Archiv für den Autor: Harald Dzubilla

Wort zum Sonntag: Totenköpfe im Restaurant

Wer sich in den Geschichten von Indianern auskennt, der weiß, dass die Rothäute die Skalps ihrer getöteten Feinde am Gürtel trugen, um damit ihre Stärke zu demonstrieren. Und in Südamerika haben die Eingeborenen noch bis in das 19. Jahrhundert hinein die Köpfe von getöteten Menschen zu Schrumpfköpfen verarbeitet, die von den Kopfjägern als Trophäen für kultische Zwecke verwendet wurden. Rituale, vor denen uns Menschen heute schaudert.

Bildschirmfoto 2013-07-27 um 10.22.12Im Hamburger Abendblatt sah ich einen Beitrag über Hamburger Restaurants. Im Bilde steht dort Koch Michael Wollenberg und hält den ausgestopfen Kopf eines Rehs in Händen. Und an den Wänden hängen Kopf-Skelette von weiteren Rehen und ein ausgestopfter Hirschkopf.

Unter dem Friedhof der Waldtiere stehen Tische mit Stühlen. Dort sitzen Menschen, verspeisen das Fleisch von Rehen und Hirschen und gucken dabei genüsslich auf Skalps und Schrumpfköpfe Mumien und Skelettköpfe. Mir vergeht dabei der Appetit.

Stellen Sie sich vor, in einem Restaurant würden präparierte Schweinsköpfe hängen und die Skelette von Rindern daneben. Oder im Wartezimmer eines Tierarztes würde der ausgestopfte Kopf eines Menschen hängen und daneben ein paar Totenschädel. Nein, nicht aus Kunststoff, sondern im Original!

Kann mir mal jemand verraten, was das perverse Ritual bedeuten soll, die Totenköpfe und Skelette getöteter Waldtiere an die Wand zu hängen, insbesondere in Restaurants…?

PS: Nein, ich bin kein Vegetarier!

Stormarn-Beilage informiert: „Rund um das Schloss gibt es eine große Rasenfläche“

Ich habe es doch geahnt, meine lieben Mitbürger! Heute, nachdem in der Stormarn-Beilage schon seit Wochen die Aktion läuft: „I Herz OD Die 50 schönstsen Plätze im Kreis Stormarn“ …

Bildschirmfoto 2013-07-27 um 08.33.35… da hat endlich jemand das Ahrensburger Schloss entdeckt, und dort die Liegewiese! Und die Stormarn-Beilage berichtet uns: „Rund um das Schloss gibt es eine große Rasenfläche“!

Ich denke mal, damit hat Chrstine D. aus A. ganz bestimmt ein iPhone 5 gewonnen. Oder ein iPad mini! Denn weil die Redaktion der Stormarn-Beilage das ja entscheidet, wird sie wohl kaum umhin kommen, so zu entscheiden! Falls nicht, müsste in Ahrensburg eigentlich ein Proteststurm der Bürger losgehen, zum Beispiel dann, wenn irgendein einsamer Waldweg in Hintertümpelsheim schöner sein soll als unser hochherrschaftliches Schloss mit seiner Rasenfläche.

Und das Allermerkwürdigste: Nur eine einzige Leserin sieht das so wie Christine D. aus A. …?

Stormarn-Beilage: Der Funke ist schon übergesprungen

Heute informiert die Stormarn-Beilage ihre Leser auf der Titelseite in Wort und Bild: “SPD-Fraktionschef Steinmeier macht Wahlkampf in Ammersbek”. Der Leser ist beeindruckt: Wow, wer hätte das für möglich gehalten?!

Bildschirmfoto 2013-07-26 um 08.31.46Neben der Serie über die Lieblingsplätze der Leser des Blattes  geht es nun weiter mit der neuen Serie: “Bekannte Politiker machen Wahlkampf im Kreis Stormarn”. Nach Steinmeier kommt übrigens Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble (CDU) nach Ahrensburg, und zwar am 20. August. Und am 29. August erscheint der Grüne Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz in unserer Stadt. Damit stehen uns Lesern weitere spannende Beiträge auf der Titelseite der Stormarn-Beilage in Aussicht.

Der heutige Beitrag der Stormarn-Beilage passt übrigens haargenau in das redaktionelle Konzept der Funke-Gruppe, die der zukünftige Eigner vom Hamburger Abendblatt und damit auch der Stormarn-Beilage ist. Das Credo von Verlagsboss Manfred Braun: “Wirtschaftliche Freiräume statt journalistischer Ansprüche.” Und: “Braun macht in dem Interview deutlich, dass sich die Zeitungen künftig noch stärker an lokalen Themen orientieren sollen – auch wenn die journalistische Qualität darunter leidet.”

