Das Aufmacher-Thema der heutigen Stormarn-Beilage ist das Entstehen von 56 neuen Wohnungen für Ahrensburg, und zwar des “Reeshoop-Viertels”. Das ist gut und schön und zeigt, dass in der Stadt auch bezahlbarer Wohnraum entstehen kann – mit Seitenblick auf das Erlenhof-Gebiet. Allerdings: Die Wohnungen sollen primär an die Mitglieder der Neuen Lübecker vermietet werden.
Und ich habe noch zwei Fragen in diesem Zusammenhang und also lautend: Wo entstehen in der Innenstadt parallel dazu neue Parkplätze? Denn nicht alle Menschen im neuen Wohnviertel werden mit dem Fahrrad oder zu Fuß in der Innenstadt einkaufen wollen.
Und zum anderen: Die Stadt übernimmt 200.000 Euro für die Neugestaltung des Spielplatzes und 65.000 weitere Euro für einen Jugendplatz. Auch das ist wunderschön, nur: Hätte der Investor das nicht voll übernehmen können? Es mag ja sein, dass die Stadt zu solchen Leistungen verpflichtet ist, aber es hätte die Verwaltung vermutlich niemand daran gehindert, diese Kosten mit dem Investor zu verhandeln, weil …
… ja, weil die Stadt auf rund 40.000.000 Euro Schulden sitzt – auch, wenn unser Schweriner Bürgermeister das immer noch nicht so recht wahrhaben will.
Apropos Bürgermeister: Der MARKT berichtet, dass Michael Sarach am vergangenen Sonntag alle Ahrensburger Wahllokale besucht hat. Frage: Hat vielleicht jemand beobachtet, in welchem dieser Ahrensburger Wahllokale er seine Stimme abgegeben hat…?
Was vielleicht viel Interessanter ist: Die Mieterhöhung bei der Neuen Lübecker für die neuen Wohnung ist zwar noch “gering” übertrifft aber gerade so den Betrag den das Sozialamt für Wohnungsgeld bereit stellt. Ergo werden wohl Hartz4 Empfänger neuerdings nicht mehr bei der Neuen Lübecker Wohnen und auch nicht Rentner die auf Grund Ihrer geringen Rente auf das Wohnungsgeld angewiesen sind.
Aber war natürlich trotzdem total super von der SPD ein treffen mit der Neuen Lübecker zu veranstalten… Merkt man doch gerade in Ahrensburg wie gut die SPD für Sozialpolitik steht…
Schön, dass der Stadtpirat unsere Veranstaltungen im Rahmen des Wahlkampfes mitbekommen hat. Schade, dass er – anscheinend – an den Veranstaltungen nicht teilgenommen hat. Denn dann wüsste er, dass Wohnungsbaugenossenschaften zwar relativ günstigen Wohnraum bereitstellen können, dies aber in erster Linie zugunsten ihrer Mitglieder (Genossen). Wohnungsbaugenossenschaften wie die Neue Lübecker sind keine Wohlfahrtsorganisationen, sondern ihren Mitgliedern verpflichtet. Trotzdem können sie ein guter Partner bei der Erstellung von bezahlbarem Wohnraum sein wenn sich eine Kommune wie Ahrensburg in diesem Punkt engagieren würde. Genau das haben wir als SPD vor. Wir möchten über eine vergünstigte Überlassung von städtischen Grundstücken uns ein Belegungs- bzw. Vorschlagsrecht für Mietwohnungen sichern. Ein guter Partner kann da die Neue Lübecker sein – oder aber eine andere Wohnungsbaugenossenschaft.
Nebenbei bemerkt: Wir hätten auch gerne in den vergangenen fünf Jahren mehr städtisches Engagement auf dem Wohnungsmarkt gesehen, hatten jedoch nur 8 von 34 Mandaten in der Stadtverordnetenversammlung. Und allen anderen Fraktionen war das Thema “bezahlbarer Wohnraum” nicht ganz so wichtig (das ist jetzt diplomatisch formuliert). Rückschlüsse auf “die Sozialpolitik” der SPD lassen sich daher nicht so einfach ziehen. Nun sind die Wahlen Vergangenheit und die Ergebnisse stehen fest. Ich hoffe, dass der Kommentator die Gelegenheit genutzt hat, die SPD als Interessenvertreterin für bezahlbaren Wohnraum zu stärken.
Viele Grüße
Jochen Proske
Hallo Herr Dzubilla,
nun stellen Sie sich doch nicht so an. Was sind denn schon 265.000 Euro im Verhältnis zu 40 Mio.? Bitte keine Kleinkrämerei – bitte immer großzügig.
Mit klimpernden Gruß
Uwe John
Aha! Acht Euro pro Quadratmeter sind schon bezahlbarer Wohnraum.!! Ab wieviel Euro beginnt bezahlbarer Wohnraum??? Hat Ahrensburg schon einen Mietspiegel??? Gut, dass die Nebenkosten bei der NL so sehr niedrig liegen werden. Wieviel Miete haben die Alt-Mieter vor ihrer Umsiedlung pro Quadratmeter gezahlt? Antworten erbeten.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang König
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Lieber Herr König,
als Stadtverordneter der letzten Wahlperiode haben sie sicher noch im Gedächtnis, das der Antrag von Bündnis 90/Den Grünen im Jahre 2010 auf Erstellung eines Mietspiegels für Ahrensburg von der Mehrheit in der Stadtverordnetenversammúng abgelehnt wurde.
Vielleicht eröffnet sich in der neuen Besetzung die Chance, das solch ein Antrag eine Mehtheit findet. Für die Grünen ist das ein Schritt in Richtung beahlbaren Wohnraums. Wenn dann die Stadt Grundstücke mit der Bindung, dort preiswerten Wohnraum zu schaffen, verkauft, wäre ein weiterer getan. Leider wurde diese Möglichkeit beim Erlenhof vertan.
Ich hoffe nicht nur in diesem Punkt auf eine konstruktive Zusammenarbeit aller Fraktionen in der neuen Stadtverordnetenversammlung.
Mit freundlichen Grüßen
Horst Marzi
PS: Herr Dzubilla, auch wenn Sie es villeicht nicht glauben können, die Verwaltung und die Politik haben mit dem Investor auch über die Kosten des Spielplatzes verhandelt. Das Verhandlungsergebnis, wie immer ein Kompromiss, wurde von allen Fraktionen akzeptiert.
Lieber Herr Marzi – nachdem Sie sich schon dankenswerterweise zum Thema Spielplatz geäußert haben, bleiben bei mir noch die Fragen: Was kostet der Spielplatz total? Und für wie viele Kinder ist er berechnet? Freundliche Grüße – Harald Dzubilla
Hallo, Herr Marzi,
leider war ich erst ab Januar 2011 als Nachrücker dabei. An anderer Stelle wurde über den Mietspiegel nicht diskutiert. Ich bin für einen Ahrensburger Mietspiegel. Vielleicht wäre das eine Aufgabe für die Jugend wie in Hamburg. Und gerade in der neuen Besetzung könnte für einen Mietspiegel mehrheitlich abgestimmt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang König