Jeder Ladenbesitzer weiß: Angebot und Nachfrage sind die Säulen, auf denen sein Geschäft aufgebaut ist. Und der Verkäufer, der mit seinem Angebot die Nachfrage der Kunden befriedigt, der wird selber auch befriedigt sein durch zufriedenstellende Umsätze.
Angenommen, Sie haben einen Feinkostladen in Ahrensburg. Dort verkaufen Sie Salate. Und zum Frühling bieten Sie einen besondern Salat an, nämlich Grünen Heringssalat. Und die Leute wollen diesen Salat und sind dann ganz traurig, wenn der Frühling vorbei ist und Sie erklären: „Von nun an haben wir keinen Grünen Heringssalat mehr; fragen Sie im kommenden Frühjahr mal wieder danach!“
Das ist Angebotsverknappung à la Mon Chéri, denn die alkoholhaltige Kirschpraline gibt es im Sommer auch nicht im Laden. Der Hersteller zur Begründung: „Manche mögen’s heiß – das gilt aber nicht für Mon Chéri. Denn unter großen Temperaturschwankungen und starker Hitze leidet die Qualität unserer Pralinen. Deshalb bieten wir Mon Chéri in der heißen Jahreszeit nicht an, und das sorgt wiederum für gleichbleibend hohe Qualität.“
Dieses Argument trifft auf den Grünen Heringssalat indes nicht zu. Und deshalb wären Sie ein schlechter Verkäufer, würden Sie das Angebot künstlich verknappen und auf den Umsatz aus drei Jahreszeiten verzichten. Ergo: Grüner Heringssalat von Januar bis Dezember!
So, nun nähere ich mich meinem eigentlichen Thema, nämlich: Lebkuchen und Printen schon im September. Hierzu las man vor ein paar Tagen in der Stormarn-Beilage eine Glosse von Rainer Burmeister, der sich darüber mokierte, dass es Lebkuchen und Printen nicht nur in der Weihnachtszeit gibt, sondern dass dieses Gebäck schon jetzt erhältlich ist. Eine Glosse, die ich bereits vor 20 Jahren geschrieben habe, denn es ist nicht erst seit diesem Jahre so, dass „Weihnachten“ schon im September beginnt.
Warum aber sollen Hersteller ihre Lebkuchen, Printen und Stollen nicht auch außerhalb der Weihnachtszeit anbieten genauso wie Baumkuchen und Dominosteine, wenn die Leute sie denn auch zu anderen Jahreszeiten kaufen möchten?!
Nein, Her Burmeister, Sie haben etwas übersehen. Und das zeige ich Ihnen im Bilde: Weihnachtsmänner und Adventskalender liegen bereits im Supermarkt – siehe Fotos aus dem Lidl-Markt in Ahrensburg! Und das ist ausgemachter Blödsinn, denn warum soll der Mensch einen Adventskalender mit Schokolade mitten im September kaufen, wenn er den erst im Dezember benötigt?! Oder kaufen Sie Ihre Weihnachtsgans auch schon im September, um sie bis Weihnachten in der Tiefkühltruhe zu lagern in der Angst, dass alle Gänse kurz vor Weihnachten im Handel schon vergriffen sind…?
Bei Lidl habe ich gestern übrigens auch Ostereier gefunden. In 6er- und 10er-Packung. Man muss sie bloß noch bunt anmalen! 😉 Und eine “Hasenpfanne” sah ich dort in der Tiefkühltruhe. Hoffentlich war es nicht der Osterhase…!
Aber noch viel sonderbarer ist, dass es Lidl in Ahrensburg überhaupt nicht gibt! Denn als ich gestern bei Google „Lidl Ahrensburg Öffnungszeiten“ eingegeben hatte, bekam ich eine Antwort, die mich ziemlich verblüfft hat – siehe unten! Und das, nachdem der Lidl-Markt in der Hamburger Straße gerade “runderneuert” wurde, wo nun das Brot frisch gebacken wird.