Mehr kommentiere ich dazu nicht. Manfred Braun ist ein guter alter Bekannter von mir.

BILD diskriminiert unsere Frauen

IMG_2023Was war gestern? Gestern war ein großer Fußballabend für Deutschland: Unsere Frauen-National-Elf besiegte in der Europa-Meisterschaft den Gastgeber und Favoriten Schweden mit 0 : 1 und steht nun am Sonntag im Endspiel! Das ZDF übertrug dieses spannende Spiel live zur Primetime. Und die BILD-Zeitung…?

Wenn wir uns heute die Titelseite des Boulevardblattes anschauen, dann müssen wir lange suchen, um dort den kleinen Hinweis auf das Finale zu finden! Man stelle sich vor, es wären gestern die Männer gewesen, die Schweden besiegt und das Endspiel erreicht hätten – BILD hätte dafür seine halbe Titelseite hergegeben, um die Jungs zu bejubeln. Bei den Mädels jedoch sieht es bei BILD anders aus. Vielleicht kommen die Fußballerinnen auf die Titelseite, wenn sie sich für BILD ausziehen…?

Kann der Glaube wirklich Berge versetzen…?

An einigen Stellen in unserer Stadt sah ich ein Plakat mit der Aufschrift: „St. Johannes muss bleiben!“ und: „Unterstützen Sie den Förderverein St. Johannes“ – siehe die Abbildung! Verantwortlich dafür ist Dr. Klaus Tuch vom Förderverein St. Johannes.

IMG_2007Ich empfinde das als rührend. Ein Häuflein aufrechter Christen kämpft gegen die  Hohen Priester ihrer Kirche. Und jeden Sonntag gestalten sie ihren Gottesdienst selber – nein, nicht in der Kirche von St. Johannes, sondern vor der Eingangstür. Das Gotteshaus selber ist verriegelt und verrammelt. Warum? Weil Diktator Buhl es so will. Oder die göttlichen Häupter, die über ihm richten, befehlen es.

Was kann der Förderverein St. Johannes maximal erreichen? Dass die Kirche erhalten bleibt, also nicht entwidmet wird, und Frau Botta oder das Ehepaar Weißmann dort wieder auf der Kanzel stehen? Aber wenn das möglich wäre: Wer will das denn wirklich…?

Ich will diese drei Pfaffen genauso wenig  sehen und hören wie den Oberpriester Buhl – eher werde ich Zeuge Jehovas.

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Wochenmarkt: Same procedure as every time

Der Ahrensburger Wochenmarkt ist ein ganz besonderer Wochenmarkt. Schön übersichtlich, besonders am Mittwoch. Und um den Kunden das Einkaufen bequemer zu machen, blieben viele der Marktbeschicker dem Ahrensburger Wochenmarkt fern, damit  die Menschen dort auf den freigewordenen Plätzen direkt neben den restlichen Ständen parken können. Und je mehr Händler wegbleiben, desto mehr Parkplätze gibt es. Toll, oder!? So wird es eines Tages am Mittwochvormittag auf dem Rathausplatz genauso aussehen wie am Mittwochnachmittag.

markttag in ahrensburgWeniger Händler machen das Einkaufen für den Kunden natürlich bequemer: Er spart Zeit, weil er die Waren und Preise nicht vergleichen muss. Und die gesparte Zeit kann er dann z. B. vor dem Schlachterstand verwenden, wo die Warteschlange so lang ist wie häufig im Postamt in der Hagener Allee.

Klar, auf dem Ahrensburger Wochenmarkt gibt es so gut wie nichts, was es nicht auch in jedem besseren Supermarkt in der Stadt gibt – aber dort eben nicht an frischer Luft. Und Hunde und Fahrräder darf man schließlich auch nicht mitnehmen in den Supermarkt.

Hab’ ich noch was vergessen? Ach ja, richtig, die Mail von Uwe John, die mich heute erreicht hat und wie folgt lautet:

“Hallo Herr Dzubilla, wir waren heute auf dem Markt und haben das wunderbare Ambiente für den Markt gefunden. Solche Bilder locken Besucher nach Ahrensburg.

Liebe Grüße – Uwe John”

Die beiden Bilder von Herrn John, der meine Ausführungen über den Wochenmarkt bestätigt, gebe ich Ihnen gern zur Kenntnis und bedanke mich beim Fotografen für die kostenlose Überlassung seiner Beweisaufnahmen. Und die Eisbecher dort im Papierkorb? Die stammen keineswegs von einem Wochenmarktstand, sondern von einem der ansässigen Eisläden. Genauso wenig wie die markttag in ahrensburg-2Abfallcontainer, die dort hingestellt wurden, den Marktbeschickern gehören, sonder vielmehr von den Anliegern hier hingerollt wurden, damit sie in der warmen Sommersonne ein bisschen auslüften können.

