denn Geld kann schließlich jeder gebrauchen. Das Dumme ist nur: Mehr und mehr klären die Medien das „Volk der armen Schlucker“ auf, erzählen uns, von welchen Tabletten, Salben und Elixieren wir besser unsere Finger lassen sollten. Kürzlich brachte die Illustrierte „stern“ mal wieder eine Aufstellung von Produkten aus der Apotheke mit der Überschrift: „Das können Sie sich sparen“ und der Unterzeile: „Medikamente, die Apotheker nicht empfehlen sollten – und bessere Alternativen.“ (Ein ähnlicher Bericht stand auch in der BILD-Zeitung, die trotz geschrumpfter Auflage immer noch ein Massenmedium ist.)
Die Aufstellung stammte von Gerd Glaeske, Professor für Arzneimittel-Versorgung an der Uni Bremen. Und über „Meditonsin“, ein bekanntes Mittel gegen Halsschmerzen, erfährt der Leser u. a.: „Homöopathisches Halsschmerzmittel, u. a. mit einem Quecksilbersalz (Mercurius cyanatus). Auch wenn die Mengen gering sind, gehören solche Mittel nicht mehr in eine sinnvolle Behandlung.“
Wie gesagt: Apotheker wissen das, bzw. müssten es wissen. Und was machen die Damen und Herren diesbezüglich? Nehmen sie solche Produkte aus ihrem Angebot, zumal es Alternativen gibt, die sie stattdessen verkaufen könnten…?
In Ahrensburg jedenfalls gibt es kein Einsehen mit unwissenden Kunden. Der „Herr der Apotheken“, dem in Ahrensburg die Apotheke am Rondeel genauso gehört wie die Flora-Apotheke und die Apotheke im Gesundheitszentrum, der macht aktuell Folgendes: Er senkte nach dem “stern”-Bericht kurzerhand den Preis für „Meditonsin“, das nun „statt 18,71 € nur 13,95 €“ kostet. Klar, da können die Kunden nicht mehr meckern. Sondern weiterhin unsinnigerweise Quecksilbersalz schlucken. Es wird ja schließlich vom Gesetzgeber nicht verboten.
Der beste Weg, gesund zu bleiben, ist: niemals krank werden! 😉 Dann muss man auch nicht Russisches Roulette spielen mit den Mitteln aus der Apotheke. Was auf der Liste vom Negativlist vom STERN steht, hat mir mein Hausarzt vor kurzem noch verschrieben.