Wir stehen wenige Wochen vor der Bundestagswahl, die ihre Schatten bereits überall im Lande vorauswirft. Unter anderem auch durch die Werbung. Hier hat die SPD vorgestern ihre Wahlplakate vorgestellt, von denen ich hier zwei Muster abbilde und dazu ein paar Worte verliere.
Die primitivste Form, andere Menschen madig, bzw. lächerlich zu machen, ist der folgende Weg: Man sucht besonders unvorteilhafte Fotos von diesen Personen heraus und veröffentliche die Bilder mit hämischen Kommentaren. Genau das will die SPD tun mit der Bundeskanzlerin – siehe die nebenstehenden Plakat-Entwürfe! Das ist in meinen Augen keine Wahlwerbung, das ist billigste Propaganda.
Nun könnte jemand aus einem anderen politischen Lager daherkommen und mit Hilfe von Photoshop noch einen Schritt in diese alberne Richtung weitergehen und zum Beispiel den SPD-Kandidaten Peer Steinbrück mit heruntergelassener Hose auf ein Klo setzen und darunter drucken: “Hier kann Peer auch weiterhin Scheiß machen!” Das würde doch echte Brüller auf der Straße erzielen, meinen Sie nicht?!
Bemerkenswert: Herr Steinbrück ist auf den Wahlplakaten seiner eigenen Partei so gut wie gar nicht zu sehen. Scheut er sich davor, seine Persön öffentlich zu plakatieren? Oder schämt sich seine Partei vielleicht, ihren Spitzenkandidaten sichtbar an die Spitze zu stellen…?
Das erinnert mich an die letzte Bundestagswahl, wo das satirische Magazin Titanic auf seinem Titel eine total übermüdete Kanzlerin abgebildet hatte mit der Frage: “Darf das Kanzler werden?”
Titanic, so wissen wir aber, heißt Titantic, weil in diesem Blatt der moralische Anstand so tief gesunken ist, dass der gute Geschmack häufig auf der Strecke bleibt. Die Redaktion glaubt, unter dem Deckmäntelchen der Satire dürfe man anderen Menschen auch Jauche über den Kopf schütten, bloß weil man deren politische Meinung nicht teilt.
Auf der anderen Seite denke ich: Wenn Millionen Frauen sehen, dass die Kanzlerin genauso wie Lieschen Müller eine Handtasche trägt und darinnen nach etwas kramt, dann sammelt Angela Merkel damit Sympathiepunkte bei den Frauen im gemeinen Volke.
Und so würde mich denn mal interessieren, was die Ahrensburger Politiker von diesen Plakaten der SPD halten. Sie dürfen gern kommentieren, meine verehrten Damen und Herren, und zwar aus allen Fraktionen – wenn Sie sich trauen, wohl gemerkt!