Habe ich noch etwas vergessen, liebe Leser? Falls ja, dann schreiben Sie mir bitte, und zwar möglichst ohne Verwendung eines Pseudonyms, denn auf Szene Ahrensburg braucht sich ja niemand zu verstecken!

PS: Wer von Ihnen hat seine Tragetasche dort neben dem Abfallkorb versehentlich stehenlassen…?

Stormarn-Beilage gibt kranken Menschen neue Hoffnung

Bildschirmfoto 2013-07-24 um 09.13.37Schau an, schau an, die Stormarn-Beilage! Heute finden wir dort die Werbung eines Rentners, der Ayurveda-Therapie anbietet. Nein, die macht er nicht selbst, sondern er begleitet kranke Menschen zur Behandlung und fungiert als Dolmetscher.

Dolmetscher? Ja, denn die Behandlung findet nicht in Deutschland statt, sondern in Indien, dem Heimatland des Mannes. Auch die Kosten für so eine Heilbehandlung werden genannt: Mit 4.000 bis 4500 Euro ist man dabei, wovon die Krankenkassen nichts übernehmen. Und der begleitende Dolmetscher bekommt auch seinen Teil davon ab.

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Gurken im Ahrensburger Rathaus…?

Was hat unser Ahrensburger Rathaus eigentlich mit Gurken zu tun? Eine merkwürdige Frage, werden Sie zugeben. Und beantworten kann sich sie leider auch nicht, sondern sie wurde mir gestellt in der Saure-Gurken-Zeit, als ich gestern vom unserem Rathaus stand.

IMG_1997Auf einem Beet vor der Rathaustür wächst Dill. Und Dill nennt man auch Gurkenkraut (Anethum graveolens). Diesen Doldenblütler, der übrigens aus Vorderasien stammt und zu den bei uns am meisten angebauten Gewürze zählt, habe ich in beträchtlichem Ausmaß vor dem städtischen Arbeitshaus entdeckt, als ich mir angeschaut habe, ob die Beete dort inzwischen bepflanzt worden sind.

Nun ist bekannt, dass Dillwasser, das aus den Samen der Pflanze hergestellt wird, die Verdauung fördert. Und weil doch vor dem Rathaus auch eine vollautomatische Toilette steht… ;)

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Rathausplatz: Die Blümchenfrau (WAB) ist offenbar verduftet

Bildschirmfoto 2013-07-23 um 11.28.18Wir erinnern uns: Kurz vor der letzten Kommunalwahl hat die Stadtverordnete Karen Schmick (WAB) ein Medienspektakel verursacht, indem sie großspurig verkündet hat, dass ihre WAB und sie höchstpersönlich selber dafür sorgen werden, dass die Pflanzenkübel am Rathausplatz wunderschön hergerichtet werden mit Pflanzen und Blumen. Und Frau Schmick erzählte, dass sie bereits mit den Ladeninhabern vor Ort gesprochen und von dieser Seite grünes Licht bekommen habe für eine Hilfe beim Bepflanzen der verlotterten Kastenbeete.

Die Wahl war m 26. Mai 2013. Heute schreiben wir den 23. Juli 2013, und die Beete am Rathausplatz sehen noch genauso verlottert aus wie damals, als Frau Peinlich von ihren Blümchen sprach und sich dafür in der Stormarn-Beilage feiern ließ, als hätte sie ein wahres Wunder in unserer Stadt vollbracht.

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Na bitte: Unser Rathaus ist weg!

IMG_1993Was sehen Sie auf dem nebenstehenden Bild? Sie sehen Bäume. Und dahinter ahnen Sie ein Gebäude. Und wenn Sie sich in Ahrensburg auskennen, dann wissen Sie auch: Hinter diesen Bäumen steht unser Rathaus. Es ist also nicht total weg, sondern es ist sozusagen bloß zugewachsen. Nur im Winter, wenn das Laub von den Bäumen gefallen ist, dann ist es voll sichtbar, unser denkmalschutzwürdiger Verwaltungsbau.

Merkwürdig: Noch gar nicht lange her, da war unser Rathaus das Thema der Stormarn-Beilage. Und man wollte die Leser befragen, was sie denn nun mit dem Rathaus machen würden – Denkmalschutz oder Abrissbirne? Ein paar Leser haben sich tatsächlich gemeldet. Und die einen sagen so, die anderen so. Eine einheitliche Meinung dazu, wie sie uns die Stormarn-Beilage suggeriert, gibt es in Ahrensburg nicht. Und die Stimmen ausserhalb unserer Stadt sind so entscheidend wie ein Blinddarm zur Verdauung.

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